Trotz Sparkurs weiterhin Bundesmittel für den Ausbau der Kinderbetreuung
bereitstellen
Wien (bpd) - "17.000 neue Kinderbetreuungsplätze und 6.000 neue Jobs sind in den letzten
zwei Jahren österreichweit durch die Investitionen des Bundes entstanden", sagte Frauenministerin Gabriele
Heinisch-Hosek am 10.08. bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Wiens Bildungsstadtrat Christian Oxonitsch.
Diese positive Bilanz zeige, dass es auch wirtschaftlich Sinn mache, wenn Bund und Länder Geld für den
Ausbau der Kinderbetreuung zur Verfügung stellen. Zwischen 2008 und 2010 hat es dafür vom Bund jährlich
15 Millionen Euro gegeben.
"Es ist unbedingt notwendig, dass der Bund die Mittel für den Ausbau der Kinderbetreuung auch über
das Jahr 2010 hinaus bereit stellt", sagte Heinisch-Hosek heute. Denn jeder Euro, der in Kinderbetreuung investiert
werde, habe einen dreifachen Effekt. "Erstens haben die Kinder etwas davon, zweitens haben Mütter und
Väter was davon und drittens wirkt es sich auch auf die Wirtschaft positiv aus. Jeder Euro, den wir in die
Kinderbetreuung investieren, kommt doppelt zurück. Das heißt, 15 Millionen Euro die pro Jahr investiert
werden, bringen volkswirtschaftlich 30 Millionen", so Heinisch-Hosek.
"Trotz des Sparkurses sollte also frisches Geld in die Hand genommen werden – einfach deshalb, weil diese
Investitionen auch ökonomisch Sinn machen", so Heinisch-Hosek. Falls dies mit dem Koalitionspartner nicht
zu vereinbaren sei, könnte ein WIFO-Vorschlag zur Gegenfinanzierung aufgegriffen werden. Der Alleinverdienerabsetzbetrag
für Paare, die keine Kinder (mehr) betreuen, könnte für die Kinderbetreuung umgewidmet werden. Härtefälle
müssten selbstverständlich ausgenommen werden.
"Damit die Bundesländer in Zukunft beim Ausbau schneller vorankommen, sollte die Bundesförderung
zusätzlich zu den bestehenden Kriterien auch für die Errichtung von Betreuungseinrichtungen und für
die Ausbildung der Pädagoginnen und Pädagogen verwendet werden", so Heinisch-Hosek. Denn so könnten
Engpässe bei der Ausbildung vermieden werden. Da könnte man sich das Wiener Modell der Kurzausbildungen
für Kindergartenpädagoginnen und -pädagogen als Vorbild nehmen, so Heinisch-Hosek zum Schluss. |