Agrarressort leistet Beitrag - Jeder Euro soll in Brüssel abgeholt werden
Wien (bmlfuw) - "Die Konsolidierung des österreichischen Budgets ist eine große Aufgabe,
an der alle mitarbeiten müssen. Die Einsparungsvorgaben sind für alle Ressorts beträchtlich, es
geht um eine Summe von rund EUR 3 Mrd. Auch das Landwirtschafts- und Umweltministerium wird dazu einen Beitrag
leisten. Eine Sanierung auf dem Rücken der Bauern wird es allerdings nicht geben, auch wenn das vonseiten
der SPÖ und bestimmter Sozialpartner so gefordert wird." Dies stellte heute Bundesminister Nikolaus Berlakovich
beim agrarischen Herbstauftakt im Rahmen der Welser Messe klar.
"Ich habe immer gesagt, wir werden in unserem Ressort jeden Stein umdrehen und alle Bereiche auf Einsparungsmöglichkeiten
durchleuchten. Es wurde dafür eine eigene Task Force eingerichtet. Klar ist, es wird Einschnitte auch bei
uns geben, aber das solide Fundament der Landwirtschafts- und Umweltfinanzierung bleibt erhalten. Ich will nicht
in das Einkommen der Bauern eingreifen. Es soll auch weiterhin jeder Euro in Brüssel abgeholt werden können,
ich will alle Förderprogramme ausfinanzieren", unterstrich der Minister. Die heimischen Landwirte hätten
im vergangenen Jahr Einkommenseinbußen von durchschnittlich 28% verkraften müssen, gab Berlakovich zu
bedenken. Auf der anderen Seite würden sich Berufsgruppen energisch gegen Nulllohnrunden verwehren.
"Die Ländliche Entwicklung soll weiterhin eine wichtige Säule unserer Agrarpolitik bleiben. Ohne
diese Zahlungen in der Höhe von etwa EUR 1,1 Mrd. würde laut WIFO-Berechnungen die Wertschöpfung
im nichtagrarischen Bereich sinken und rund 23.000 Arbeitsplätze wären in vorwiegend ländlichen
Gebieten in Gefahr", hielt der Minister fest. Es sei daher für ganz Österreich wichtig, nicht in
das Bauerneinkommen eingreifen zu müssen.
Evolution statt Revolution
Im November werde von der EU-Kommission ein Optionenpapier zur Zukunft der Gemeinsamen Agrarpolitik nach
2013 vorgelegt, danach würden intensive und langwierige Verhandlungen auf europäischer Ebene folgen.
"Österreich wird sich dabei für eine Evolution der GAP, aber nicht für eine Revolution einsetzen.
Die bewährten Elemente der Agrarpolitik müssen erhalten bleiben", so Berlakovich. |