|
Sozial- und Gesundheitssystem |
|
erstellt am
06. 08. 10
|
Csörgits:
2010 bildet das AMS 6000 Personen in Pflegeberufen aus
AMS-Qualifizierungsschwerpunkt schafft krisensichere Zukunftsjobs
und sichert bestmögliche Betreuung von Pflegebedürftigen
Wien (sk) - "Um Österreichs hervorragendes Sozial- und Gesundheitssystem zu erhalten, braucht
es qualifizierte Facharbeitskräfte in den Bereichen Gesundheit, Pflege und Soziales. Alleine im Jahr 2010
werden daher vom AMS 6000 arbeitslose Personen in Gesundheits- und Pflegeberufen ausgebildet bzw. bereits beschäftigte
Hilfskräfte höher qualifiziert", so SPÖ-Sozialsprecherin Renate Csörgits heute, Donnerstag.
Und weiter: "Der AMS-Qualifizierungsschwerpunkt 'Gesundheits- und Sozialberufe' schafft nicht nur krisensichere
Zukunftsjobs, er sichert auch die bestmögliche Betreuung von pflegebedürftigen Menschen in Österreich."
Die AMS-Ausbildungsoffensive für Arbeitslose richtet sich besonders an jungendliche Einsteiger, unqualifizierte
Erwachsene, Wiedereinsteiger und Berufsumsteiger mit am Arbeitsmarkt schlecht, oder nicht mehr verwendbaren Qualifikationen.
"Diese können über das AMS zu Heimhilfen, Pflegehelfern, Altenfachbetreuern, Behindertenbetreuern
oder diplomierten Krankenpflegern ausgebildet werden und der arbeitsmarktpolitische Erfolg ist beachtlich. Sechs
Monate nach ihrem jeweiligen Ausbildungsabschluss befinden sich bereits 70 Prozent der Absolventen in Beschäftigung,
von den Teilnehmern an Implacementstiftungen sind es sogar 96 Prozent", unterstreicht die SPÖ-Sozialsprecherin.
Weiters fördere das AMS die Höherqualifizierung von bereits in Sozial- und Pflegeberufen Tätigen.
"Neben der Finanzierung von Aus- und Weiterbildungen im Gesundheits- und Sozialbereich wird über Eingliederungsbeihilfen
auch die Beschäftigung arbeitssuchender Personen in dieser Branche gefördert, beispielsweise über
die vom Bundesministerium für Soziales, Arbeit und Konsumentenschutz (BMASK) ins Leben gerufene Initiative
'Aktion +6.000'", so Csörgits, die betont, dass Sozial- und Pflegeberufe immer noch eine klassische Frauendomäne
seien. "Wir müssen jungen Männern vermitteln, dass sie in Sozialberufen nicht nur einen wertvollen
Beitrag für die Gesellschaft leisten können, sondern auch einen krisensicheren Job mit zahlreichen Weiterbildungsmöglichkeiten
haben. Daher begrüße ich den vom BMASK produzierten Film 'Social Fighters', der junge Männer für
eine Ausbildung in Sozial- oder Pflegeberufen begeistern soll", betont die SPÖ-Sozialsprecherin abschließend. |
|
|
|
Hofer: In Österreich fehlen tausende Pflegekräfte
Gründung einer Bundesgenossenschaft für Pflege und Betreuung
Wien (fpd) - Die FPÖ warnt seit Jahren davor, dass die österreichische Praxis, im Bereich der
Pflege und Betreuung auf Arbeitnehmer aus den benachbarten ehemaligen Sowjetstaaten zuzugreifen, in eine Sackgasse
führen müsse.
Norbert Hofer: "Das vom ehemaligen Sozialminister Buchinger ins Leben gerufene Modell der 24-Stunden Betreuung
funktioniert vor allem aufgrund der bisherigen Bereitschaft von Personal aus dem Ausland, zu den gegebenen Rahmenbedingungen
in Österreich aktiv zu werden. Doch die Löhne und Gehälter steigen auch in Rumänien, Bulgarien,
Ungarn oder der Slowakei und damit werden in Zukunft weniger Personen als bisher als Pflegekräfte in Österreich
zur Verfügung stehen. Österreich muss also seine Hausaufgaben erledigen."
Hofer betont, dass mit den bestehenden Fördermöglichkeiten Betreuungspersonal aus Österreich praktisch
nicht finanzierbar sei. 40 bis 60 Euro pro Tag, je nach Pflegebedürftigkeit des Betroffenen, bezahle man für
eine Betreuungsperson aus den ehemaligen Oststaaten im Rahmen des sogenannten Selbständigenmodells. Hier wird
ein Betreuungsvertrag mit der Betreuungsperson abgeschlossen, diese sorgen selbst für die notwendigen Abgaben
und den Gewerbeschein. In der Realität sind diese bürokratischen Tätigkeiten aber mit Unterstützung
der Angehörigen zu erledigen, weil die Sprachkenntnisse meist nicht ausreichen, um sämtliche Behördenwege
zu erledigen.
Hofer: "In der Praxis ist es meist so, dass sich die Betroffenen an Vereine und Vermittlungsagenturen wenden,
die Personal aus dem Ausland anwerben. Einige dieser Gesellschaften arbeiten alles andere als seriös. Trotz
saftiger Gebühren wird wenig qualifiziertes Personal vermittelt. Auch die Betreuer selbst müssen saftige
Beträge an die Agenturen bezahlen."
Der Behindertensprecher der FPÖ hat daher ein Modell zur Umsetzung in Österreich vorgeschlagen, das die
anstehenden Probleme lösen kann. Er will eine Bundesgenossenschaft für Pflege und Betreuung ins Leben
rufen und hat dazu bereits einen Antrag im Nationalrat eingebracht.
Hofer: "Die Schaffung einer bundesweit aktiven Trägerorganisation in Form einer Genossenschaft, die für
die Pflege- und Betreuungsbedürftigen unselbständige Pfleger und Betreuer beschäftigt und den Betroffenen
auf diesem Weg alle administrativen Leistungen abnimmt, wäre eine zukunftsfähige Lösung abseits
vom sogenannten Selbständigenmodell. Der Pflegebedürftige als Nutzungsberechtigter der Leistungen der
Genossenschaft kann - wenn die entsprechende Qualifikation vorhanden ist - den Pfleger oder Betreuer seiner Wahl
bei der Genossenschaft beschäftigen lassen und braucht sich auch keine Sorgen wegen einer Urlaubsvertretung
machen. Er kann versichert sein, dass alle administrativen Schritte pünktlich und richtig gesetzt und von
der Genossenschaft auch die Qualität der Pflege- und Betreuungsleistungen sichergestellt werden."
Diese Bundespflegegenossenschaft für Pflege und Betreuung stellt ihre Leistungen pflege- und betreuungsbedürftigen
Menschen als Genossenschafter ohne Gewinnabsicht zur Verfügung. Die Bundespflegegenossenschaft für Pflege
und Betreuung könnte auch im Rahmen der Ausbildung und der Weiterbildung von Pflege- und Betreuungspersonal
aktiv werden und eng mit dem Arbeitsmarktservice zusammenarbeiten.
Hofer: "Damit eröffnet sich die Möglichkeit, die unselbständige Pflege auf ein festes soziales
und rechtliches Fundament zu stellen und auch für die Anforderung der Zukunft gerüstet zu sein. Die Förderung
des Bundes ist in diesem Rahmen ebenfalls effektiver zu lösen. Eines ist aber klar: Wir müssen uns bewusst
sein, dass mit den bisherigen finanziellen Zuschüssen Pflegepersonal aus Österreich nicht finanziert
werden kann. Wir benötigen daher dringend eine Verschiebung der finanziellen Mittel in der Gesundheitsfinanzierung
weg von teuren Akutbetten hin zu Pflege- und Geriatrieversorgung. Tausende Akutbetten werden in Österreich
von Patienten belegt, die eigentlich einen Pflegeplatz oder eine 24-Stunden Betreuung benötigen würden.
Das verursacht bisher Mehrkosten in einer Größenordnung von hunderten Millionen Euro. Insgesamt können
durch eine Strukturreform im Gesundheitswesen drei Milliarden Euro freigemacht werden. Wir werden dieses Geld in
der Zukunft für Pflege und Betreuung dringend benötigen." |
|
|
|
Haubner: Arbeitslosen Wiedereinstieg als Pflegepersonal ermöglichen
Zivildiener sollten vorzugsweise für Tätigkeiten im Sozialbereich wie etwa im Rettungsdienst
eingesetzt werden
Wien (bzö) - Der unverändert hohen Arbeitslosenrate mit rund 212.000 Betroffenen im Juli steht
ein massives Defizit an geeignetem Pflegepersonal gegenüber. "Hier ist die Politik gefordert, Arbeitslosen
den Wiedereinstieg ins Berufsleben als Alten- oder Krankenpflegepersonal zu ermöglichen. Das ist für
die Bevölkerung sinnvoller, als 62.000 großteils unsinnige und teure Schulungen zu inszenieren, um die
Statistik zu schönen", erklärt BZÖ-Sozialsprecherin Ursula Haubner.
"Im Rahmen eines attraktiveren Freiwilligen Sozialjahres könnten sich Arbeitslose zu Pflegekräften
ausbilden lassen", so Haubner. Die Entlohnung solle analog zum Zivildienst erfolgen, die Ausbildungszeit müsse
als Pensionszeit anrechenbar sein und Absolventen sollten bei Aufnahmen in den öffentlichen Dienst bevorzugt
werden, verlangt Haubner. Angesichts fehlenden Pflegepersonals mahnt die BZÖ-Sozialsprecherin auch: "Zivildiener
sollten vorzugsweise für Tätigkeiten im Sozialbereich wie etwa im Rettungsdienst eingesetzt werden und
nicht Unkraut in Gemeinde-Blumenbeeten auszupfen!" |
|
|
|
Hable: Pflegenotstand in Sicht
Der Vorsitzende der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst, Gesundheits- und Sozialberufe,
Johann Hable, warnt vor den zu erwartenden Pflegenotstand.
Linz (ögb) - Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Pflegedienstes die rund um die Uhr Samstag,
Sonntag, Feiertag und in der Nacht ihren Dienst versehen, werden zu niedrig entlohnt. z.B. eine diplomierte Gesundheits-
und Krankenschwester verdient ca. Euro 1400,-- netto im Monat, nach ca. 20 Dienstjahren Euro 1800,-- netto im Monat
und eine diplomierte Gesundheits- und Krankenschwester nach 30 Dienstjahren ca. Euro 2000,-- netto, das ist einfach
zu wenig und letztlich ein Skandal den man dem Pflegepersonal zumutet.
Die GÖD fordert daher die Erhöhung der Bezüge um mindestens 1/4. Das heißt, für eine
Jungdiplomierte rund Euro 1750,-- auf die Hand, nach 20 Dienstjahren Euro 2200,-- netto und nach 30 Jahren Dienst
und Erfahrungsschatz Euro 2500 bis 3000,-- netto.
Ausbildungsstandards des vorigen Jahrhunderts modernisieren
Hable: Mit dem Ausbildungsstandard des vorigen Jahrhunderts (70erJahre) können die Probleme der Gesundheitsberufe
von heute nicht gelöst werden.
Die schmale Ausbildungsschiene in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen Österreichs, die überwiegend
trägerbezogen ausgerichtet sind, bilden grundsätzlich aus Kostengründen für den eigenen Trägerbedarf
(Krankenhausbedarf) aus, so dass die Alten- und Pflegeheime als auch die Hauskrankenpflege kein ausgebildetes Personal
bekommt. Der Bedarf an gehobenen Pflegediensten ist da, woher soll das Personal genommen werden. Dazu kommt die
Verschärfung, dass Österreichweit Bewerber in den Gesundheits- und Krankenpflegeschulen abgewiesen werden
müssen, da nur 20 bis 30 Ausbildungsplätze pro Krankenpflegeschule für Neuauszubildende aufgenommen
werden. Junge Leute die sehr gerne einen Pflegeberuf ergreifen wollen, werden abgewiesen und somit frustriert.
Die GÖD fordert vom Sozialministerium
Ersuchen an den Sozialminister Rudolf Hundsdorfer mehr Ausbildungsmittel für die Pflegeausbildung
im Rahmen der AMS-Umschulung zur Verfügung zu stellen. Derzeit bekommen Ausbildungswillige zwischen Euro 500,--
und Euro 800,-- vom AMS, das ist viel zu wenig, da kann keine Familie leben. Auch hier muss es zur wesentlichen
Anhebung der Zahlungen kommen. Weiters fahren die extramoralen Einrichtungen auf Grund der Wirtschaftslage einen
Sparkurs und stellen nicht genügend Stammheimplätze - Kosten ca. Euro 380,00 bis Euro 500,00 - zur Verfügung,
obwohl AMS-Bewerber da sind, die im Rahmen der Pflegeausbildung einen Stammheimplatz brauchen um die Ausbildung
zu beginnen.
Die GÖD fordert vom Gesundheitsministerium
Wir ersuchen den Herrn Gesundheitsminister Alois Stöger dringend, die längst fällige Ausbildungsreform
umzusetzen. Wir brauchen eine moderne, zeitgemäße, effiziente Pflegeausbildung.
- Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege neu
- Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung mit Maturaabschluss
- Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung mit Uni oder FH-Abschluss
Derzeit gibt es einen Wildwuchs der nach Regelung schreit, dringender Handlungsbedarf für ein modernes Berufsgesetz.
Mini-Bezahlung in der Hauskrankenpflege
In der Hauskrankenpflege gibt es zwar viele Teilzeitarbeitsmöglichkeiten, jedoch wird Pflegepersonal mit dem
Wunsch Vollzeit zu arbeiten abgewiesen, da angeblich diese Form zu teuer käme. Darüber hinaus klagen
die Teilzeitkräfte in der Hauskrankenpflege, dass sie von ihrem Gehalt zwischen Euro 500,-- bis Euro 700,--
(viele Alleinerzieherinnen) nicht leben können. Die übrige Zeit arbeiten sie im Gaststättenservice
um sich das Gehalt aufbessern zu können. Auch in diesem Fall hat die öffentliche Hand einen Handlungsbedarf,
jammern alleine ist zu wenig, Geld in die Hand zunehmen und zu handeln ist unabdingbar notwendig.
Wer soll das bezahlen?
Dank des hervorragenden Konsumverhaltens der Österreicherinnen und Österreicher konnte der Staat in der
ersten Hälfte des Jahres 2010 zusätzlich und unerwartet um 3 Milliarden Euro mehr als veranschlagt einnehmen.
Hable fordert von der Bundesregierung zumindest eine Milliarde Euro aus diesen Mehreinnahmen in den neu zu schaffenden
Pflegefond zur Ausbildungsreform bzw. mehr Pflegepersonal den Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung
zu stellen. Sparen alleine ist in der Pflege kein zielführendes Programm. Neue Ideen, Innovationen verbessern
die österreichische Pflegesituation.
|
|
|
|
Seniorenbund unterstützt Forderung nach Maßnahmenpaket für Pflegeberufe
Ohne Pfleger keine Pflege! Diskussionen zu "Pflege-Fonds" müssen auch dieses
Thema berücksichtigen.
Wien (seniorenbund) - "Wenn zuletzt über Pflege diskutiert wurde, vergaß man zumeist ausgerechnet
auf jene Menschen, die jeden Tag diese unbezahlbare und wertvolle Arbeit erledigen: Die Pflegerinnen und Pfleger!
Wir danken daher den Organisationen der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG) für ihren heutigen
Vorstoß und unterstützen ihre Forderungen nach Ausbildungsreform, Entlastung, Entwicklungs- und Karrierechancen,
sowie höhere Bezahlung in den Pflegeberufen mit ganzer Kraft", erklärt Ingrid Korosec, Bundesobmann-Stellvertreterin
des Österreichischen Seniorenbundes und Landesvorsitzende des Wiener Seniorenbundes.
Und Korosec wiederholt ihre Forderung nach einem baldigen "Runden Tisch": "Im Pflege-Bereich sind
unheimlich viele Baustellen offen. Das einzige was diskutiert wird, ist die neue Finanzierung durch einen Pflege-Fonds.
Dabei macht es wenig Sinn, oben noch mehr Geld hinein zu schütten, wenn man nicht gleichzeitig sicherstellt,
dass das System passt. Und da gibt es viel zu tun: Für die Pflegenden, für die Pflegebedürftigen
und deren Angehörige. Zu diesem "Runden Tisch" sind jedenfalls Vertreter aller betroffenen Gruppen
mit einzubeziehen!" |
|
|
|
ÖGKV fordert dringend Reform der Pflegeberufe
Pflegepersonalnot - besonders in der Langzeitpflege - zeichnet sich ab
Wien (ögkv) - Zahlreiche unbesetzte Stellen, vor allem in der Langzeitpflege und die Ergebnisse
einer im Frühjahr durchgeführten Studie zum Thema Stellenwert der Pflege in Österreich sprechen
für sich: Eine Studie der Karmasin Motivforschung, ergab, dass Gesundheitsberufe in Österreich als unentbehrlich,
verantwortungsvoll und zukunftssicher gelten. Das Ansehen bewegt sich jedoch auf durchschnittlichem Niveau. Es
besteht weder bei Männern noch bei Frauen ein ausgeprägter Wunsch einen Pflegeberuf zu ergreifen.
Die Fakten dafür sind längst bekannt. Zu den wenig populären Arbeitszeiten und den ernorm belastenden
Arbeitsbedingungen sind eine Menge berufsfremder Tätigkeiten, wie z.B. Administration und Reinigungsarbeiten
durch das Fachpflegepersonal zu erledigen, für die tatsächliche Pflege bleibt oft nur sehr wenig Zeit.
Angehörige des gehobenen Dienstes für Gesundheits- und Krankenpflege werden überwiegend, besonders
im Akutkrankenhaus, als verlängerter Arm der Medizin gesehen. Gleichzeitig werden die Aufgaben in der Langzeitpflege
nur allzu oft als einfache Unterstützung im Alltag dargestellt.
Die Realität sieht anders aus: für chronisch Kranke und alte Menschen ist in der Bewältigung ihrer
komplexen Gesundheitsprobleme gut ausgebildetes Fachpflegepersonal unverzichtbar, aber immer weniger vorhanden.
Ein weiterer Punkt ist die Finanzierung: Bei Forderungen nach angemessener Entlohnung des Pflegepersonals taucht
meist rasch der Begriff der Kostenexplosion auf, ungeachtet dessen, dass Pflegeberufe einen enormen Leistungsfaktor
darstellen und kompetente Pflege Komplikationen sowie deren Folgekosten senken. Für eine gezielte Angebots-
und Bedarfplanung für Pflegeberufen sind valide Daten dringend notwendig, diese sind jedoch nur spärlich
vorhanden, besonders fehlen die Informationen über den Aus- und Fortbildungsgrad der Berufsangehörigen.
"Derzeit fehlen in Österreich moderne Rahmenbedingungen und Perspektiven für Pflegeberufe. Die Entlastung
von berufsfremden Tätigkeiten, der verpflichtende Eintrag in ein Berufsregister und eine bundesweit einheitliche
Regelung der Ausbildung, insbesondere der Fachhochschulausbildung für den gehobenen Dienst für Gesundheits-
und Krankenpflege, sowie flexible berufsbegleitende Ausbildungsangebote sind dringend umzusetzen ", fordert
Ursula Frohner, Präsidentin des Österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegeverbandes (ÖGKV)
und Vorsitzende der Österreichischen Pflegekonferenz, als wichtigste Maßnahmen.
"Die sichtbare Verankerung der Kompetenzen des Fachpflegepersonals, wie beispielsweise die selbständige
Verordnung von Pflegehilfsmittel durch den gehobenen Dienst für Gesundheits- und Krankenpflege, haben andere
europäische Länder längst erfolgreich umgesetzt. Darüber hinaus werden wissenschaftliche Erkenntnisse
der Pflegeforschung ständig mit der Praxis reflektiert, in Österreich fehlen die Mittel dafür weitgehend.",
kritisiert Frohner. Das Gesundheits- und Krankenpflegegesetz (Berufsgesetz) wird derzeit evaluiert, es gilt abzuwarten,
welche tatsächlichen Reformen daraus abgeleitet werden. |
|
|
|
Wir übernehmen hier Stellungnahmen aller im Parlament vertretenen
Parteien –
sofern vorhanden! Die Reihenfolge der Beiträge richtet sich in der Regel nach deren
Mandatsstärke im Parlament bzw. nach der Hierarchie der Personen. Die Redaktion
|
|
zurück |
|
|