Unternehmen zahlen jährlich 25,76 Mrd. Euro
in die sozialen Töpfe - Einbringungs-quote liegt bei 99,51% - Bei Nichteinbringung springt Insolvenzentgeltfonds
ein
Wien (pwk) - "Die rot-weiß-rote Wirtschaft trägt mit 25,76 Milliarden Euro die Hauptlast
im System der sozialen Töpfe. Zusätzlich führt sie Beiträge von 14,5 Milliarden Euro für
ihre Dienstnehmer ab", erteilte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl Behauptungen, die Unternehmen
seien säumige Beitragszahler der Krankenversicherungen, eine unmissverständliche Absage.
"Unsere Betriebe sind die tragende Säule des österreichischen Sozialsystems", betonte Leitl
und untermauerte die Aussage mit folgendem Zahlenmaterial: "Die Fakten zeigen, dass Unternehmer die Kranken-,
Pensions-, Unfall-, und Arbeitslosenversicherungsbeiträge zu fast 100 Prozent zahlen. Bei 25,76 Milliarden
Euro bedeutet dies eine Einbringungsquote von 99,51 Prozent im Jahr 2009, in dem bekanntlich die Wirtschaft um
3,9 Prozent eingebrochen ist. Die immer wieder beklagte Finanzierungslücke der Krankenversicherungen lässt
sich somit nicht auf vermeintlich nicht geleistete Zahlungen der Unternehmen zurückführen", stellte
der WKÖ-Präsident klar. Im Bundesländervergleich sticht Oberösterreich mit einer Einbringungsquote
von 99,68 Prozent - dicht gefolgt von Tirol mit 99,66 Prozent - besonders positiv hervor.
"Leider gibt es auch bei Unternehmen vereinzelt Fälle eines redlichen Scheiterns", so Leitl: Die
Nichteinbringungsquote liegt jedoch gerade einmal bei 0,49 Prozent. Nicht eingebracht werden im Wesentlichen Beiträge
insolventer Unternehmen. In diesen Fällen springt der Insolvenzentgeltfonds ein und leistet die nicht abgeführten
Dienstnehmerbeitragsanteile an die Sozialversicherungen. Dieser Fonds wird wiederum ausschließlich von Unternehmen
finanziert.
"Wer soviel für die soziale Versorgung der Bevölkerung leistet, wie die heimischen Betriebe, darf
auch einen effizienten Einsatz der Mittel fordern. Nicht die mangelnden Einnahmen sind das Problem der Krankversicherungen.
Vielmehr sollte man sich Gedanken über Einsparungspotentiale des Gesundheitssystems machen", unterstrich
Leitl und betonte darüber hinaus: "Durch Investitionen in die betriebliche Gesundheitsvorsorge, Vermeidung
von Doppeluntersuchungen oder Effizienzsteigerungen können wir die Kosten im Gesundheitsbereich deutlich senken
ohne dabei die Behandlungsqualität zu mindern. Dies sind wir den Leistungsträgern dieses Landes schuldig",
unterstrich Leitl abschließend. |