Väterkarenz  

erstellt am
19. 08. 10

 Mautz und Rammer: Anreize schaffen, um Väterkarenz voranzutreiben!
Wien (sk) - Unter dem Motto "Papa packt das" starten die SPÖ Bundesfrauen gemeinsam mit den Kinderfreunden Österreich ihre Aktion für mehr Väter in Karenz. Bei der Veranstaltung am 18.08. war auch ein Vater in Karenz mit seinen Kindern anwesend, die mit dem präsentierten Aufkleber ihr Auto beklebten.

"Wir möchten mit unserer Aktion auf die derzeitige Situation von Vätern aufmerksam machen", so Bundesfrauen-geschäftsführerin Andrea Mautz gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Derzeit gehen nur knapp 5% der Männer in Karenz. Wir sehen es deshalb als unsere Aufgabe, mit einer Imagekampagne Väter zu motivieren, in Karenz zu gehen und für eine aktive Vaterschaft zu werben", so Mautz.

Gernot Rammer, Bundesgeschäftsführer der Kinderfreunde Österreich, weist darauf hin, dass es viele Männer gibt, die in Karenz gehen möchten, die realen Umstände es ihnen aber schwer bis unmöglich machen. "Noch immer verdienen Männer bis zu 1/3 mehr als Frauen. Viele Familien können sich eine Väterkarenz einfach aus finanziellen Gründen nicht leisten", so Rammer. "Deshalb ist auch die Variante des einkommensabhängigen Kinderbetreuungsgeld so wichtig, die finanzielle Anreize für beide Elternteile schafft, in Karenz zu gehen."

"Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Es gibt sie, die sogenannten 'neuen Väter', die sich aktiv an der Kindererziehung beteiligen. Diese Männer möchten wir mit unserem Autoaufkleber 'Papa in Karenz an Board' sichtbar machen", so Mautz.

"Eine Zeit in Karenz zu verbringen, bereichert das Leben und ist sowohl für die Partnerschaft als auch für die Beziehung zum Kind wichtig", sind sich Andrea Mautz und Gernot Rammer einig. "Dieses Gefühl möchten wir mit dem Autoaufkleber öffentlich transportieren und unseren Teil dazu beitragen, dass mehr Väter in Karenz gehen."

Mautz macht aber auch auf die notwendigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufmerksam: "Vor allem Unternehmen müssen sensibilisiert werden, damit es zu einer 'Alltäglichkeit' wird, dass Männer in Karenz gehen. Für eine gute Unternehmenspolitik ist es wichtig, auch auf die privaten Lebensumstände der MitarbeiterInnen Rücksicht zu nehmen. Ein gutes Beispiel für die Vorteile, die daraus entstehen können, ist die Väterkarenz."

"Wichtig ist es, dass Unternehmen erkennen, dass Frauen und Männer, die Vereinbarkeit leben, produktiver, effizienter und loyaler zu ihrem/ihrer ArbeitgeberIn sind. Die Inanspruchnahme von Rechten wie Karenz soll für alle ArbeitnehmerInnen möglich sein, egal ob für Mann oder Frau", so Rammer.

Gemeinsam werben Andrea Mautz und Gernot Rammer für den Autoaufkleber "Papa in Karenz an Board". Bestellt werden kann der Aufkleber unter frauen@spoe.at oder unter 01/53427/272.

 

 Musiol: Papamonat wäre die beste Werbung für die Väterkarenz
Grüne Vorschläge zu mehr Väterbeteiligung liegen seit Jahren auf dem Tisch
Wien (grüne) - "Bewusstseinsbildung ist gut, aber Imagekampagnen allein sind zu wenig", meint die Familiensprecherin der Grünen, Daniela Musiol, anlässlich der Präsentation einer Kampagne von Kinderfreunden und SPÖ-Frauen, mit der die Väterkarenz gefördert werden soll. Schließlich ist die SPÖ als Regierungspartei sehr maßgeblich an den Problemen der geringen Väterkarenz-Zahlen beteiligt. So ist die Grüne Forderung nach einem Papamonat im Anschluss an die Geburt bislang von der SPÖ nicht umgesetzt worden. "Gerade ein Papamonat wäre aber die beste 'Werbung' für Väter, sich intensiv an der Kinderbetreuung zu beteiligen und daher in Väterkarenz zu gehen", meint Musiol. Zudem wäre ein Papamonat eine wichtige Unterstützung für Jungfamilien, weil es die Neuorganisation des Familienalltags nach der Geburt eines Kindes unterstützen würde. "Wenn es der SPÖ also ernst ist, dann hat sie durchaus Möglichkeiten, Familien so zu unterstützen, dass die Väterkarenz auch mehr genützt wird", erklärt Musiol.

Die Familiensprecherin der Grünen verweist aber darauf, dass moderne Familienpolitik noch viel mehr umfasst und fordert die Überarbeitung des Kinderbetreuungsgeldes dahingehend, dass die Hälfte der Karenz für den Vater vorgesehen sein soll. Aber auch das Recht auf Pflegeurlaub für getrennt lebende Väter, die ihre Verantwortung ihren Kindern gegenüber wahrnehmen wollen, muss endlich verankert werden. Das alles wären Maßnahmen, die den Eltern eine wirkliche Halbe-Halbe-Aufteilung der Elternpflichten ermöglichen würden. "Wenn es der SPÖ nicht nur um Imagekampagnen geht, sondern wirklich um eine Steigerung der Väterbeteiligung, dann soll sie beim nächsten Familienausschuss zeigen, dass es ihr ernst ist und dem Grünen Antrag auf Einführung eines Papamonats zustimmen", schließt Musiol.
     

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