Land Tirol investiert knapp eine Million Euro in die Katastrophenkommunikation   

erstellt am
04. 08. 10

Neue Katastrophen-Richtfunkstrecke bringt mehr Kommunikationssicherheit im ganzen Land
Innsbruck (lk) - Derzeit gibt es 75 Funkbasisstationen für Einsatz- und Behörden-Organisationen in ganz Tirol. Sie sind über Leitungen der Telekom Austria an den Zentralrechner in Hall angeschlossen. Zur Erhöhung der Ausfallsicherheit des Digitalfunknetzes des Landes Tirol ist die sichere Anbindung mit einer eigenständigen Richtfunkverbindung vorgesehen. Der Ausbau für diese Zweitanbindung bringt mehr Kommunikationssicherheit im Katastrophenfall, kostet knapp eine Million Euro und soll in drei Jahren abgeschlossen sein.

„In Tirol sind jetzt schon über 10.000 Digitalfunkgeräte bei den Blaulichtorganisationen und Behörden in Verwendung. Da dieses Funksystem die einzige unabhängige Kommunikationsmöglichkeit der jeweiligen Einsatzorganisation darstellt, ist eine möglichst hohe Verfügbarkeit und Ausfallsicherheit von grundlegender Bedeutung. Nur durch eine gesicherte Kommunikation zwischen den Einsatzorganisationen, der Leitstelle Tirol und den Behörden kann eine geordnete Einsatzführung und Koordinierung besonders auch bei Katastrophenlagen sichergestellt werden“, begründet LHStv Anton Steixner diese umfangreiche Investition.

Unabhängige Kommunikation auch bei Stromausfall
„Gerade in den Tälern Tirols besteht bei Naturkatastrophen, wie zum Beispiel Vermurungen, Hochwasser oder Lawinen, die Gefahr, dass die zumeist bodengebundenen Verbindungswege der Telekom Austria unterbrochen werden und es somit im betroffenen Gebiet keine unabhängige Kommunikationsmöglichkeit über Funk mehr gibt. Nachdem die Vergangenheit mehrfach gezeigt hat, dass in solchen Fällen auch die Mobilfunknetze nicht funktionieren oder überlastet sind, ist ohne eine sichere Anbindung der Funkbasisstationen in den betroffenen Gebieten bei einem Kabelschaden keine Kommunikation mehr gegeben“, betont LHStv Steixner weiter.

Das neue Richtfunksystem wird vom Land Tirol errichtet und betrieben. Es ist unabhängig von Dritten und wird mit einer entsprechenden Notstromversorgung ausgestattet. Im Ernstfall ist damit eine unabhängige Kommunikation für ca. 30 Stunden gegeben.
     
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