Starke Beschleunigung des Wirtschaftswachstums im II. Quartal   

erstellt am
13. 08. 10

Wien (wifo) - Gemäß der Schnellschätzung des WIFO stieg die gesamtwirtschaftliche Produktion in Österreich im II. Quartal 2010 gegenüber der Vorperiode real um 0,9%. Dank der lebhaften Auslandsnachfrage wurde die Sachgüterproduktion erheblich ausgeweitet. Während die Investitionen neuerlich rückläufig waren, wuchs der Konsum anhaltend. Gegenüber dem Vorjahr expandierte das heimische BIP real um 1,9%, nach 0,0% im I. Quartal 2010.

Nachdem die österreichische Wirtschaft im I. Quartal 2010 stagniert hatte, erhöhte sich das BIP im II. Quartal sprunghaft (um Saison- und Kalendereffekte bereinigt real +0,9% gegenüber dem I. Quartal 2010). Der Warenausfuhr kam die kräftige Belebung der Auslandsnachfrage nach heimischen Produkten zugute, der Gesamtexport stieg gegenüber der Vorperiode real um 2,2% (I. Quartal +1,0%). Davon profitierte vor allem die heimische Sachgütererzeugung: Sie weitete ihre Wertschöpfung gegenüber der Vorperiode real um 3% aus.

Hingegen war auch im II. Quartal 2010 noch keine Belebung der Investitionsnachfrage zu verzeichnen. Der reale Rückgang der Anlageinvestitionen (sowohl Bau- als auch Ausrüstungsinvestitionen) gegenüber der Vorperiode um 0,9% zeigt jedoch eine Verlangsamung der Abwärtsdynamik (I. Quartal 2%). Die Investitionsschwäche bremste das Wachstum des Imports, insgesamt wuchs die Einfuhr im II. Quartal gegenüber der Vorperiode real um nur 0,4%, nach +1,0% im I. Quartal.

Das mäßige Wachstum der Konsumausgaben hielt im II. Quartal 2010 an. Sowohl der private als auch der öffentliche Konsum wurde saison- und kalenderbereinigt real um 0,2% ausgeweitet; die Rate entsprach damit jener des I. Quartals.

Vom Anziehen der Konjunktur profitierten im II. Quartal auch die Anbieter von Vermögens- und Unternehmensdienstleistungen (Wertschöpfung real +0,7% gegenüber der Vorperiode). Das Hotel- und Gaststättenwesen, der Handel, das Transportwesen und die Kommunikationsdienstleistungen verzeichneten Zuwächse um insgesamt 0,5%.
     
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