Verteidigungsminister unterstützt UN-Initiative HOPEFOR - "Weltweites Überangebot
an militärischen Kräften für Katastrophenhilfe verwenden"
Wien (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos spricht sich für eine Teilnahme des Österreichischen
Bundesheeres an der neuen schnellen UN-Katastrophenhilfstruppe HOPEFOR aus. "Die letzten tragischen Fälle
in Haiti und Pakistan haben das Fehlen einer raschen
internationalen Hilfe deutlich gezeigt. Es gibt weltweit ein Überangebot an militärischen Kräften,
die vernünftig und zielführend für Katastrophenhilfe eingesetzt werden können", so der
Verteidigungsminister. Darabos verweist in dem Zusammenhang auf die lange Tradition, die Österreich in der
humanitären und Katastrophenhilfe hat. "Ich bin überzeugt, dass wir mit unserer Erfahrung einen
wertvollen Beitrag zum Aufbau von HOPEFOR beisteuern können", so der Minister.
Über das Konzept einer multinationalen Stand-by-Force für rasche Katastrophenhilfe mit der Bezeichnung
HOPEFOR (= Hope Force) wird derzeit auf UNO-Ebene und in der EU diskutiert und beraten. Ziel der Initiative ist
es, den raschen Einsatz zivil-militärischer Mittel in der Katastrophenhilfe zu verbessern. Insbesondere geht
es um die kritischen ersten Wochen nach einer Katastrophe. Dazu soll eine multinationale stand-by force aufgestellt
werden, die auf bestehende militärische Strukturen/Mittel zurückgreift. Beteiligende Staaten müssen
im Voraus ihre Kräfte einmelden, ähnlich dem System der EU Battle-Group. Dazu soll es schriftliche Vereinbarungen
geben. Die Kräfte von HOPEFOR sollen innerhalb von 1-3 Tagen in den Einsatzraum verbracht werden u. nach 4-6
Wochen (also nach Anlaufen größerer internationaler Hilfsanstrengungen) in die Heimatländer rückverlegt
werden.
Personelle Unterstützung durch Österreich könnte über die Katastrophenhilfeeinheit des
Österreichischen Bundesheeres, ADFRU (Austrian Forces Disaster Relief Unit) erfolgen. AFDRU wurde, aufgrund
der bei internationalen Katastrophenhilfeeinsätzen im In- und Ausland gesammelten Erfahrungen, 1990 aus der
Taufe gehoben und war seit 1997 bereits in vielen Einsätzen direkt und indirekt erfolgreich. Die Aufgaben
von AFDRU sind vielfältig und richten sich nach dem jeweiligen Einsatz, die Hauptaufgaben sind aber Such-
und Rettungseinsätzen (SAR) in urbanem Gelände nach Erdbeben, sowie die Trinkwasseraufbereitung nach
Erdbeben und Überflutungen. |