Unipark Nonntal: Start der Geothermie-Bohrungen   

erstellt am
11. 08. 10

56 Erdwärmesonden in 200 Metern Tiefe für Heizung und Kühlung
Salzburg (universität) - Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) errichtet in Salzburg das neue Gebäude für die Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg, den Unipark Nonntal. Der 55-Millionen-Euro Neubau soll voraussichtlich im Sommer 2011 fertig gestellt werden. Im Frühjahr dieses Jahres konnte bereits die Dachgleiche, d.h. der Rohbau gefeiert werden. Derzeit ist der Innenausbau voll im Gange.

Vor kurzem haben nun auch die Bohrarbeiten für die Geothermieanlage begonnen. Sie soll rund die Hälfte des erforderlichen Energiebedarfes liefern. Für diese Anlage werden 56, mit einem Wasser-Glykolgemisch gefüllte Erdsonden 200 Meter tief in die Erde „vergraben“. „Es ist uns ein Anliegen, bei einem so großen und wichtigen Projekt wie dem Uni Park Nonntal auch in alternative Energiegewinnung zu investieren. Durch Mietzahlungen werden wir die Geothermieanlage anteilsmäßig mitfinanzieren“, so Rektor Heinrich Schmidinger. Die anderen 50% des Energiebedarfes werden durch Fernwärme und eine Kälteanlage abgedeckt.

Der Gesamtheizleistungsbedarf für den Neubau beträgt 2.400.000 kWh pro Jahr. Davon werden 1.150.000 kWh einschließlich elektrischer Energie durch die Wärmepumpe und 1.250.000 kWh durch Fernwärme gedeckt. (Im Vergleich dazu verbraucht ein Einfamilienhaus rund 15.000 bis 20.000 kWh pro Jahr.)

Während die Wärmepumpenanlage die Erdwärme zum Heizen nützt, soll über einen „systemtrennenden“ Wärmetauscher gekühlt werden. Insgesamt betragen die Kosten für die Geothermieanlage rund 700.000 Euro. Das Projekt soll sich innerhalb von 15 Jahren amortisieren.

Durch den Einsatz moderner Wärmepumpenanlagen zur Raumheizung, -kühlung und Warmwasserbereitung an Stelle von herkömmlichen Wärmeerzeugungsanlangen auf fossiler Basis wird ein weiterer Schritt hin zu alternativer Energiegewinnung gesetzt. „Bis dato haben wir kaum Erfahrungswerte“, so Christoph Stadlhuber, Geschäftsführer der BIG: „Wir wollen diesen Themenbereich forcieren und haben weitere Projekte geplant.“ Als Beispiele nennt Stadlhuber das Produktionstechnikzentrum der TU Graz und das Bezirksgericht in Bruck an der Mur oder die neue Wirtschaftsuniversität Wien.
     
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