Diskussionsveranstaltung mit Jugendlichen in einer überbetrieblichen Lehrwerkstätte
- Gegeneinander der Generationen überwinden
Wien (bmwfj) - "Jugendpolitik hat die Aufgabe, den Jugendlichen eine Stimme in der Gesellschaft
zu geben, dafür zu sorgen, dass junge Leute für sich selber sprechen können und dabei auch von der
Gesellschaft gehört werden", erklärte Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium
für Wirtschaft, Familie und Jugend, am 23.08. bei einer Diskussionsveranstaltung in einer überbetrieblichen
Lehrwerkstätte. Teilnehmer waren rund hundert Jugendliche, zwei Drittel davon mit Migrationshintergrund. Gerade
diese, so Marek, seien zu Partizipation, aktiver Mitgestaltung und aktivem Mitreden zu motivieren, da sie vielfach
in den Herkunftsländern schlechte Erfahrungen mit Politik und Politikern gemacht hätten.
Die Skepsis der Jugendlichen gegenüber der Politik, setzte die Staatssekretärin fort, bedeute jedenfalls
nicht, dass Jugendliche oberflächlich und nicht engagiert seien. Sie kämpfe daher seit langem gegen dieses
Vorurteil an. "Vielfach ist in den Medien und von vielen Erwachsenen nur von den Problemen die Rede, die die
Gesellschaft mit den Jugendlichen hat. Es gibt jedoch genug Gegenbeispiele, dass Jugendliche sich mit den Problemen
der Gesellschaft auseinandersetzen und eigene Lösungsvorschläge präsentieren. Die Jugendpolitik
hat daher die Aufgabe, ein Gegeneinander der Generationen abzubauen und den respektvollen Umgang mit den unterschiedlichen
Bedürfnissen der Jüngeren wie auch der Älteren zu fördern", so Marek. Jugendpolitik müsse
daher als Gemeinschaftsprojekt von Jung und Alt gedacht werden und auch alle Jugendlichen erreichen.
Marek räumte ein, dass die globale wirtschaftliche Lage den Eintritt der Jugendlichen in den Arbeitsmarkt
nicht gerade begünstige und manche den stetig steigenden Bildungs- und Ausbildungsanforderungen nicht gewachsen
seien. Die Bundesregierung habe daher zahlreiche Maßnahmen wie zum Beispiel die Ausbildungsgarantie und die
Lehrlingsoffensive gesetzt, so dass in Österreich die Jugendarbeitslosigkeit im EU-Vergleich sehr niedrig
sei. Die Regierung setze daher alles daran, das Bildungsniveau der Jugendlichen zu heben, denn Ausbildung sei das
wirksamste Mittel gegen Arbeitslosigkeit, betonte Marek. Jugend dürfe dabei nicht als "Sozialfall",
sondern müsse als Partner der Wirtschaft und Gesellschaft gesehen werden.
"Es ist mir ein großes Anliegen, das große Potenzial der Jugend sichtbar zu machen und verstärkt
für die Zukunft zu nutzen. Denn die Jugendlichen sind die Experten in eigener Sache und haben daher das Recht,
sich bei der konkreten Gestaltung ihrer Lebenswelt einzumischen", schloss Marek. |