Banken erwirtschafteten Zuwächse im operativen Geschäft		erstellt am 10. 09. 10
Wien (oenb) - Unkonsolidierte Ertragslage der in Österreich tätigen Kreditinstitute im 1. Halbjahr 2010 Das unkonsolidierte Betriebsergebnis der in Österreich tätigen Kreditinstitute stieg im ersten Halbjahr 2010 um 14,5% auf 3,81 Mrd Euro. Ausschlaggebend dafür waren die gering gewachsenen Betriebsaufwendungen (0,10 Mrd Euro), denen stärker ansteigende Betriebserträge (0,58 Mrd Euro) gegenüberstanden. Die Banken rechnen derzeit mit einem weiteren Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich, der jedoch geringer als im Jahr 2009 ausfallen dürfte. Im ersten Halbjahr 2010 erhöhten sich im Vergleich zum Vorjahr die Betriebserträge um 6,6% bzw. 0,58 Mrd Euro auf 9,35 Mrd Euro. Die größten Anstiege konnten bei den Zins- (0,19 Mrd Euro), Provisions- (0,16 Mrd Euro) und Finanzgeschäften (0,12 Mrd Euro) beobachtet werden. Der Anstieg des Nettozinsertrags um 4,3% auf 4,58 Mrd Euro resultierte aus der volumenmäßig stärkeren Abnahme der Zinsaufwendungen (-5,02 Mrd Euro auf 8,74 Mrd Euro) im Vergleich zu jener der Zinserträge (-4,83 Mrd Euro auf 13,33 Mrd Euro). Geringere Zunahmen verzeichneten die Banken bei den Erträgen aus Wertpapieren und Beteiligungen (0,08 Mrd) und bei den sonstigen betrieblichen Erträgen (0,03 Mrd Euro). Die Betriebsaufwendungen erhöhten sich in den ersten sechs Monaten des Jahres 2010 vergleichsweise gering um 1,7% bzw. 0,10 Mrd Euro auf 5,53 Mrd Euro. Dieser Anstieg wurde hauptsächlich durch steigende sonstige betriebliche Aufwendungen (+0,08 Mrd Euro auf 0,54 Mrd Euro) verursacht. Die Entwicklung im 1. Halbjahr 2010 spiegelt sich somit in einer besseren Cost-Income-Ratio wider, die nach 62,0% im Vergleichszeitraum des Vorjahres nun 59,2% beträgt. Für das Gesamtjahr 2010 erwarten die österreichischen Kreditinstitute ein Jahres-Betriebsergebnis, das mit 6,81 Mrd Euro um 0,08 Mrd Euro höher ausfallen würde als 2009. Beim Wertberichtigungsbedarf im Kreditbereich rechnen die Banken heuer mit einem Wert von 3,40 Mrd Euro, während für das Jahr 2009 4,42 Mrd Euro angesetzt wurden. Markant fällt hingegen die erwartete Abnahme beim Wertberichtigungsbedarf auf Wertpapiere des Finanzanlagevermögens aus. Hier wird für 2010 sogar ein geringer Überhang aus der Auflösung in Höhe von 0,04 Mrd Euro erwartet. Im Vorjahr mussten in diesem Bereich noch 4,09 Mrd Euro zugeführt werden. Auf Basis dieser Aussichten rechnen die in Österreich tätigen Kreditinstitute für 2010 mit einem Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) in Höhe von 3,44 Mrd Euro. Im Vorjahr ergab sich noch ein negatives EGT mit 1,78 Mrd Euro. Der erwartete Jahresüberschuss für 2010 beläuft sich nach Berücksichtigung sämtlicher Bewertungsmaßnahmen und Steuern schließlich auf 2,97 Mrd Euro. 2009 betrug der Jahresüberschuss nach Berücksichtigung von Sondereffekten 0,04 Mrd Euro. Allerdings darf nicht außer Acht gelassen werden, dass die Vorschauwerte zum jetzigen Zeitpunkt aufgrund unvorhersehbarer Ereignisse noch größeren Schwankungen unterworfen sein können.
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