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Mindstlohn: "1000 Euro sind zuwenig" |
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erstellt am
13. 09. 10
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Heinisch-Hosek:
Mindestlohn auf 1300 Euro anheben
Jede zweite Frau kommt mit ihrem Einkommen gar nicht oder nur eingeschränkt aus
Wien (sk) - Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek macht sich für einen Mindestlohn von 1.300 Euro
stark und unterstützt dabei die Forderung der GPA und der ÖGB-Frauen. "Den Mindestlohn von 1000
auf 1300 Euro anzuheben, ist ein wichtiger Beitrag, um die Armut zu bekämpfen und hilft vor allem Frauen",
sagt Heinisch-Hosek.
Die Ministerin verweist dabei auf den vor wenigen Tagen veröffentlichten Arbeitsklimaindex, der zeige, dass
jeder 10. Berufstätige in Österreich mit dem Einkommen nicht auskomme. Bei den Frauen schaue es noch
schlimmer aus: Jede zweite Frau komme mit ihrem Einkommen gar nicht oder nur sehr eingeschränkt aus. "Kein
Wunder, denn Frauen haben im Durchschnitt nur 1.000 Euro pro Monat zur Verfügung", so die Frauenministerin.
Der von den Kollektivvertragspartnern ausgehandelte Mindestlohn von 1000 Euro im Jahr 2008 sei ein guter und wichtiger
Schritt gewesen, denn davon hätten 30.000 Menschen - vor allem Frauen - profitiert. "Jetzt ist es Zeit,
den nächsten Schritt zu gehen. Ich appelliere daher an die Kollektivvertragspartner, ernsthaft über eine
Anhebung des Mindestlohns auf 1300 Euro zu verhandeln", so Heinisch-Hosek, die abschließend auch darauf
verwies, dass es in Österreich rund eine Million Menschen gebe, die armutsgefährdet seien, obwohl sie
berufstätig sind. |
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Schenk: "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube"
"BZÖ fordert schon seit Jahren einen Mindestlohn in der Höhe von 1300 Euro"
Wien (bzö) - "Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube", sagte
heute BZÖ-Frauensprecherin Abg. Martina Schenk zur Ankündigung von Frauenministerin Heinisch-Hosek, den
Mindestlohn auf 1300 Euro anheben zu wollen.
"Was im Vorfeld von Landtagswahlen so Alles möglich erscheint. Nachdem das BZÖ schon seit Jahren
einen Mindestlohn in der Höhe von 1.300 Euro brutto fordert, springt nun - nach dem steirischen Landeshauptmann
Voves - ebenso die Frauenministerin kurz vor zwei Landtagswahlen auch auf die BZÖ-Forderung auf. Nun gilt
es aber Nägel mit Köpfen zu machen, denn nur populistische Ankündigungen zu tätigen, ist eindeutig
zu wenig. Es ist nämlich leicht etwas zu versprechen, was man eigentlich nicht selbst in der Hand hat und
so ist es zu befürchten, dass Heinisch-Hosek wieder einmal vor den Sozialpartnern kapitulieren wird und es
nach den Wahlen in der Steiermark und Wien wieder ganz anders aussieht. Wäre den Regierungsparteien bisher
die Gleichstellung der Frauen am Arbeitsmarkt ein echtes Anliegen gewesen, hätten SPÖ und ÖVP schon
längst die BZÖ-Forderung von einem gesetzlichen Mindestlohn in der Höhe von 1000 Euro netto durchsetzen
können - weil sie notwendig ist und nicht als Wahlkampfzuckerl", so Schenk. |
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Schwentner: Frauenministerin fehlt Durchsetzungskraft bei Sozialpartnern
Grüne fordern gesetzlichen Mindestlohn
Wien (grüne) - "Wenn es darum geht, ihre großen Worte in konkrete Maßnahmen umzusetzen,
dann geht Frauenministerin Heinisch-Hosek regelmäßig vor den Sozialpartnern in die Knie. Auch der Appell
an die Sozialpartnerschaft den Mindestlohn auf 1300 Euro anzuheben, wird wohl ungehört verhallen. Dabei hätte
die Frauenministerin die Möglichkeit einen Mindestlohn per Gesetz festzulegen. Doch diese Chance zur Verbesserung
der Einkommenssituation von Frauen will sie offensichtlich nicht nützen", meint Judith Schwentner, Frauensprecherin
der Grünen. In 20 der 27 EU-Mitgliedsstaaten gibt es bereits einen gesetzlichen Mindestlohn. Österreich
sollte auch endlich nachziehen.
"Freundliche Appelle an die Sozialpartnerschaft den Mindestlohn zu heben, kann Frauenarmut nicht verhindern.
Es braucht stattdessen einen gesetzlichen Mindestlohn, der alle Berufe umfasst. Denn gerade für jene Berufsgruppen,
in denen Frauen besonders wenig verdienen, z.B. als Schreibkräfte bei RechtsanwältInnen oder ÄrztInnen,
kommen Kollektivverträge oft gar nicht zustande", so Schwentner. Wenn die Bitten nach einem Mindestlohn
an die Adresse der Sozialpartner wirklich aussichtsreich wären, dann hätte sich die Einkommensschere
in Österreich schon längst schließen müssen. |
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Gleitsmann: Aufschwung am Arbeitsmarkt nicht gefährden
Beschäftigung erleichtern, nicht Arbeit verteuern - Kollektivvertragspartner führen
Lohnverhandlungen
Wien (pwk) - "Lohnverhandlungen werden nicht von Regierungsmitgliedern, sondern von den Kollektivvertragspartnern
geführt", kommentiert Martin Gleitsmann, Leiter der Abteilung Sozialpolitik und Gesundheit der Wirtschaftskammer
Österreich, die Forderung von Frauenministerin Heinisch-Hosek nach einer Anhebung des Mindestlohns auf 1300
Euro. Trotz der schweren Wirtschaftskrise haben Österreichs Unternehmen in den vergangenen Jahren an ihren
MitarbeiterInnen festgehalten. Ein höherer Mindestlohn zum jetzigen Zeitpunkt gefährdet - Landtagswahlen
hin oder her - die positive Arbeitsmarktentwicklung. Die internationale Erfahrung und Studien zeigen, dass hohe
Mindestlöhne kontraproduktiv sind, weil sie Arbeitsplätze kosten. Gleitsmann verweist auch darauf, dass
trotz der Krise die Löhne und Gehälter der ArbeitnehmerInnen auch 2009 gestiegen sind, während die
Einkommen der Selbständigen rückläufig waren.
Zum 1. 1. 2009 wurde der zwischen Österreichischem Gewerkschaftsbund und Wirtschaftskammer Österreich
vereinbarte Mindestlohn von 1.000 Euro in allen Kollektivverträgen, die von der Wirtschaftskammer und ihren
Teilorganisationen abgeschlossen werden, umgesetzt. In den meisten Kollektivverträgen liegen die Mindestlöhne
ohnehin über 1000 Euro. "Von einer Anhebung des Mindestlohns betroffen waren vor allem strukturschwache
Branchen wie Frisöre und Kinos, denen damit teilweise nur schwer verkraftbare Mehrkosten entstanden",
weiß Gleitsmann. Nach dieser großen Belastung, der Wirtschaftskrise und angesichts der Arbeitsmarktentwicklung
darf Arbeit nicht verteuert und erschwert werden. |
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Vondrasek: "Armut bei Vollzeitbeschäftigung durch Mindestlohn gegensteuern"
vida-Frauen erfreut über Unterstützung von Ministerin
Heinisch-Hosek
Wien (ögb) - "Kein Auskommen mit dem Einkommen", sagt der Arbeitsklimaindex. "Vor allem
Frauen sind davon betroffen, denn jede zweite Arbeitnehmerin kommt nicht oder mehr schlecht als recht mit ihrem
Einkommen aus", weiß vida-Frauenvorsitzende Elisabeth Vondrasek. Umso mehr freut sich die Gewerkschafterin
über den neuerlichen Vorstoß in Richtung "1300 Euro Mindestlohn" und die Unterstützung
von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek.
"Niemand sollte hierzulande mit einer Vollzeitbeschäftigung von Armut betroffen sein. Vor allem in den
Niedriglohnbranchen müssen die Einkommen rasch erhöht werden", so Vondrasek. Deswegen fordern die
vida-Frauen seit langem die Durchsetzung von mindestens 1.300 Euro Brutto-Lohn bei Vollzeitarbeit.
Mehr Fairness für Frauen würde auch der Wegfall der Anrechnung des PartnerInneneinkommens bei der Notstandshilfe
bringen. "Weil das Einkommen des Partners auf die Notstandshilfe angerechnet wird, gehen viele Frauen leer
aus", so Vondrasek. Damit würden hauptsächlich Frauen auch schnell in Abhängigkeitsverhältnisse
in einer Partnerschaft rutschen. 2009 haben mehr als 17.000 Personen, darunter 14.000 Frauen, wegen des Gehalts
ihres Partners keine Notstandshilfe beziehen können.
Zuletzt hat sich vida für einen Mindestlohn bzw. ein Mindestgehalt von 1300 Euro brutto im Gesundheits- und
Sozialbereich eingesetzt, was im Zuge der letzten KV-Verhandlungen zumindest für den BAGS-KV weitgehend umgesetzt
werden konnte. |
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