St. Pölten (nöwpd) - Damit Jugendliche die bestmögliche Ausbildung nach ihren Talenten und
Fähigkeiten erhalten, drängt NÖ Wirtschaftskammerpräsidentin Sonja Zwazl auf eine verpflichtende
Berufsorientierung in der 7. Schulstufe. Darüber hinaus soll mit Hilfe einer Potenzialanalyse ausgelotet werden,
für welche Ausbildungszweige die Mädchen und Burschen geeignet sind und welche Lehrberufe für sie
in Frage kommen. "Die überbetrieblichen Lehrwerkstätten kosten sehr viel Geld. Zwacken wir doch
einen Teil davon ab und verwenden wir den Betrag für die Berufsorientierung und Potenzialanalyse", schlägt
Zwazl vor.
Zufrieden zeigt sich die NÖ Wirtschaftskammerpräsidentin mit der Novelle zum Berufsausbildungsgesetz,
das den Lehrlingen erlaubt, Ausbildungszeiten im Ausland von bisher vier auf sechs Monate pro Lehrjahr anrechnen
zu lassen. Das sei doppelt wichtig, weil "einerseits die Betriebe darauf achten, dass ihre Beschäftigten
möglichst früh berufliche Erfahrungen im Ausland sammeln, und andererseits auch die Jugendlichen selbst
damit Mobilität und Flexibilität in fremder Umgebung erlernen." Jene Erfahrungen, die ein Auslandsaufenthalt
mit sich bringe, hätten einen unschätzbaren Wert. Auch die Anrechnung von Prüfungen, die im Ausland
abgelegt worden sind, werde mit dem neuen Berufsausbildungsgesetz wesentlich einfacher, betont Zwazl.
Schon vor 15 Jahren haben Wirtschaftskammer Österreich und Industriellenvereinigung gemeinsam den Verein "Internationaler
Fachkräfteaustausch" (IFA) aus der Taufe gehoben. Inzwischen ermöglicht er jedes Jahr mehr als 400
Jugendlichen ein Praktikum im Ausland. Und auch die NÖ Wirtschaftskammer motiviere mit ihrer Initiative "Let´s
walz" und der Finanzierung von Auslandspraktika die Burschen und Mädchen, über den Tellerrand hinauszublicken,
berichtet Zwazl. |