Österreichs Beitrag zur 12. Architektur-Biennale in Venedig		erstellt am 27. 08. 10
BM Claudia Schmied: „Eric Owen Moss zeigt in Venedig die hohe Qualität der österreichischen Architektur" Wíen (bmukk) - Österreichs Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Claudia Schmied stellte am 26.08. bei einer Pressekonferenz anlässlich der 12. Architektur-Biennale in Venedig gemeinsam mit Eric Owen Moss den vom US-Architekten als Kommissär kuratierten Österreich-Pavillon vor. „Eric Owen Moss ist es hier, bei der wichtigsten internationalen Ausstellung zeitgenössischer Architektur, gelungen, ein Zeichen für ein Österreich zu setzen, das dem Diskurs und der Weltoffenheit verpflichtet ist. Er demonstriert aber auch, dass unser Land für ausländische Architektur und Expertise offen ist und den internationalen Diskurs fördert“, so Kulturministerin Claudia Schmied. Konzept und Gestaltung des Österreichbeitrags Der Beitrag trägt den Titel AUSTRIA UNDER CONSTRUCTION: ÖSTERREICHISCHE ARCHITEKTUR IN DER WELT; INTERNATIONALE ARCHITEKTUR IN ÖSTERREICH und zeigt die Bau- und Lehrtätigkeit österreichischer ArchitektInnen im Ausland und jene von ausländischen BaukünstlerInnen in Österreich. Der Hoffmann-Pavillon präsentiert sich in der Inszenierung von Eric Owen Moss als Gebäude umgeben von Baugerüsten. Über die gesamte Länge des erhöhten Vorbaus an der Vorderfront des Pavillons wurde ein offenes Gerüst im Baukastensystem errichtet, um den Eindruck eines sich im Bau befindlichen Gebäudes zu erwecken. Auf ähnliche Weise wurde an der Rückseite des Pavillons im Hofbereich ein offenes Gerüst aufgestellt. An der Außenseite des Hoffmann-Pavillons zeigen Banner Aufdrucke von aktuellen Projekten österreichischer ArchitektInnen im Ausland (z. B. AllesWirdGut, Coop Himmelb(l)au, Atelier Hollein, Carl Pruscha). Banner im Inneren auf einer sich durch den Raum windenden Spirale zeigen Bilder von Projekten ausländischer ArchitektInnen, die in Österreich umgesetzt werden oder wurden (z. B. Atelier Hitoshi Abe, Zaha Hadid Architects, Matteo Thun & Partners). In den Seitenpavillons und im Hofbereich sind Sitzplätze eingerichtet, auf denen die von den eingeladenen ArchitektInnen geschaffenen Objekte als „Publikum“ sitzen. Insgesamt sind 64 Positionen vertreten. Das kuratorische Ziel beim österreichischen Pavillon ist es, mit kreativem Design zeitgenössische österreichische Architektur und globales urbanes Design gemeinsam zu kommunizieren. Österreich zeigt seine Architektur in der Welt und präsentiert sich als aufgeschlossenes Kulturland, das ausländischen ArchitektInnen ausreichend Raum zur Entwicklung gibt. Österreichs Beiträge zur Architekturbiennale Österreich nimmt seit 1991 mit einem eigenen Länderbeitrag an der Architektur-Biennale in Venedig teil. Der Österreich-Pavillon wurde 1934 vom Architekten Josef Hoffmann erbaut und ist seither Sitz der Kunst- und Architekturpräsentation in Venedig. Seit Beginn der Architektur-Biennale 1991 stellt Österreich folgende Kommissäre: Hans Hollein, er war Kommissär für die ersten drei Österreich-Beiträge in den Jahren 1991, 1996 und 2000. Darüber hinaus war er 1996 auch Direktor der Gesamtbiennale. Es folgten Dietmar Steiner (2002), Marta Schreieck (2004), Wolf D. Prix (2006) und Bettina Götz (2008). In diesem Jahr finanziert das Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur mit 625.000 Euro die Konzeption, Organisation und Durchführung der österreichischen Ausstellung im Pavillon. Kommissär Eric Owen Moss Kulturministerin Claudia Schmied hat in diesem Jahr erstmals in der Geschichte der Österreich-Beiträge zur Architektur-Biennale mit Eric Owen Moss einen ausländischen Kommissär bestellt, um einen Blick von außen auf die Architektur-Szene des Landes zu werfen. Eric Owen Moss wurde 1943 in Los Angeles geboren. Nach dem Bachelor of Arts an der Universität von Kalifornien in Los Angeles absolvierte er ein weiterführendes Studium und schloss 1972 mit dem Master of Architecture der Harvard University Graduate School of Design ab. Eric Owen Moss hat an verschiedenen bedeutenden Universitäten gelehrt und hielt lange Jahre einen Lehrstuhl am Southern California Institute of Architecture (SCI-Arc), wo er seit sechs Jahren Direktor ist. Seit 37 Jahren leitet er auch das Architekturbüro EOMA (Eric Owen Moss Architects) in Los Angeles und erhielt für seine Arbeiten mehr als 90 lokale, nationale und internationale Auszeichnungen für Design. Realisierte Bauwerke sind beispielsweise Bauten im „Hayden-Tract“, dem ältesten Industrieareal in Culver City, die „Sony Offices“ oder das Konferenzzentrum „Beehive“ in Culver City. Eric Owen Moss’ Beitrag als Anregung für weitere Entwicklungen Kulturministerin Claudia Schmied schätzt im besonderen Maße die Anregungen, die von der diesjährigen Gestaltung des Österreich-Pavillons ausgehen: „Eric Owen Moss zeigt die große Bedeutung der Vermittlung und Lehre für die Weiterentwicklung der Architektur. Er weist im Weiteren darauf hin, dass nur im internationalen Austausch und Dialog die notwendige, stete Erneuerung der Baukunst gewährleistet ist.“ „Kommissär Moss demonstriert, dass sich Architektur, beeinflusst von sozialen Prozessen, von technologischen Innovationen und gesellschaftlichen Entwicklungen, in einer ständigen Erneuerung befindet, also immer >under construction< ist. Er macht gleichzeitig deutlich, dass sich Österreichs Architektur mit an der Spitze befindet. Indem er dem von Hoffmann gestalteten Pavillon seine Installation überstülpt, zeigt er - in hohem Respekt vor der einstmals revolutionären Tradition - das neue Bild der Architektur, wie es dem Hier und Heute entspricht. Die Dialektik von Objekt und Subjekt, von Alt und Neu, von Innen und Außen sind Kategorien, die den österreichischen Pavillon zu einem Ort der Spannung und Auseinandersetzung mit moderner Baukunst machen.“ Die Ausstellung wird am 27. August 2010 in Anwesenheit von Bundespräsident Dr. Heinz Fischer, Bundesministerin Dr. Claudia Schmied und Kommissär Eric Owen Moss eröffnet. Sie ist für das Publikum von 29. August bis 21. November 2010 geöffnet.
Informationen: http://www.labiennale.at/
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