Akzeptanz wächst, Väter müssen von Unternehmen unterstützt werden
Wien (sk) - SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm vermisst die notwendige Unterstützung der österreichischen
Unternehmen für eine verstärkte Väterkarenz. "Die Akzeptanz der österreichischen Väter
hinsichtlich Kinderbetreuung steigt, allein eine Vielzahl von Unternehmen lassen diese Väter im Regen stehen.
Deshalb ist auch der derzeitige prozentuale Anteil an Männern in Karenz noch immer auf niedrigem Niveau",
so Wurm am 12.08. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. Wurm sieht das Hauptproblem in betrieblichen Strukturen,
die die faire und partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zu wenig unterstützen. "Diese
betrieblichen Strukturen müssen aufgebrochen werden, die Managementebene darf sich künftig nicht gegen
die Wünsche der Eltern und der Politik stellen", so Wurm.
Um mehr Väter in Karenz zu bringen, wäre eine breit angelegte Informations- und Bewusstseinskampagne
notwendig, so Wurm. "Zahlreiche Studien aus dem skandinavischen Raum belegen, dass die partnerschaftliche
Aufteilung der Erwerbs- und Familienarbeit letztendlich auch positive Auswirkungen für das gesamte Unternehmen
und die Unternehmenskultur hat", so Wurm. Nebenbei würde die soziale Kompetenz der Väter gestärkt
werden. "Wenn in der Frage der gemeinsamen Obsorge das berechtigte Wohl des Kindes in den Vordergrund gestellt
wird und das Recht auf beide Elternteile, muss das bereits auch vor einer Trennung bestehen", so Wurm. Daher
fordert Wurm auch ein grundsätzliches Überdenken der Arbeitszeitkultur. "Volkswirtschaften, die
das Potenzial der Frauen nutzen und die partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit fördern,
sind die erfolgreicheren - siehe Skandinavien", betonte Wurm abschließend. |