Nationalratspräsidentin Barbara Prammer bei IPU-Konferenz in Genf
Wien (pk) - In ihrer Rede bei der 3. IPU-Weltkonferenz der ParlamentspräsidentInnen, die noch
bis 21. Juli in Genf abgehalten wird, ging Nationalratspräsidentin Barbara Prammer am 19.07. nach dem Eröffnungsstatement
von UNO-Generalsekretär Ban Ki-moon unter anderem auf die Konsequenzen aus der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise
ein. "Gerechtigkeit in Zeiten der Krise bedeutet Solidarität mit den Schwachen", trat Prammer für
eine gerechte Lastenverteilung bei der Sanierung der öffentlichen Haushalte ein und verwies auf die österreichischen
Intentionen bezüglich Finanztransaktionssteuer und Bankenabgabe.
Anschließend verwies die Nationalratspräsidentin in Hinsicht auf das Erreichen der Millennium Development
Goals ihre Kolleginnen und Kollegen auf die Statuten der IPU, in denen Entwicklungsthemen untrennbar mit der Verteidigung
von Menschenrechten verbunden sind. "Wir alle sind verpflichtet, die Menschenrechte in unseren Ländern
zu fördern und voranzutreiben" so Prammer. Ohne glaubhafte Versuche in diesem Zusammenhang wären
alle Reden über Menschenrechte, Frauenrechte, Entwicklung, Frieden und Demokratie nur als leere Worthülsen
zu bewerten.
Stolz über die Gastgeberrolle Österreichs für die gestern in Wien eröffnete 18. Internationale
HIV/Aids-Konferenz zeigte sich Prammer gleichwohl besorgt über die steigende Feminisierung der Krankheit:
"Wir müssen auch im Kampf gegen HIV/Aids Prioritäten setzen, um Gleichstellungspolitik und Frauenrechte
voranzutreiben" so Prammer, denn Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, soziale Einschränkungen sowie
unzureichender Zugang zum Gesundheitssystem seien in weiten Teilen der Welt verantwortlich dafür, dass die
Neuinfektionen unter Frauen und Mädchen stark gestiegen sind.
Im Verlauf ihrer Rede vor ca. 150 ParlamentspräsidentInnen verwies Prammer auch darauf, dass Parlamentarier
und Parlamentarierinnen eine entscheidende Rolle bei den Verhandlungen über die Streubomben-Konvention innehatten,
die am 1. August in Kraft treten wird. Allerdings sei weiterhin großer Einsatz nötig, um noch mehr Regierungen
weltweit zur Ratifizierung zu bewegen. |