St. Pölten (nöwpd) - In Niederösterreich gibt es rund 30 Kinobetreiber, die 100 Leinwände
mit Filmen aller Kategorien bespielen. Einem Teil dieser Unternehmen, vor allem den kleinen Programmkinos, droht
jetzt Ungemach. Denn auf Druck der großen US-amerikanischen Filmproduktionskonzerne und Verleihfirmen, wie
Disney, United Artists oder Columbia, müssen schon in Kürze alle Leinwände von der alten analogen
auf die moderne Digitaltechnik umgerüstet werden.
"Das kostet pro Leinwand etwa 60.000 Euro", teilt Franz Lampesberger, Obmann der Fachgruppe der Lichtspieltheater
und Audiovisionsveranstalter in der NÖ Wirtschaftskammer dem NÖ Wirtschaftspressedienst mit. Diesen Betrag
aufzubringen, sei für die Multiplex-Center mit ihren hohen Zuschauerzahlen kein Problem, für kleine Kinos
sehr wohl. Knapp 50 Leinwände zwischen Enns und Leitha harren noch der Digitalisierung.
"Wir verhandeln gerade mit dem Land Niederösterreich, der Wirtschaftskammer und den Verleihfirmen darüber,
wie man die Umrüstung bestmöglich finanzieren kann", gibt Lampesberger bekannt. Er erwarte sich
eine Unterstützung des Landes, zumal "jeder Kinostandort auch ein Teil des kulturellen Angebotes in Niederösterreich
ist." Auch in Tirol habe eine entsprechende Förderspritze des Landes kleine Lichtspieltheater im Zuge
der Digitalisierung über Wasser gehalten.
Im Vorjahr haben rund zwei Millionen Zuschauer die niederösterreichischen Kinos besucht. Heuer rechnet Lampesberger
mit einem leichten Rückgang, weil "weniger attraktive Familienfilme auf den Markt gekommen sind und wir
natürlich die Konkurrenz der Fußballweltmeisterschaft gespürt haben." Für 2011 seien
aber bereits wieder einige publikumsträchtige Streifen in Aussicht. |