Internationale Astronomie-Tagung über Endstadien sonnenähnlicher Sterne   

erstellt am
13. 08. 10

Konferenz "Why Galaxies Care About AGB Stars" an der Universität Wien
Wien (universität) - Von 16. bis 20. August 2010 findet am Campus der Universität Wien die hochkarätig besetzte Astronomie-Konferenz "Why Galaxies Care About AGB Stars" über Endstadien sonnenähnlicher Sterne statt. 200 internationale WissenschaftlerInnen präsentieren neueste Forschungsergebnisse über die Bedeutung Roter Riesensterne für die Entwicklung von Galaxien. Organisiert wird die Tagung von einem Team um Thomas Lebzelter vom Institut für Astronomie der Universität Wien.

Ziel der Tagung
Seit etwa 20 Jahren steht die Erforschung Roter Riesen im Fokus der Arbeit von AstronomInnen der Universität Wien. Diese Endstadien sonnenähnlicher Sterne weisen eine überdurchschnittliche Größe und Leuchtkraft auf, die beim bis zu 1.000-fachen unserer Sonne liegt. "Ziel der Tagung ist es aufzuzeigen, wie diese sehr alten Sterne den Materiekreislauf in Milchstraßensystemen beeinflussen. Damit schlagen die WissenschafterInnen eine Brücke zwischen der Physik der Sterne und der Galaxienforschung", erklärt Thomas Posch vom Institut für Astronomie der Universität Wien.

Was "bringen" uns Rote Riesen?
Der Mensch besteht gewichtsmäßig größtenteils aus Elementen, die von früheren Sterngenerationen erzeugt wurden – und nicht etwa durch den Urknall. "Rote Riesen spielen für unser Verständnis der Stern- und Galaxienentwicklung eine besondere Rolle, weil sie das Universum extrem stark mit Elementen wie Kohlenstoff anreichern, aber auch mit sogenanntem kosmischem Staub, also kleinen festen Körpern", erläutert Posch. Im Rahmen der Konferenz werden die Vortragenden auch neue Modelle zur Entstehung
chemischer Elemente und kosmischer Staubpartikel präsentieren.

Neue Erkenntnismöglichkeiten durch neue Instrumente
2008 trat Österreich der Europäischen Südsternwarte ESO bei, 2009 wurde unter österreichischer Beteiligung "Herschel" gestartet, das Infrarotteleskop der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die neuen Möglichkeiten, die sich aus der Nutzung dieserObservatorien für die Erforschung der Endstadien der Sternentwicklung ergeben, werden bei dem Symposium ebenfalls erörtert.

Öffentlicher Vortrag zum Weltraumteleskop "Herschel"
Am Dienstag, 17. August, 19.00 Uhr (Campus der Universität Wien, 1090 Wien, Spitalgasse 2, Hof 2.6) hält Franz Kerschbaum, Leiter des Instituts für Astronomie der Universität Wien, einen öffentlichen Vortrag zum Weltraumteleskop "Herschel". Mit
einem Spiegeldurchmesser von 3,5 Metern ist es das derzeit größte Weltraumobservatorium – seine lichtsammelnde Fläche ist doppelt so groß wie jene des NASA-Teleskops "Hubble".
     
Informationen: http://astro.univie.ac.at/    
     
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