Wirtschafts- und Tourismusminister: Mehr Sommergäste als je zuvor - Investitionen steigen
- Neue Förderung für Beherbergungsbetriebe: "Internet für jeden Gast"
Wien (bmwfj) - Wirtschafts- und Tourismusminister Reinhold Mitterlehner freut sich über die
positive Halbzeitbilanz der Sommersaison im Tourismus. "Wir haben die Krise im Tourismus überwunden und
gewinnen im internationalen Wettbewerb Marktanteile. Unsere Strategie, nicht nur die Inlands- und Nahmärkte
zu bewerben, sondern auch neue Herkunftsmärkte bei den Gästen zu erschließen, ist voll aufgegangen",
sagte Mitterlehner am 25.08. bei einem Pressegespräch im Wirtschaftsministerium. Von Mai bis Juli haben mit
8,8 Millionen mehr Gäste als je zuvor in Österreich Urlaub gemacht. Das bedeutet ein Plus bei den Ankünften
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 5,3 Prozent.
Besonders starke Zuwachsraten verzeichnen die Märkte Russland (plus 36,1 Prozent), USA (19,2 Prozent) und
Großbritannien (18 Prozent), während sich die Ankünfte aus dem Hauptmarkt Deutschland stabilisiert
haben. Die Nächtigungen der Deutschen sind aufgrund der kürzeren Aufenthaltsdauer um 4,1 Prozent gesunken.
Insgesamt haben die Nächtigungen aber um 1,4 Prozent auf 29,8 Millionen zugelegt. Für Mitterlehner hat
sich besonders die neue Tourismusstrategie bewährt. "Durch den Fokus auf die drei Alleinstellungsmerkmale
Alpen, Donau & Seen sowie Städte & Kultur ist unser Angebot viel klarer als bisher positioniert",
betonte Mitterlehner. Besonders erfreulich sei auch das starke Comeback des Städtetourismus. Die Umsätze
im Tourismus werden nach Berechnungen des Wifo heuer stagnieren, sie betrugen im Sommer des Vorjahres 10,3 Milliarden
Euro und im vergangenen Winter 11,8 Milliarden Euro.
Positiv ist auch, dass die Tourismusbetriebe deutlich stärker investieren, wie die Zahlen der Österreichischen
Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) zeigen. Von Jänner bis Juli 2010 ist die Zahl der Förderzusagen gegenüber
dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um rund 28 Prozent gestiegen. Das macht Investitionen in den Tourismus von
502,5 Millionen Euro möglich, was einem Anstieg von zehn Prozent entspricht. Diese Dynamik deutet darauf hin,
dass der von Branchenvertretern befürchtete Investitionsrückgang nicht eintreten wird.
Mitterlehner möchte, dass die Betriebe künftig noch stärker in Qualität und Innovationen investieren.
Daher startet das Wirtschaftsministerium am 1. September die mit einer Million Euro dotierte Schwerpunktaktion
"Internet für jeden Gast" - eine Maßnahme, die auf die neue Tourismusstrategie zurückgeht.
"Immer mehr Gäste buchen ihren Urlaub via Internet und möchten auch im Urlaub ins Netz einsteigen.
Daher wollen wir die Internet-Präsenz von Tourismusbetrieben verbessern sowie mehr Internet-Zugänge in
den Zimmern schaffen", so Mitterlehner. Die Unterstützung besteht aus einem Zuschuss von 50 Prozent der
förderbaren Investitionskosten von mindestens 2.000 bis maximal 20.000 Euro.
Die neue Förderaktion des Wirtschaftsministeriums im Detail:
Unterstützt werden zwei Förderungsgegenstände:
1. Verbesserung der Internet-Präsenz von Tourismusbetrieben
Die Errichtung eines neuen bzw. die Verbesserung eines bestehenden Internetauftrittes, der wie folgt ausgestattet
sein muss: Mehrsprachige Webpage, Reservierungs- und Buchungsmöglichkeit, Anreiseinformation, Kompatibilität
mit mobilen Endgeräten sowie barrierefreie Zugänglichkeit. Diese Kriterien stellen sicher, dass nur qualitativ
hochwertige Internetauftritte gefördert werden.
2. Errichtung von Internetzugängen in Gästezimmern und Lobby
Hier muss eine sehr hohe Abdeckung erreicht werden: 90 Prozent der Gästezimmer sowie die Lobby bei Beherbergungsbetrieben
bzw. wesentliche Frequenzbereiche bei sonstigen Tourismus- und Freizeitbetrieben.
Nach der Förderung müssen die Fördervoraussetzungen in Bezug auf beide Förderungsgegenstände
erfüllt werden. Für einen Beherbergungsbetrieb bedeutet dies beispielsweise, dass die Internetpräsenz
nur gefördert wird, wenn gleichzeitig 90 Prozent der Gästezimmer und die Lobby mit Internetzugängen
versorgt werden oder diese Abdeckung schon vor Einreichung des Förderantrags gegeben war. Eine weitere Voraussetzung
ist, dass nur befugte Gewerbebetriebe für die notwendigen Arbeiten herangezogen werden.
Die Förderungen werden nach dem Prinzip "first come, first serve" vergeben. Anträge können
ab dem 1. September 2010 über das Webportal der ÖHT http://www.oeht.at eingereicht werden. |