Südtirol: Der Ernte zum Dank  

erstellt am
05. 08. 10

München (hansmann) - Im Oktober holen Südtirols Bauern die süßen Früchte ihrer monatelangen Arbeit ein und bringen die Erzeugnisse direkt aus den Gärten und Feldern frisch auf den Tisch. Beim großen Erntedankfest in Bozen oder der letzen Traubenfuhre in Girlan wird der Ertrag geschmackvoll gefeiert und die frischen Produkte probiert. Im Südtiroler Herbst gilt aber auch: Rasten ist Silber, Wandern ist Gold. Denn wenn der Salten sich herbstfein macht, hüllen die Lärchenwälder das Hochplateau in leuchtendes Goldgelb

Reich an Früchten und Wein verwandelt sich die Natur Südtirols im Herbst durch die vielen Obst- und Reben-Felder in ein buntes Wanderparadies. Trauben, Äpfel, Kräuter, Birnen oder Gemüse wachsen im üppigen "Garten" südlich der Alpen. Das milde, mediterrane Klima in Südtirols Süden gibt den Produkten dank vieler sonniger Tage, kühler Nächte und mineralischer Böden alles was sie brauchen, um bestens zu gedeihen. Und obwohl Südtirol eine vergleichsweise kleine Anbaufläche hat, wird Landwirtschaft hier sehr groß geschrieben. Jährlich werden beispielsweise 950.000 Tonnen Äpfel geerntet. Das entspricht 12 Prozent der europäischen Apfelernte. Aber auch der Wein ist wichtiges Gut und Aushängeschild der Südtiroler Winzer und Weinbauern. Wenn die Ernte eingefahren ist, wird genussvoll aufgefahren - bei Festen und Verkostungen.

Erntedankfest in Bozen: Ein Bauernmarkt mit Geschmack
Am 23. Oktober 2010 stellen in Bozen knapp 30 bäuerliche Betriebe aus Südtirol ihre Produkte vor und bieten Kostproben an. Säfte, Wein, Schnäpse, Essig, Milchprodukte, Kräuter, Eier oder Gemüse arrangieren sich zu einer kulinarischen Genusspalette, die Lust auf Hausgemachtes und Frisches macht. Das Interesse an den frischen Produkten, deren Herstellung und das gemütliche Fest rund um den Bauernmarkt herum ziehen jedes Jahr Tausende von Besuchern an. Wer lang genug über den Bauernmarkt geschlendert ist, kann sich Richtung Festbereich bewegen und bekommt aus den herrlich duftenden Kochtöpfen der Bäuerinnen des Bezirks Bozen echte Schmankerl serviert: Spezialitäten wie Knödel, Brettlmarende, Rippelen oder Krapfen laden zum Zusammensitzen und Genießen ein. Beginn des Erntedankfests ist 8:30 Uhr auf dem Waltherplatz, um 17 Uhr schließt der Bauernmarkt.

Traditionelles Ernte-Abschlussfest: Die letzte Traubenfuhre
Ein sympathisches Fest lädt in Girlan zum Erntedank ein: Wenn die letzten Weintrauben abgeschnitten sind, wird in dem kleinen Ort an der Südtiroler Weinstraße farbenprächtig gefeiert. Am 16. Oktober 2010 bringt ein festlich geschmückter Oldtimer-Traktor, gefolgt vom bunten Umzug der historisch gekleideten Theatergruppe und der Musikkapelle Girlan, die letzte Fuhre zum Dorfzentrum des Weindorfes. Hier werden die Trauben mit einer alten Weinpresse direkt vor den Augen der Besucher gepresst und der frische Most anschließend verkostet. Immer mit dabei ist der Saltner in seiner typischen Tracht, der ein strenges Auge auf die Weinpresse wirft. Die Saltner waren Weingartenhüter, die früher Vögel und Diebe von den Trauben fernhalten sollten. Heute gibt es den Beruf natürlich nicht mehr, aber die lebendige Erinnerung an deren Zunft blieb erhalten. Neben dem frisch gepressten Traubenmost der letzen Fuhre gibt es für die Gäste auch echten Weingenuss. Girlans Kellereien und Weinbaubetriebe bieten im Rahmen der Veranstaltung ihre Besten zur Degustation. Passend zur herbstlichen Törggelezeit werden dazu frisch geröstete Kastanien, Speckbrötchen oder Krapfen angeboten.

Über goldene Teppiche wandern: Herbst auf dem Salten
Der goldene Oktober taucht die Region in ein eindrucksvolles Farbspiel und macht so nicht nur Lust auf kulinarischen Genuss sondern auch auf Wanderungen. Ein Terrain, das für jeden geeignet ist, ist der Salten. Im September, Oktober streifen sich die unzähligen Lärchen ihr gelbes Herbstkleid über und bringen den Salten zum Leuchten. Zunächst noch auf den Bäumen, bedecken und schmücken die Nadeln bald auch die Wanderwege mit einem farbenprächtigen Teppich. Das Hochplateau bietet weitläufige Wandermöglichkeiten ohne große Steigungen - für Kinder und Kinderwägen also ideal. Aromatische Kräuterwanderungen oder der Sagenwanderweg bringen "Bewegung" in die Wanderung und laden zum Mitmachen, Erleben und Lernen ein. Der Saltner Martinsweg ist ein "Gott-Erlebnis-Naturerfahrungsweg". Die etwa zweistündige Wanderung beginnt in Glaning und lädt dazu ein, die Natur und ihren Schöpfer, aber auch die Botschaft Gottes an die Menschen mit allen Sinnen zu erfahren. Das Leben und die Person des heiligen Martin ist inhaltlich der rote Faden dieses kindgerecht und naturnah gestalteten Besinnungsweges. Wer lieber laufen lässt, als selbst zu laufen kann die märchenhafte Lärchenlandschaft des Hochplateaus auch mit der Kutsche erkunden. Der Salten bzw. Jenesien ist die Heimat der Haflinger, kein Wunder also dass es hier mit diesen rassigen Blondinen quer über die sonnigen Panoramawege geht.

Unterwegs auf dem Rücken eines echten Südtirolers
Wer statt der Kutsche den Sattel bevorzugt, für den bietet der Landgasthof Zum Hirschen in Jenesien noch bis 7. November 2010 Haflingerreiten in Jenesien. Die in Südtirol beheimateten Haflinger sind freundliche Freizeitpferde, die sowohl für Reitanfänger als auch für Kinder geeignet sind. Das Angebot des 3***S-Hotels ist ab 435 Euro pro Person buchbar und umfasst fünf Übernachtungen mit HP, zwei geführte Ausritte (je ca. 2,5 Stunden) in die herrliche Umgebung von Jenesien und einen betreuten Halbtagesritt mit Einkehr in einer Almhütte. Kinder bis zu 3 Jahren wohnen kostenlos im Zimmer der Eltern, Kinder von 3 bis 6 Jahren erhalten 50 Prozent Ermäßigung.
     
Informationen: http://www.suedtirols-sueden.info    
     
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