Bahn wesentlicher Teil des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes
St. Pölten (spi) - Für den Erhalt der Donauuferbahn trat Landeshauptmann-Stellvertreter Dr. Sepp
Leitner am 09.09. in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem oberösterreichischen Verkehrslandesrat Dr.
Hermann Kepplinger und dem Kremser Nationalrat Ewald Sacher von der Plattform zur Erhaltung des Regelverkehrs auf
der Wachaubahnstrecke ein.
Im Jänner 2010 hat das Land NÖ die Donauuferbahn gemeinsam mit zahlreichen anderen Neben- und Schmalspurbahnen
von den ÖBB übernommen. Entgegen den ursprünglichen Hoffnungen wird nun allerdings der Planverkehr
auf der Gesamtstrecke eingestellt und durch Busse ersetzt. Einen ganz anderen Weg als Niederösterreich hat
das Land Oberösterreich auf dem oberösterreichischen Teilstück der Donauuferbahn gewählt. Durch
Investitionen und Ausbauten in den vergangenen Jahren hätten sich die Fahrgastzahlen seit dem Jahr 2000 auf
rund 3.000 Personen täglich verdoppelt. Auch in Zukunft will Oberösterreich in die Modernisierung von
Eisenbahnkreuzungen und Park and Ride-Anlagen investieren. LR Kepplinger dazu: "Oberösterreich setzt
auf ein regionales Verkehrkonzept, wo die Schiene Priorität hat. Eine Verkehrsunterbrechung ab der niederösterreichischen
Landesgrenze wäre daher bedauerlich." Auch das touristische Potenzial werde künftig noch weiter
wachsen, meinte Kepplinger, der die Donauuferbahn als "Rückgrat des öffentlichen Verkehrs"
vom unteren Mühlviertel in die Landeshauptstadt Linz bezeichnete.
Landeshauptmann-Stellvertreter Leitner hielt fest, dass die Donauuferbahn besonders in der Nähe von Krems
hohe Bedeutung für den Pendlerverkehr habe, aber auch für den Tourismus eine Attraktivierung der Strecke
Sinn mache. Kritik übte er Richtung Parteispitze der ÖVP Niederösterreich: "Sie schließt
andere Gruppen, auch private Initiativen, bei den Bemühungen um einen Weiterbetrieb der Bahn aus. SPÖ-Bürgermeister
wurden nicht eingebunden, die ÖVP-Bürgermeister dazu vergattert, die Meinung der ÖVP-Spitze, welche
die Bahnen schließen will, zu vertreten - obwohl viele dies gar nicht wollen."
Abgeordneter Sacher verwies darauf, dass auch für den Tourismus- und Güterverkehr, wie ihn das Land plant,
Investitionen in die Strecke nötig wären. Eine Finanzierung in die Infrastruktur wäre nach ihm aber
nur sinnvoll, wenn "Verkehr stattfindet". "Wenn schon investiert wird, dann so, dass die Bahn ihre
Funktion erhält, einerseits für den Tourismus, anderseits für die PendlerInnen und SchülerInnen",
sagte Sacher und machte aufmerksam, dass die Donauuferbahn hochwassersicher sei und noch immer fahren würde,
wenn auf der Straße längst nichts mehr ginge. Weiters meinte er, dass die Donauuferbahn als Kulturdenkmal
ein "wesentlicher Teil des UNESCO-Weltkultur- und Naturerbes" sei. "Wir feiern in Kürze 10
Jahre Weltkulturerbe, umso schmerzhafter war es zu erfahren, dass die Donauuferbahn eingestellt werden soll",
so Sacher. |