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Debatte um ÖBB |
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erstellt am
10. 09. 10
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Lopatka:
Sparen und Reformen dürfen bei ÖBB keine Ankündigungen bleiben =
"Vorhandenes millionenschweres Einsparungspotenzial endlich nützen"
Wien (övp-pk) – "Wo sind 100 Tage nach Amtsantritt von Christian Kern erste konkrete Taten?
Noch sind keine Reformen durchgeführt. Ankündigungen allein reichen nicht, die Umsetzung zählt und
hier erkenne ich noch wenig", so Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka. "Mir fehlen konkrete Reformvorschläge,
insbesondere was das teure Sonderdienst- und Sonderpensionsrecht betrifft. Hier ist neben der zuständigen
Bundesministerin natürlich auch das Management gefordert." Kern dürfe nicht schon bei Amtsantritt
vor dem übermächtigen ÖBB- Gewerkschafter Haberzettl in die Knie gehen.
Lopatka: "Wo ist der seit Juli überfällige Gehaltsabschluss bei den ÖBB? Wo sind die vom Rechnungshof
mehrfach geforderten Änderungen beim millionenteuren Dienst- und Pensionsrecht? Wann zahlen die ÖBB endlich
die 300 Millionen, die sie dem Staat schulden? Der Ruf 'Bund zahle!' hat die Steuerzahler bisher schon mit Milliardenbeträgen
belastet. Jetzt müssen endlich längst überfällige Reformen kommen."
So sollte seit Anfang Juli der Gehaltsabschluss fixiert sein. Lopatka: "Bei den ÖBB gab es in den vergangenen
Jahren immer überdurchschnittlich hohe Gehaltsabschlüsse. Eine neuerliche Erhöhung, die Haberzettl
mit gewerkschaftlichen Maßnahmen erzwingen will – die noch dazu rückwirkend ausbezahlt wird – kann sich
das Unternehmen aufgrund der schlechten Finanzsituation nicht leisten. Wenn Kern hier in die Knie geht, droht eine
Fortsetzung der bisherigen ÖBB-Praxis, dass nicht die Unternehmensführung, sondern die Gewerkschaft den
Kurs der ÖBB bestimmt." So gab es 2008 mit 4,7 Prozent den höchsten Gehaltsabschluss aller Branchen,
15 Vorstandsmitglieder verdienten mehr als der Bundeskanzler und am Jahresende lag das Defizit trotz Milliardenzuschüssen
durch den Bund bei über einer Milliarde Euro.
Es sei zu billig zu sagen, das große Problem der ÖBB sei die Reform 2004 gewesen. Lopatka: "Seit
Jänner 2007 hätten die zuständigen Infrastrukturminister Zeit gehabt hier Änderungen herbeizuführen",
so der Finanzstaatssekretär.
Lopatka: "Misswirtschaft und Privilegien bei den ÖBB müssen abgestellt werden. Kern hat bis heute
die Freifahrts-Problematik für die ÖBB-Mitarbeiter, deren Angehörigen und alle ÖBB- Pensionisten
sowie deren Angehörige noch immer nicht neu geregelt. Statt Tickets zu kaufen, fahren alle nahezu gratis mit
der Bahn. Im vergangenen Jahr wurden hier 209.000 Tickets vergeben."
Lopatka: "Dazu kommen die Unsummen für ÖBB-Pensionisten. Denn bei den ÖBB gehen Mitarbeiter
durchschnittlich mit 52 Jahren in Pension, während ein durchschnittlicher Beamter erst mit 61 Jahren in Pension
geht – also neun Jahre später. Bis dahin hat jeder ÖBB- Beamte mit einer Durchschnittspension bereits
mehr als 239.000 Euro Pensionskosten für die Steuerzahler verursacht. Das Antrittsalter pro Jahr um ein Jahr
anzuheben greift viel zu kurz, dieses Tempo ist selbst für die ÖBB zu langsam."
Insgesamt zahlt der Bund pro Jahr für die 72.000 ÖBB- Pensionisten mehr als zwei Milliarden für
Pensionen. "Sparen, Reformen und Wirtschaften dürfen nicht weiterhin Fremdworte für die ÖBB
bleiben, sondern sollten endlich auch in diesem wichtigen Unternehmen zur Umsetzung kommen. Ankündigungen
allein sind zu wenig. Bei konkreten Taten wird ÖBB-Chef Kern unsere Unterstützung haben", so der
Finanzstaatssekretär abschließend. |
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Kräuter: "Verantwortungsloser Lopatka setzt ÖBB-Bashing fort"
Pröll muss Schädigung des staatseigenen Konzerns stoppen
Wien (sk) - SPÖ-Bundesgeschäftsführer Günther Kräuter weist einmal mehr die verantwortungslosen
Tiraden von ÖVP Staatssekretär Reinhold Lopatka gegen die ÖBB zurück. Kräuter: "Ich
fordere Finanzminister Josef Pröll auf, endlich die Schädigung des staatseigenen Konzerns durch seinen
eigenen Staatssekretär zu stoppen. Inzwischen hat auch Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner erkannt,
dass die ÖVP-Strategie des ÖBB-Bashings der österreichischen Wirtschaft und dem Steuerzahler massiv
schadet."
Die Ursachen der vielfältigen ÖBB-Probleme seien in der Zeit der schwarz-blauen Regierung entstanden,
so Kräuter und wären von Schüssel, Kukacka, Reithofer, Huber und Co. zu verantworten. Kräuter:
"Ob verantwortungslose Spekulationen mit Bahngeldern, die Frühpensionierung von mehr als 8.000 Mitarbeitern
oder die Zerschlagung des Konzerns, alles muss nun mühsam von der neuen ÖBB-Führung und der SPÖ
saniert werden."
Ergänzend verweist Kräuter auf die wirklichen Hintergründe der ÖVP-Angriffe auf das Staatsunternehmen:
"ÖVP-Hardliner und Bahnruinierer Helmut Kukacka wurde zurecht nicht zum Aufsichtsrat bestellt. Seither
brennen bei der ÖVP sämtliche Sicherungen wirtschaftspolitischer Vernunft durch. Josef Pröll hat
dringenden Handlungsbedarf, die sinnlose Beschädigung des größten heimischen Unternehmens muss
eingestellt werden."
Abschließend bezeichnet Kräuter einen kaum ernst gemeinten Appell von ÖVP- Verkehrssprecher Maier
an die neue ÖBB-Führung - hackln statt packln - als "tragischkomisch": "Maier sei an ÖBB-Chef
Huber erinnert, damals galt "spekulieren statt reformieren." |
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Bucher: ÖBB müssen endlich privatisiert werden
Rote Misswirtschaft führt Unternehmen in den Abgrund
Wien (bzö) - "Die ÖBB entwickeln sich immer mehr zu einem Fass ohne Boden. Nachdem jährlich
bis zu sieben Milliarden Euro Steuergeld in das Unternehmen gepumpt werden, wird jetzt auch noch ein dreistelliger
Millionenverlust erwirtschaftet. Jeder Österreicher und jede Österreicherin zahlen derzeit jährlich
2.500 Euro an die ÖBB, ohne ein einziges Mal mit der Bahn gefahren zu sein. Die rote Misswirtschaft führt
die ÖBB immer weiter in den Abgrund. Daher müssen die ÖBB endlicht privatisiert werden", so
BZÖ-Bündnisobmann Josef Bucher zur heutigen "Antrittspressekonferenz" des SPÖ-Parteisoldaten
Christian Kern drei Monate nach dessen Antritt als ÖBB-Chef. "Wenn Kern auch bei Entscheidungen für
das Unternehmen so rasch reagiert, wie bei der Einberufung seiner Antrittspressekonferenz, dann gute Nacht."
Nach seinen, Buchers, Vorstellungen sollen die Schienen im Eigentum der Republik bleiben, der Güter- und Personenverkehr
jedoch von privaten Unternehmern betrieben werden. "Im Telekombereich wäre es heute undenkbar, dass es
nur einen staatlichen Anbieter gibt. Die ÖBB müssen endlich aus der Geiselhaft der roten Gewerkschaftsbonzen
befreit werden und nach privatwirtschaftlichen Kriterien leistungsorientiert geführt werden", so Bucher.
Weiters erinnert Bucher, dass die ÖBB-Mitarbeiter im Schnitt 27 Tage im Krankenstand und durchschnittlich
mit 52 Jahren in Pension gehen. Auch der de facto Versetzungsschutz ist nicht mehr zeitgemäß. "Es
darf nicht sein, dass die Steuerzahler für die roten Gewerkschaftsprivilegien weiter zur Kasse gebeten werden.
Daher ist eine Privatisierung der ÖBB der einzig mögliche Schritt, die ÖBB zu einem kundenorientierten
und wettbewerbsfähigen Unternehmen zu machen", erklärt der BZÖ-Chef. |
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Moser: Bures und Kern müssen ÖBB rasch wieder auf Schiene bringen
Grüne fordern Fahrgäste zuerst
Wien (grüne) - "ÖBB-Chef Kern hat heute eine richtige Problem-Analyse der ÖBB präsentiert.
Nun wird sich zeigen, ob er auch die richtigen Maßnahmen durchsetzen kann. Wer auf der Suche nach Einnahmen
ist, muss dort ansetzen, wo das Geld herkommt: Die Fahrgäste müssen ein besseres Angebot erhalten, dann
wird es auch Mehreinnahmen geben", so Gabriela Moser, Verkehrssprecherin der Grünen.
Moser fordert, dass das Zugsangebot rasch besser statt abseits der Rennstrecken immer weniger und schlechter wird.
Die Schweiz zeigt, dass nur mit der Fülle des Angebots Einnahmen gesteigert werden können. "Wenn
Kern schon nach den ersten 100 Tagen nicht mehr einfällt, als Geschäftsfelder 'die sich nicht rechnen',
also etwa den Großteil des Personennah- und Fernverkehrs, in Frage zu stellen, ist er fehl am Platz",
so Moser.
"Die SteuerzahlerInnen haben ein Recht darauf, dass ihr Geld für angebotswirksame Investitionen und Erhaltungsmaßnahmen
verwendet wird und nicht länger in die Taschen von Baulobby, Beratern und gescheiterten Managern fließt."
Moser fordert Bundesministerin Bures auf, endlich politische Verantwortung für die Bundesbahnen zu übernehmen.
"Mit der Geldverschwendung und der Ignoranz gegenüber Fahrgastbedürfnissen muss Schluss sein, sonst
bleibt das von Bures & Co ständig strapazierte Vorbild Schweiz ewig unerreicht", so Moser.
"Bures ist politisch dafür verantwortlich, dass bei der Bahn nicht länger Geld verschwendet und
Fahrgastinteressen ignoriert werden. Wer bahnpolitisch untätig bleibt wie Bures und zuvor schon Faymann, ist
am Niedergang mit schuld und darf sich zudem auch nicht darüber beschweren, wenn Bahn-Zerstörer a la
Lopatka-Kukacka Oberwasser bekommen", sagt Moser. Die Missstände beim Güterverkehr und die Millionenabflüsse
für Managerboni, immer noch viel zu hohe Beraterhonorare und Zerstörungs-Konzepte wie beim Zielnetz 2025
sind sofort zu stoppen und unverschämte ÖBB-Forderungen an den SteuerzahlerInnen für die Aufrechterhaltung
eines Minimal-Zugsangebots wie bei Graz-Linz abzustellen. Das ist für eine gedeihliche ÖBB-Zukunft unverzichtbar. |
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