Frankfurt/Main (idw) - Pflanzenstoffe in Äpfeln reparieren geschädigte Darmzellschichten: Die
Zellen schmiegen sich wieder dicht aneinander und die Zellzwischenräume schließen sich. So passieren
schädliche Stoffe die Darmwand nicht und gelangen nicht ins Blut. Außerdem hemmen die Apfelinhaltsstoffe
Entzündungen und verringern oxidativen Stress. Welche Substanzen schützen und wirken, berichten die „Nachrichten
aus der Chemie“.
Polyphenole in Äpfeln fangen in menschlichen Zellen Radikale ab und beeinflussen Signalkaskaden. Die Apfelinhaltsstoffe
mobilisieren außerdem Enzyme, beispielsweise solche, die für Entgiftungen zuständig sind. Zudem
bildet der Körper mit den Pflanzenstoffen weniger der Botenstoffe, die Entzündungen auslösen.
Um herauszufinden, wie genau die Substanzen aus Äpfeln wirken, reicht es nicht, die Polyphenole so zu untersuchen,
wie sie in den Früchten vorliegen. Wichtig ist, wo und wie der menschliche Körper die Stoffe aufnimmt
und verarbeitet. Dabei ist eine Ussing-Kammer hilfreich, die den Verdauungstrakt simuliert: Einzelne Schichten
von Darmzellen zeigen darin, welche und wie viele Stoffe hindurch gelangen.
Polyphenole finden sich nicht nur in Äpfeln, sondern auch in anderen Obst- und Gemüsesorten, beispielsweise
in Zwiebeln und Heidelbeeren. Beim Klären von Fruchtsäften gehen sie teilweise verloren – naturtrüber
Apfelsaft enthält also mehr Polyphenole als klarer Apfelsaft. Wo ein Apfel wächst, ist für den Polyphenolgehalt
nicht bedeutsam; der Reifezeitpunkt, zu dem ein Apfel geerntet wird, kann jedoch den Gehalt beeinflussen.
Die Lebensmittelchemikerin Elke Richling gibt einen Überblick über aktuelle Forschungsergebnisse zu den
Polyphenolen. Ihr Artikel erschien in der Märzausgabe der „Nachrichten aus der Chemie“.
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