Slowakischer Außenminister: "Es darf keine Fragen geben, die
nicht erlaubt werden"
Wien (apa/bmeia) - Der slowakische Außenminister Mikulas Dzurinda hat am 23.08. bei seinem
Antrittsbesuch in Wien betont, dass sein Land beim Ausbau des Atomkraftwerks Mochovce "maximale Transparenz"
an den Tag legen werde. "24 Stunden am Tag muss die Tür für Bürger der Europäischen Union
offen sein. Es darf keine Fragen geben, die nicht erlaubt werden", sagte Dzurinda bei einer Pressekonferenz
mit seinem österreichischen Amtskollegen Michael Spindelegger (V) im Außenministerium.
Laut Dzurinda lautet das "Schlüsselwort" bei der Errichtung der Blöcke 3 und 4 in Mochovce
"Vertrauen". Spindelegger ergänzte zu den Fragen rund um das AKW Mochovce: "Für uns ist
entscheidend, über jeden Schritt informiert zu werden". Experten arbeiteten daran, den AKW-Ausbau sicher
zu gestalten.
Die slowakischen Behörden hatten die grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP)
für die Fertigstellung der Blöcke 3 und 4 des AKW Mochovce im Mai abgeschlossen, ohne dass die österreichischen
Sicherheitsbedenken ausreichend beantwortet wurden. "Dieses Vorgehen entspricht nicht der Vereinbarung",
reagierte damals Umweltminister Niki Berlakovich (V). Das Vorgehen stelle eine "massive Störung der bisher
guten nachbarschaftlichen Beziehungen zwischen der Slowakei und Österreich" dar, hieß es dazumal
in einer Aussendung des Umweltministeriums.
"Ich glaube nicht, dass das Vertrauen (zwischen den Ländern, Anm.) gestört wurde. Wir werden weiter
Vertrauen genießen können", sagte Dzurinda dazu am heutigen Montag auf Journalistennachfrage. Er
kündigte an, dass Block 3 von Mochovce in zwei Jahren gestartet werde.
Weiters erörterten die beiden Minister die EU-Griechenland-Hilfe gegen die sich die Slowakei ausgesprochen
hat, die Unabhängigkeit des Kosovo, welche Bratislava nicht anerkennt, sowie unter anderem die Donauraumstrategie
Österreichs.
Die Minister lobten übereinstimmend die gute Zusammenarbeit ihrer Länder. Zuvor war Dzurinda mit Finanzminister
und ÖVP-Chef Josef Pröll in Wien zusammengetroffen, mit dem er unter anderem die EU-Finanzhilfe für
Griechenland erörterte. Ex-Premier Dzurinda ist Chef der größten slowakischen Regierungspartei
SDKU (Slowakische Demokratische und Christliche Union), einer Schwesterpartei der ÖVP. |