Leitl: Betriebe sind die tragende Säule des österreichischen Sozialsystems   

erstellt am
04. 08. 10

Unternehmen zahlen jährlich 25,76 Mrd. Euro in die sozialen Töpfe - Einbringungs-quote liegt bei 99,51% - Bei Nichteinbringung springt Insolvenzentgeltfonds ein
Wien (pwk) - "Die rot-weiß-rote Wirtschaft trägt mit 25,76 Milliarden Euro die Hauptlast im System der sozialen Töpfe. Zusätzlich führt sie Beiträge von 14,5 Milliarden Euro für ihre Dienstnehmer ab", erteilte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl Behauptungen, die Unternehmen seien säumige Beitragszahler der Krankenversicherungen, eine unmissverständliche Absage.

"Unsere Betriebe sind die tragende Säule des österreichischen Sozialsystems", betonte Leitl und untermauerte die Aussage mit folgendem Zahlenmaterial: "Die Fakten zeigen, dass Unternehmer die Kranken-, Pensions-, Unfall-, und Arbeitslosenversicherungsbeiträge zu fast 100 Prozent zahlen. Bei 25,76 Milliarden Euro bedeutet dies eine Einbringungsquote von 99,51 Prozent im Jahr 2009, in dem bekanntlich die Wirtschaft um 3,9 Prozent eingebrochen ist. Die immer wieder beklagte Finanzierungslücke der Krankenversicherungen lässt sich somit nicht auf vermeintlich nicht geleistete Zahlungen der Unternehmen zurückführen", stellte der WKÖ-Präsident klar. Im Bundesländervergleich sticht Oberösterreich mit einer Einbringungsquote von 99,68 Prozent - dicht gefolgt von Tirol mit 99,66 Prozent - besonders positiv hervor.

"Leider gibt es auch bei Unternehmen vereinzelt Fälle eines redlichen Scheiterns", so Leitl: Die Nichteinbringungsquote liegt jedoch gerade einmal bei 0,49 Prozent. Nicht eingebracht werden im Wesentlichen Beiträge insolventer Unternehmen. In diesen Fällen springt der Insolvenzentgeltfonds ein und leistet die nicht abgeführten Dienstnehmerbeitragsanteile an die Sozialversicherungen. Dieser Fonds wird wiederum ausschließlich von Unternehmen finanziert.

"Wer soviel für die soziale Versorgung der Bevölkerung leistet, wie die heimischen Betriebe, darf auch einen effizienten Einsatz der Mittel fordern. Nicht die mangelnden Einnahmen sind das Problem der Krankversicherungen. Vielmehr sollte man sich Gedanken über Einsparungspotentiale des Gesundheitssystems machen", unterstrich Leitl und betonte darüber hinaus: "Durch Investitionen in die betriebliche Gesundheitsvorsorge, Vermeidung von Doppeluntersuchungen oder Effizienzsteigerungen können wir die Kosten im Gesundheitsbereich deutlich senken ohne dabei die Behandlungsqualität zu mindern. Dies sind wir den Leistungsträgern dieses Landes schuldig", unterstrich Leitl abschließend.
     
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