Molkereien zahlten durchschnittlich 32,2 Cent netto
Wien (bmlfuw/aiz) - Der österreichische Milcherzeugerpreis ist im Juli 2010 gegenüber
dem Vormonat um fast 2 Cent brutto gestiegen. Im Bundesschnitt zahlten die Molkereien 36,05 Cent brutto je kg beziehungsweise
32,19 Cent netto (ab Hof, bezogen auf 4,2% Fett und 3,4% Eiweiß). Zum Vergleich: Im Juni lag der Österreichschnitt
bei 34,09 Cent brutto und 30,44 Cent netto. Dies geht aus vorläufigen Berechnungen der Agrarmarkt Austria
hervor.
Deutlich mehr Rohstoff für Molkereien und Käsereien
Die Milchanlieferung bewegt sich weiter auf einem relativ hohen Niveau: Im 1. Augustdrittel 2010 wurde
laut AMA um 3,8% mehr Rohmilch an die heimischen Molkereien und Käsereien geliefert als im Vorjahreszeitraum.
Von Anfang Jänner bis zur 1. Augustdekade wurde um 1,9% mehr Milch als im Vorjahr übernommen. Bezogen
auf das laufende Quotenjahr, das Anfang April 2010 begonnen hat, wurde bis zum 1. Augustdrittel um 2,7% mehr Milch
von den Landwirten geliefert.
Steigende Milchanlieferung bewirkt höhere Produktion
Die stärkere Milchanlieferung hat zu einer höheren Erzeugungsmenge bei den österreichischen
Molkereien geführt: Im Juni 2010 war die Herstellung von flüssigen Milchprodukten um 1,2% höher
als im Juni 2009. Von Jänner bis Juni 2010 wurde in diesem Bereich aber weniger produziert, konkret waren
es in Summe rund 544.000 t (-0,7%).
Die Butterproduktion wurde seit April 2010 spürbar ausgeweitet. Auch im Juni 2010 war der Anstieg sehr deutlich
zu erkennen (+6,1%). Im ersten Halbjahr 2010 lag die Produktionsmenge mit 17.400 t um 1,1% über dem Vorjahresniveau.
Bei der Erzeugung von Käse ist seit Beginn des heurigen Jahres ein starker Zuwachs gegenüber 2009 zu
erkennen. So übertraf die Käsemenge im Juni das Vorjahresniveau um 9,2%. Im Zeitraum Jänner bis
Juni 2010 machte die hergestellte Menge rund 78.800 t aus, was einem Plus von 7,6% entspricht.
Auch die Pulverproduktion wurde aufgrund der höheren Anlieferung im ersten Halbjahr 2010 gesteigert. Während
der Ausstoß an Vollmilchpulver um 54,6% auf 191 t geringer ausfiel, kam es bei Magermilchpulver mit rund
3.700 t zu einem Anstieg um 27,1% und bei Molkenpulver zu einer Erhöhung um 12,7% auf 16.900 t.
Milchkuhbestand kaum verändert
Am Stichtag 01.06.2010 wurden laut Statistik Austria österreichweit 535.263 Milchkühe gehalten.
Im Vergleich zum Dezember 2009 lag die Zahl um 0,4% oder 2.287 Stück darüber. Die meisten Milchkühe,
nämlich 168.815 Stück, waren in Oberösterreichs Ställen zu finden.
In Österreich wurden am 01.06.2010 insgesamt 2,019.122 Rinder von 72.579 Betrieben gehalten. Die Rinderanzahl
verringerte sich um 0,4%, die Zahl der Betriebe sank um 1,2% gegenüber dem vorangegangenen Stichtag.
Internationaler Milchmarkt: EU-Exporte im Aufwind
Die Ausfuhren der EU im Milchbereich konnten im ersten Halbjahr 2010 gesteigert werden. Am deutlichsten war ein
Anstieg des Exportes von Magermilchpulver gegenüber dem Vorjahreszeitraum von knapp 83% auf 182.180 t zu erkennen.
Als weltweit größter Käseexporteur führte die EU von Jänner bis Juni 2010 mit 312.500
t um 18,6% mehr aus als im Vorjahreszeitraum. Weiters konnten die Butterexporte der Union geringfügig erhöht
werden. Mit 58.900 t betrug der Anstieg 1,5% gegenüber Jänner bis Juni 2009. Einzig das Vollmilchpulver
wies im Vergleichszeitraum keine positive Tendenz auf. Der Export ging hier um 6% auf 235.800 t zurück. |