Apsis erstrahlt in neuem Glanz - Kirche für Konzerte wieder nutzbar
Wien/Salzburg (big) - Die Sanierung der Kollegienkirche im Herzen der Salzburger Innenstadt ist voll
im Gang. Mittlerweile sind sowohl Baustufe I als auch Dachsanierung abgeschlossen. Nun erstrahlt die Apsis in neuem
Glanz und der Sakralbau steht für die Nutzung von Konzerten wieder zur Verfügung.
In der ersten Projektphase war es, neben der Dachsanierung, vor allem das raffinierte Spiel mit dem Gegenlicht
des barocken Meisterarchitekten Johann Bernhard Fischer von Erlach, das durch die Arbeiten wieder sichtbar gemacht
wurde. So kann das wegen eines Wasserschadens Jahrhunderte lang verschlossen gebliebene Fenster über dem Altar
wieder geöffnet werden. Daher strahlt auch die zentrale Figur der Immaculata wieder im natürlichen Gegenlicht.
Insgesamt kostet die Sanierung der Kollegienkirche rund 16 Mio. Euro. Bisher hat die zum Bundesministerium für
Wirtschaft, Familie und Jugend resortierende Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) rund 3,2 Mio. Euro in das Objekt
investiert. Rund 1,3 Mio. Euro wurden zusätzlich über Spenden aufgebracht. Größter Einzelspender
war der World Monument Fund.
"Wir bekennen uns zur Erhaltung dieses architektonischen Juwels und nehmen nach den 3,2 Millionen Euro für
die weitere Sanierung ab Herbst noch einmal 3,5 Millionen in die Hand", sagt Wirtschaftsminister Reinhold
Mitterlehner. Dieses Geld wird für die Trockenlegung des Mauerwerks, die Restaurierung von Fenstern, die Sanierung
der Fußböden und Teile der Außenmauern, sowie für die Errichtung eines Windfangs verwendet.
"Die BIG kommt somit für fast die Hälfte der Projektkosten auf", so Mitterlehner weiter. Die
fehlenden 8,5 Mio. Euro sollen hauptsächlich gespendet werden. Zur Aufbringung der Mittel formierte sich bereits
Anfang 2008 ein Komitee. Neben Vertretern von Stadt und Land Salzburg bemühen sich darin unter anderen die
Präsidentin der Salzburger Festspiele Helga Rabl-Stadler, Trude Kaindl-Hönig, Landeskonservator Ronald
Gobiet, Horst Schüpferling und der Salzburger Erzbischof Alois Kothgasser um Gelder.
Die 1707 fertig gestellte Kollegienkirche befindet sich seit dem Jahr 2001 im Eigentum der BIG. Der Sakralbau war
eine von rund 5000 Liegenschaften, die die BIG von der Republik Österreich im Paket um rund 2,4 Milliarden
Euro gekauft hat. Das Geld dafür wurde am internationalen Kapitalmarkt aufgenommen. Obwohl bei der Kollegienkirche
keine Miete eingehoben wird und daher auch kein Geld für die Sanierung vorhanden ist hat sich die Bundesimmobiliengesellschaft
selbst quasi im Sinne eines "kulturellen Auftrages" (den es weder de jure noch de facto gibt) die Substanzerhaltung
der Kirche auferlegt. Insgesamt werden im Zuge dessen über sechs Millionen Euro in das Bauwerk investiert,
ohne dass irgendwann ein Rückfluss zu erwarten ist. Gleich in § 1 des BIG Gesetzes steht dagegen: Ziel
des Unternehmens ist ... "das Immobilienvermögen und den Immobilienbedarf des Bundes nach wirtschaftlichen
und marktorientierten Grundsätzen neu zu organisieren..." Die Bundesimmobiliengesellschaft geht also
mit diesem Engagement deutlich über den gesetzlich festgelegten Auftrag hinaus und bekennt sich zur Erhaltung
dieses barocken Juwels. |