Wien (rk) - Die Wienbibliothek im Rathaus hat im Juli 2010 das literarische Archiv des österreichischen
Schriftstellers Peter Rosei übernommen. Der Vorlass dokumentiert das literarische Schaffen Roseis in seinen
wichtigsten Werken. So sind mit den Büchern "Landstriche" (1972) über "Wer war Edgar Allan?"
(1977) bis hin zu "Persona" (1995) mehr als dreißig Texte aus der Feder Roseis in Originalmanuskripten
oder -typoskripten enthalten. "Peter Roseis Werk spiegelt seine enge Bindung an unsere Stadt, die er im Roman
'Wien Metropolis' gleichsam literarisch vermessen hat. Über diese Bedeutung für Wien hinaus sind Roseis
Texte jedoch im gesamten deutschsprachigen Raum zu einem Markenzeichen geworden, das seit vier Jahrzehnten für
hochqualitative Literatur jenseits aller Tagesmoden steht", erklärte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny.
Peter Rosei - geboren 1946 in Wien, promovierter Jurist, nach dem Studium Privatsekretär bei Ernst Fuchs,
seit 1972 freier Schriftsteller - hat in vierzig Jahren ein umfangreiches Werk von Romanen, Erzählungen, Reiseprosa,
Essays, poetologischen Texten und Vorträgen, von Theaterstücken, Hörspielen, Gedichten und einzelnen
Übersetzungen aus dem Italienischen und Holländischen vorgelegt. Die frühesten Dokumente - eigenhändige
Gedichtentwürfe - stammen aus dem Jahr 1965.
Der Bestand ermöglicht dank der zahlreichen Entwürfe, Varianten und Vorstufen, vereinzelt illustriert
durch Zeichnungen und Skizzen des Autors, einen erhellenden Einblick in die Werkstatt des Schriftstellers. Die
Aufzeichnungen, Gedankensplitter und tagebuchartigen Einträge aus den Notizbüchern, die aus den 1970er
bis 1990er Jahren stammen, bringen einem darüber hinaus den Menschen nahe. Abgerundet wird der Bestand durch
Briefe an Peter Rosei aus den letzten vierzig Jahren, wobei insbesondere die internationale Verlagskorrespondenz
in bemerkenswerter Dichte die außergewöhnliche Position dokumentiert, die Rosei als Autor im deutschsprachigen
Raum einnimmt. |