Salzburger Trilog im Zeichen der Nachhaltigkeit   

erstellt am
20. 08. 10

Salzburg (bmeia) - Bereits zum neunten Mal findet heuer der Salzburger Trilog statt. Zwischen 20. und 22. August werden bei der vom Außenministerium und der Bertelsmann-Stiftung gemeinsam organisierten Veranstaltung Fragen der menschlichen Marktwirtschaft und des qualitativen Wachstums im Mittelpunkt stehen. Ein besonderer Fokus soll dabei auf der Schwarzmeerregion liegen.

Die Gästeliste ist dieses Jahr eine besonders hochkarätige. Neben WTO-Generaldirektor Pascal Lamy haben gleich fünf Außenminister aus der Schwarzmeerregion ihr Kommen zugesagt: Kostantin Gritschtschenko aus der Ukraine, Elmar Mammadjarov aus Azerbaidschan, Nikolaj Mladenow aus Bulgarien, Grigol Waschadse aus Georgien und Dimitri Droutsas aus Griechenland.

Außenminister Michael Spindelegger eröffnet den Trilog am Freitagabend gemeinsam mit Liz Mohn, der Vizepräsidentin der Bertelsmann-Stiftung. Die beiden können neben Gunter Thielen, Präsident der Bertelsmannstiftung, auch den ehemaligen Außenminister und Altbundeskanzler Wolfgang Schüssel begrüßen.

Nachdem letztes Jahr die globale Wirtschaftskrise im Mittelpunkt stand, beschäftigt sich der diesjährige Trilog unter dem Titel: "Building Blocks for Ethical Market Economies in the 21st Century" mit dem aus der Krise Gelernten und der Notwendigkeit einer menschlicheren Marktwirtschaft.

Welche Maßnahmen müssen gesetzt werden, um künftige Krisen zu vermeiden? Ist der herkömmliche Wachstumsbegriff noch adäquat oder sollten klassische Maßstäbe wie das BIP durch zukunftsträchtigere ersetzt werden, die mehr Gewicht auf Nachhaltigkeit setzen? Und wie schaffen wir es, Umweltfragen und soziale Kohäsion mit der Wirtschaft in Einklang zu bringen? Wie brisant all diese Fragestellungen sind, zeigt eine von der Bertelsmann-Stiftung in Auftrag gegebene Studie, laut der 90% aller ÖsterreicherInnen sich eine Wirtschaftordnung wünschen, "in der Umweltschutz einen höheren Stellenwert hat und in der der soziale Ausgleich in der Gesellschaft stärker berücksichtig wird".

Die Schwarzmeerregion, lange schon von höchster Priorität für die österreichische Außenpolitik, nimmt eine Schlüsselrolle in der europäischen Nachbarschaftspolitik ein. Sie ist nicht nur eine der am schnellsten wachsenden Wirtschaftsregionen, sondern auch ein wichtiger Raum des Energietransits und eine Brücke zu Asien und dem Mittleren Osten. Daher wird, wie Minister Spindelegger betont, "ein besonderer Fokus auf der Schwarzmeeregion liegen, eine der wichtigsten und dynamischsten Regionen, die ebenso über ein enormes Wachstumspotential verfügt wie über einen Reichtum an Herausforderungen."

Am Samstag stehen zwei Arbeitssitzungen zu den Themen "Erkenntnisse aus der Wirtschafts- und Finanzkrise" und "menschliche Marktwirtschaft" auf dem Programm, bevor am Sonntag darüber diskutiert wird, welche politischen Maßnahmen getroffen werden müssen, um den Herausforderungen der Zukunft, allen voran der Konstruktion einer sozialen europäischen Marktwirtschaft, begegnen zu können.

Zentral wird in diesem Zusammenhang auch die Strategie Europa 2020 sein, die europäische Vision einer sozialen Marktwirtschaft für das 21.Jahrhundert, die sich ebenfalls einen umfassenden und nachhaltigen Wachstumsbegriff zum Ziel gesetzt hat.
     
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