Wien (wifo) - Gemäß der Schnellschätzung des WIFO stieg die gesamtwirtschaftliche Produktion
in Österreich im II. Quartal 2010 gegenüber der Vorperiode real um 0,9%. Dank der lebhaften Auslandsnachfrage
wurde die Sachgüterproduktion erheblich ausgeweitet. Während die Investitionen neuerlich rückläufig
waren, wuchs der Konsum anhaltend. Gegenüber dem Vorjahr expandierte das heimische BIP real um 1,9%, nach
0,0% im I. Quartal 2010.
Nachdem die österreichische Wirtschaft im I. Quartal 2010 stagniert hatte, erhöhte sich das BIP im II.
Quartal sprunghaft (um Saison- und Kalendereffekte bereinigt real +0,9% gegenüber dem I. Quartal 2010). Der
Warenausfuhr kam die kräftige Belebung der Auslandsnachfrage nach heimischen Produkten zugute, der Gesamtexport
stieg gegenüber der Vorperiode real um 2,2% (I. Quartal +1,0%). Davon profitierte vor allem die heimische
Sachgütererzeugung: Sie weitete ihre Wertschöpfung gegenüber der Vorperiode real um 3% aus.
Hingegen war auch im II. Quartal 2010 noch keine Belebung der Investitionsnachfrage zu verzeichnen. Der reale Rückgang
der Anlageinvestitionen (sowohl Bau- als auch Ausrüstungsinvestitionen) gegenüber der Vorperiode um 0,9%
zeigt jedoch eine Verlangsamung der Abwärtsdynamik (I. Quartal 2%). Die Investitionsschwäche bremste
das Wachstum des Imports, insgesamt wuchs die Einfuhr im II. Quartal gegenüber der Vorperiode real um nur
0,4%, nach +1,0% im I. Quartal.
Das mäßige Wachstum der Konsumausgaben hielt im II. Quartal 2010 an. Sowohl der private als auch der
öffentliche Konsum wurde saison- und kalenderbereinigt real um 0,2% ausgeweitet; die Rate entsprach damit
jener des I. Quartals.
Vom Anziehen der Konjunktur profitierten im II. Quartal auch die Anbieter von Vermögens- und Unternehmensdienstleistungen
(Wertschöpfung real +0,7% gegenüber der Vorperiode). Das Hotel- und Gaststättenwesen, der Handel,
das Transportwesen und die Kommunikationsdienstleistungen verzeichneten Zuwächse um insgesamt 0,5%. |