WEGA: Sondereinheit für ein Mehr an Sicherheit in Wien   

erstellt am
13. 08. 10

Wien (bmi) - Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) ist ein wichtiger Faktor für ein Mehr an Sicherheit in der Bundeshauptstadt. Die über 240 speziell ausgebildeten Exekutivbediensteten kommen bei Hochrisikosituationen zum Einsatz.

Die WEGA ist dem Landespolizeikommando Wien, der Abteilung für Sondereinheiten (ASE) unterstellt. Sie gliedert sich in die drei Bereiche "Großer Sicherheitspolizeilicher Ordnungsdienst (GSOD) und Ein¬satz", "Kompetenz- und Informationszentrum" sowie "Einsatztraining". Es gibt drei Kompanien mit jeweils zwei Einsatzeinheiten.

WEGA-Beamte können bei Anlässen, die das Einschreiten speziell ausgebildeter und ausgerüsteter Einheiten erfordern, im gesamten Bundesgebiet eingesetzt werden. Dazu zählen vor allem der Einsatz von Greiftrupps, der gezielte und koordinierte Einsatz von Be¬weissicherungs- und Festnahmetrupps sowie der koordinierte Einsatz von Sondereinsatzmitteln, wie zum Beispiel Wasserwerfer oder Sonderwagen.

Die Einsatzkompanien unter¬stützen die Polizeiinspektionen mit einem überlagernden Streifendienst (Sektorenwagendienst) bei sicherheitspolizeilichen Einsätzen mit erhöhter Gefahr. Die WEGA wird auch zur Unterstützung der lokalen Polizeikräfte bei Schwerpunkt¬aktionen und -streifen sowie bei Razzien, Such-, Hilfs- und Rettungsaktionen eingebunden. Dazu kommt der Begleit-, Transport- und Objektschutz bei erhöhter Gefährdung.

In der WEGA ist ein "Kompetenz- und Informationszentrum" für den Großer Sicherheits- und Ordnungsdienst, für das gesamte Bundesgebiet, eingerichtet. In dem Zentrum werden sämtliche Informationen und Analysen des In- und Auslandes zum GSOD vernetzt, bundesweite Aus- und Fortbildungen organisiert sowie Marktforschung betrieben.

Um bei dieser Sondereinheit Dienst versehen zu können, muss man mindestens ein Jahr exekutiven Außendienst versehen zu haben. Zusätzlich hat sich der Exekutivbedienstete bereit zu erklären im ganzen Bundesgebiet eingesetzt zu werden.

Die Bewerber müssen sich einem psychischen und physischen Auswahlverfahren unterziehen. Neben der körperlichen Fitness wird die Schießleistung geprüft. Die Basisausbildung dauert sechs Monate und besteht aus einer dreimonatigen Theoriephase, einem zweimonatigen Praxisteil und einer einmonatigen Sonderausbildungsphase. Die Beamten müssen sich einem jährlichen Leistungstest unterziehen.

Die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) wurde 2009 in Wien im Rahmen ihrer Streifentätigkeit zu 10.300 Einsätzen wegen erhöhter Gefährdung gerufen. Dabei wurden 785, vornehmlich gewaltbereite und -tätige Personen festgenommen und 1.170 Anzeigen erstattet. 350-mal verhinderte die Spezialeinheit mittels Einsatz von Körperkraft einen Waffengebrauch. Die WEGA-Leute griffen 29-mal zur Schusswaffe, gaben aber nur einmal einen Schuss ab.

Im Rahmen des großen Sicherheits- und Ordnungsdienstes wurde die WEGA 98 Mal bei Veranstaltungen und Demonstrationen eingesetzt. Dabei wurden 963 Identitätsfeststellungen veranlasst und 17 Gewalttäter festgenommen.

Geschichte der WEGA
1955 wurde bei der Wiener Polizei die Bereitschaftsabteilung eingerichtet, sie wurde 1959 in "Alarmabteilung" umbenannt. Später wurden die Einsatzkommanden (EKO) der Schulabteilung in die Alarmabteilung eingegliedert.

1978 wurde die Alarmabteilung neu organisiert und 1989 übersiedelte die Sondereinheit von der Rossauer Kaserne in das neue Bundesamtsgebäude am Liechtenwerder Platz. Als Funkrufname wurde "WEGA " gewählt (Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung).

Im Oktober 1994 wurde die WEGA umgestaltet und von vier auf sechs Kompanien aufgestockt. Die Wachkompanie und die Polizeimusik wurden ausgegliedert. Es gab auch eine EKO-Gruppe mit acht Polizisten für Sonderaufgaben.

1995 bestand die WEGA aus rund 330 Polizisten in sechs Kompanien. Zu den Hauptaufgaben gehörten Personenschutzaufträge, Begleitschutz für Werttransporte, Wohnungsöffnungen, Bekämpfung bewaffneter Täter, Einsätze bei Geiselnahmen, Banküberfällen. Es gab spezialisierte Einsatzgruppen (Präzisionsschützen-, Strahlenspür-, Scheinwerfer- und Kanaltrupp), eine Einsatzschwimmergruppe, eine technische Einsatzgruppe, eine Flugbeobachter- bzw. Seiltechnikgruppe sowie die Ausbil¬dungs¬stelle.

Im Mai 2001 wurde die WEGA in ein Mobiles Einsatzkommando (MEK) für Streifendienst und Ordnungseinsätze sowie in ein Polizeieinsatz¬kommando (PEK) für Zugriffe geteilt.

Mit der Polizeireform 2005 wurde die WEGA umgebildet, aus Teilen des PEK wurde der Cobra-Standort Wien.
     
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