Zwei Jahre Krise wirken sich auch auf Südtirol aus   

erstellt am
29. 07. 10

Bozen (lpa) - Ein Beschäftigungsrückgang in einigen Sektoren, eine starke Verlangsamung in anderen und eine zunehmende Nutzung von Lohnausgleich und Mobilität: Dies sind die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf den Südtiroler Arbeitsmarkt, die die Beobachtungsstelle für den Arbeitsmarkt in der Landesabteilung Arbeit in der neuesten Ausgabe von "Arbeitsmarkt News" beschreibt.

Die neue Bilanz der Beobachtungsstelle kommt zwei Jahre nach Ausbruch der weltweiten Wirtschaftskrise, und zwar mit gutem Grund: "Die Folgen auf dem Arbeitsmarkt sind nun klarer zu erkennen", so die Verantwortlichen, deren erstes Fazit ein negatives ist: "Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die Arbeitnehmer in Südtirol sind teilweise deutlicher als die bisherigen Zwischenbilanzen vermuten ließen."

Betrachte man die Situation aus dem Blickwinkel der Wirtschaft und schließe die Beschäftigung in Familien und einige besondere Beschäftigungsformen aus, so habe der Arbeitsmarkt "ziemlich, aber nicht einheitlich" gelitten. In einigen Sektoren habe es im vergangenen Jahr einen Rückgang der Beschäftigung gegeben, in anderen wurde eine starke Verlangsamung festgestellt. Die unselbständige Beschäftigung habe in Südtirol de facto nicht mehr zugenommen. "Dass sie nicht zurückgegangen ist, ist sicher positiv, wir dürfen aber nicht vergessen, dass im selben Zeitraum die Bevölkerung um zwei Prozent gewachsen ist", betont Arbeits-Landesrat Roberto Bizzo.

Helmuth Sinn, Direktor der Landesabteilung Arbeit, ergänzt, dass die Probleme der Unternehmen sich auf dem Arbeitsmarkt auch dadurch zeigten, dass die Lohnausgleichskasse verstärkt beansprucht werde und die Zahl der Eingetragenen in den Mobilitätslisten stark gestiegen sei. Darüber hinaus habe die Zahl der Arbeitsuchenden sowie jene der registrierten Arbeitslosen beim Arbeitsservice um die Hälfte zugenommen.

Ob sich die Wirtschaft und damit die Beschäftigungslage bald erholen werde, sei momentan nicht klar zu erkennen. "Die jüngsten Daten zur Beschäftigung und zu den eingetragenen Arbeitslosen lassen aber hoffen, dass zumindest die Talsohle erreicht worden ist", heißt es aus der Landesabteilung Arbeit. Ob dies tatsächlich der Fall ist, könne allerdings erst die Entwicklung der nächsten Monate zeigen.
     
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