Marek gibt Startschuss für Revitalisierung der Klimt-Villa    

erstellt am
13. 09. 10

Staatssekretärin erfreut über Schaffung einer Kombination aus Gedenk- und Behindertenwerkstätte im 13. Bezirk
Wien (bmwfj) - "Nach der Revitalisierung der Klimt-Villa wird ein völlig neuer Ansatz in der Museumskultur, ein sogenanntes 'museum in progress' entstehen", freute sich heute, Montag, Christine Marek, Staatssekretärin Im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, anlässlich einer Pressekonferenz zum Auftakt der Sanierungsmaßnahmen an der Klimt-Villa in Wien Hietzing. "Rechtzeitig zum 150. Geburtstag von Gustav Klimt im Jahr 2012 wird hier eine Kombination aus Gedenk- und Behindertenwerkstätte eröffnet."

Von 1911 bis zu seinem Tod 1918 benutzte Gustav Klimt das ursprüngliche Gartenhaus als Atelierraum bzw. Werkstatt während seiner letzten Schaffensperiode. Dort schuf er großartige Bilder wie etwa Adele Bloch-Bauer II, Dame mit Fächer und Frederike Beer. In der Klimt-Villa werde man in Zukunft auch an zahlreichen Events wie beispielsweise an Mal- und Zeichenseminare teilnehmen können, so Marek. Besucherinnen und Besucher würden so nicht nur die Möglichkeit haben, in dieser Villa das Raum- und Lebensgefühl von Gustav Klimt wahrzunehmen. "Damit sollen besonders auch Familien und Jugendliche angesprochen und in ihnen die Neugierde für Kunst und Kultur geweckt werden".

Gleichzeitig wird in einer Behindertentagesstätte Kunst und Kultur auch Menschen mit besonderen Bedürfnissen zugänglich gemacht. Garant für den modernen Ansatz der Museumspädagogik sei das Comenius-Institut (Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik) mit Frau Direktor Dr. Elisabeth Rössel-Majdan an der Spitze.

"Für Kinder und Jugendliche entsteht somit ein sinnvolles, erweitertes Freizeitangebot, gleichzeitig soll hier in Wien aber auch ein neuer touristischer 'hotspot' für viele Besucherinnen aus Japan, den USA und natürlich auch aus Österreich geschaffen werden", so Marek.

Bis hierhin sei es ein langer Weg gewesen, so Marek, die in diesem Zusammenhang den vielen engagierten Personen im Wirtschaftsministerium, der Burghauptmannschaft Österreich, dem Bundesdenkmalamt, dem Comenius-Institut sowie dem Bezirksvorsteher des 13. Bezirks und natürlich auch den Mitgliedern des Klimt-Vereins dankte.
Lebendige Gedenkstätte sein - ein Ort der Begegnung

"Die Einrichtung und der Betrieb der Gedenkstätte sollen eine Brücke aus der Zeitgeschichte in die Gegenwart schlagen, es wird der kunsthistorischen Bedeutung Gustav Klimts und den allgemein anerkannten musealen Maßstäben und Anforderungen sowie der Würde und dem Ansehen der Gedenkstätte Rechnung getragen.", betonte Elisabeth Rössel-Majdan, geschäftsführende Präsidentin des gemeinnützigen privaten Vereins "Kuratorium für künstlerische und heilende Pädagogik. "Was wir vermeiden wollen, ist ein erstarrtes, verstaubtes Museum." Es soll eine lebendige Gedenkstätte sein - ein Ort der Begegnung mit Kunst als Therapie, zur Erholung, zum Wecken schlummernder Begabungen und Neigungen. Hier bestünden noch viele Entwicklungsmöglichkeiten, sowohl auf bildnerischem Gebiet, als auch auf musikalischem.

"Die Burghauptmannschaft Österreich investiert rund 1,8 Millionen Euro in die Revitalisierung der denkmalgeschützten Klimt-Villa", so Burghauptmann Wolfgang Beer im Rahmen der gemeinsamen Pressekonferenz. Im Zuge der Revitalisierung wird im Erdgeschoß eine Gedenkstätte für Gustav Klimt und im Obergeschoß Schulungsräume für das Comenius-Institut eingerichtet. Die baulichen Maßnahmen werden im Einvernehmen mit dem Bundesdenkmalamt durchgeführt. Die Fertigstellung erfolgt somit im Spätsommer 2012. Das ursprünglich ebenerdige Bauwerk dürfte zwischen 1853 und 1865 errichtet worden sein. Es wurde nach dem Tod Klimts im Jahr 1922/23 aufgestockt und umgebaut. Mit den Baumaßnahmen soll im Allgemeinen den Zustand des Umbaus nach 1922/23 wieder hergestellt werden.

"Hinsichtlich der Ausstellung soll vor allem die Lebens- und Arbeitsatmosphäre von Gustav Klimt vermitteln", so Architekt Eduard Neversal.

Bezirksvorsteher Heinz Gerstbach zeigte sich sehr zufrieden mit der Entwicklung rund um die Klimt-Villa. „Endlich ist es gelungen, dass dieses kulturhistorische Juwel saniert wird und das letzte Atelier von Gustav Klimt in neuem Glanz wiederersteht." Dadurch erhalte Hietzing eine weitere lebendige Kulturstätte.
     
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