Kulturstadtrat Mailath überreichte im Wiener Rathaus das Goldene Verdienstzeichen des Landes
Wien
Wien (rk) - Eine besonders heitere Stunde hat am 10.09. der Wappensaal im Wiener Rathaus erlebt, als die
Redner sich im Erzählen launiger und persönlicher Anekdoten überboten: Maria Bill und Alexander
Goebel erhielten von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny das "Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien":
"Zwei hervorragende Künstler, die in ihrer künstlerischen Arbeit hohe Qualität bieten und damit
viele Menschen ansprechen", so Mailath. Heinz Sichrovsky, News-Kulturchef, sprach in seiner launigen und herzlichen
Laudatio vom "Wunder Bill", das man nicht einfach abrufen kann, "es will wach geküsst werden".
Er erinnerte an die vielen Figuren, die Maria Bill in ihrer 30jährigen Bühnenlaufbahn verkörperte,
u. a. Edith Piaf, Mutter Ubu, Mutter Courage, Sally Bowles, "ganz verschieden in Herkunft, Alter und sogar
Geschlecht":
"Wenn Maria Bill nicht gerade Maria Bill ist, dann ist sie Fee und Troll in einem, alterslos, ein Satyr in
der Handhabung komödiantischer Mittel." Schauspieler Erich Schleyer wies in seiner Laudatio auf die gemeinsame
Zeit bei der Rocky Horror Show hin, in der Goebel den Riff Raff verkörperte: "Die anderen Darsteller
wurden geküsst, umarmt und geliebt, aber Goebel wurde vergöttert." Er habe Wien mitgeprägt
und zur Musicalstadt gemacht. Goebel sei "ein vielseitiger Künstler, der Wien so viel gegeben hat und
dabei immer bescheiden geblieben ist." Maria Bill blickte in ihren Dankesworten an ihre Anfänge in Wien
zurück: "Eigentlich wollte ich nur kurz bleiben, und heute, nach 30 Jahren, bin ich immer noch hier.
Wien hat mich mit offenen Armen empfangen und aufgenommen. Ich habe hier tolle Menschen kennengelernt und wichtige
Rollen gespielt."
"Wien ist für mich ein Gefühl", betonte Alexander Goebel in seiner Dankesrede. "Ich war
zur richtigen Zeit am richtigen Ort." Er habe sich in die Poesie der Stadt verliebt: "Wenn Wiener begeistert
sind, dann gibt es keine Grenzen." Er schwärmte: "Das Wienerische ist eine Sprache des Gefühls",
und verabschiedete sich mit G'schamster Diener. |