Zentrales Thema bildete die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse
Klagenfurt (lpd) - Der Botschafter der Republik Polen in Österreich, Jerzy Marganski, besuchte
am 07.09. Landeshauptmann Gerhard Dörfler. Begleitet wurde der Botschafter vom Leiter der Konsularabteilung
der Botschaft, Tadeusz Oliwinski, und dem Kärntner Honorarkonsul Albert Ferdinand Sammer.
Ein zentrales Thema des Gesprächs bildete die Baltisch-Adriatische Verkehrsachse, die von Danzig über
Warschau, Wien, Graz, Klagenfurt bis nach Bologna führt. Der Ausbau dieser Eisenbahn-Hochleistungsstrecke
werde auch von Polen stark unterstützt, sagte Dörfler und regte das Zustandekommen eines baldigen Gesprächs
mit dem polnischen Verkehrsminister in dieser Sache an. In Danzig oder Warschau könne man gemeinsam und auch
unter Einbeziehung des Präsidenten von Friaul-Julisch Venetien, Renzo Tondo, ein Signal an Brüssel für
diese Strecke setzen, so Dörfler. Im nächsten Jahr würden wichtige Entscheidungen seitens der EU
für die prioritäte Reihung von internationale Verkehrsprojekten gefällt werden.
Die Chancen, dass auch die Fortsetzungsstrecke von Wien bis Bologna mit dem Herzstück der Koralmbahn in dieses
vorrangige TEN-Netz aufgenommen würde, stünden gut, erklärte Dörfler und wies zudem auf die
starke Unterstützung durch Italien sowie auf das EU-Projekt BATCo (Baltic- Adriatic Transport Cooperation)
hin, das mit großem Erfolg und unter starker Befürwortung durch Polen in Klagenfurt gestartet wurde.
Es verfolgt die Zielsetzung, die Baltisch-Adriatische Achse als Verkehrs-, Kooperations- und Wirtschaftsraum weiterzuentwickeln.
Es sei enorm wichtig, die Wirtschaftsräume mit bester Verkehrsinfrastruktur sowie die Häfen an der Adria
und an der Ostsee zu verbinden.
Der Botschafter dankte für den herzlichen Empfang in Kärnten und betonte, dass Kärnten ein überaus
interessantes und schönes Land sei. Großes Interesse habe Polen auch am Bereich der erneuerbaren Energien,
so Marganski.
Er informierte weiters über die furchtbaren Katastrophen, vom Absturz des Präsidentenflugzeugs bis zu
dem mehrmaligen Überschwemmungen, die das Land heimgesucht haben. Die politische Situation sei jedoch stabil,
im nächsten Jahr gebe es Parlamentswahlen. Besonders hervorgehoben wurde, dass Polen die Wirtschaftskrise
besonders gut überstanden habe. Es habe hier Wachstum gegeben, ganz im Gegensatz zu anderen Ländern,
wofür der Euro-Kurs, die starke Binnennachfrage und auch die ausgeglichene Wirtschaftsstruktur als Ursachen
genannt wurden.
Ein weiteres Thema bildete die Fußballeuropameisterschaft, die 2012 in Polen und der Ukraine stattfindet.
Dörfler erinnerte an das Spiel Polen - Kroatien bei der EURO 2008 in Klagenfurt, das von einer sensationell
guten Stimmung geprägt war. Die Vorbereitungen in Polen würden auf Hochtouren laufen, im Verkehrsbereich
gebe es aber noch viel Nachholbedarf, sagte der Botschafter.
Auch über die aktuelle Wirtschaftssituation und ihre Aussichten sowie die EU-Integration wurde debattiert.
Gastgeschenke wurden ausgetauscht, dann trug sich der Botschafter in das Gästebuch des Landes ein. Info zu
BATCo: Abteilung 7, Wirtschaftsrecht und Infrastruktur, des Landes, Abteilungsleiter Albert Kreiner. |