In Tirol liegen Männereinkommen um 50 Prozent über Fraueneinkommen
Wien (sk) - Wie notwendig die von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek geforderte Einkommenstransparenz
ist, beweise die Tatsache, dass die Fraueneinkommen noch immer deutlich unter denen der Männer liegen, erklärte
SPÖ-Frauensprecherin Gisela Wurm am 03.09. gegenüber dem SPÖ-Pressedienst. "Insbesondere die
Situation in Tirol ist ernüchternd. In Tirol liegen die Männereinkommen noch immer um fast 50 Prozent
über denen der Frauen. Das muss sich rasch ändern", forderte die SPÖ-Frauensprecherin im Zusammenhang
mit der Veröffentlichung der neuesten Einkommensstatistik.
Die erzielte Sozialpartnereinigung zur Einkommenstransparenz sei ein notwendiger Schritt um das System der Ungleichbehandlung
zu durchbrechen. "Es ist nicht so, dass Frauen einfach ein geringeres Einkommen akzeptieren, sondern es liegt
an mangelnder Transparenz, wer wie viel bekommt. Daher ist eine verpflichtende Einkommenstransparenz ein Gebot
der Stunde und ein wichtiger Schritt die Einkommensschere zu verkleinern", so Wurm. Ab nächstem Jahr
müssen erstmals in Österreich in Betrieben mit mehr als 1.000 ArbeitnehmerInnen verpflichtend Einkommensberichte
vorgelegt werden und in den Folgejahren sind auch kleinere Betriebe zur Offenlegung ihrer Gehälterstruktur
verpflichtet.
Wurm wies darauf hin, dass Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek seit 2007 ein ganzes Bündel an Maßnahmen
getroffen hat, um für Frauen mehr Chancen im Job sowie bessere Einkommens- und Aufstiegschancen zu erreichen.
Sie erinnerte an 1.000 Euro Mindestlohn, den Mehrarbeitszuschlag für Teilzeitbeschäftigte, die jährlich
6.000 neuen Kinderbetreuungsplätze, sowie die Flexibilisierung des Kindergeldes, damit Berufsunterbrechungen
kürzer werden und der Wiedereinstieg erleichtert wird. "Ich habe die Hoffnung, dass auch Tirol, das in
Sachen Lohngerechtigkeit nach wie vor sehr schlecht abschneidet, mithilfe der Einkommenstransparenz einen wesentlichen
Schritt in Richtung Gleichstellung von Frauen und Männern gehen wird", so Wurm abschließend. |