14% weniger Verkehrstote im ersten Halbjahr 2010   

erstellt am
08. 09. 10

Wien (statistik austria) - Von Jänner bis Juni 2010 gab es auf Österreichs Straßen weniger Unfälle als im Vergleichszeitraum 2009, und es wurden auch weniger Menschen verletzt und getötet. Konkret ereigneten sich nach vorläufigen Ergebnissen 15.712 Verkehrsunfälle, das ist ein Minus von 1.283 oder 7,5% gegenüber dem ersten Halbjahr 2009. Die Zahl der dabei verletzten Personen verringerte sich um 1.838 oder 8,3% auf 20.352. Mit 247 Verkehrstoten gab es einen merklichen Rückgang um 40 Todesopfer bzw. 13,9%. Diese Entwicklung lässt erwarten, dass die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr deutlich unter 600 liegen wird. Weniger Getötete gab es auch bei Alkoholunfällen sowie bei allen Hauptgruppen von Verkehrsteilnehmern; nahezu unverändert blieb die Zahl tödlich verletzter Fußgänger. Jeder fünfte Verkehrstote war Opfer eines Unfalles mit einem schweren Lkw.

Weniger Alkoholunfälle , vor allem aber geringere Opferzahl
Die Zahl der Alkoholunfälle verringerte sich um 8,6% auf 1.018 und jene der dabei Verletzten um 12,0% auf 1.374. Für 14 Menschen endeten diese Unfälle nach offizieller Statistik tödlich, was einem Minus von 11 Personen oder 44,0% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Jeder 18. Verkehrstote war somit Opfer eines Alkoholunfalls, eine markante Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem es jeder 11. Verkehrstote war. In den ersten Halbjahren 2005 und 2006 war die Zahl der Alkoholtoten mit 17 bzw. 15 Getöteten schon einmal ähnlich niedrig gewesen. Bei Alkoholunfällen ist aber generell von einer Dunkelziffer auszugehen, weil Verkehrstote selbst und Bewusstlose im Allgemeinen nicht auf Alkoholisierung untersucht werden.

1.337 verletzte und fünf getötete Kinder
1.337 Kinder bis zum 14. Lebensjahr wurden im ersten Halbjahr 2010 im Straßenverkehr verletzt, das ist ein Rückgang um 185 oder 12,2%. Fünf Kinder erlitten tödliche Verletzungen, im Vorjahreszeitraum waren es zehn gewesen. Unter den 1.342 verunglückten Kindern waren 38% mit dem Pkw, 20% mit dem Fahrrad oder Spiel- und Sportgerät und fast 6% mit dem Moped am Verkehr beteiligt; 30% der verunglückten Kinder waren als Fußgänger unterwegs.

Weniger Verunglückte bei einspurigen Kraftfahrzeugen; Zahl getöteter Fußgänger nahezu unverändert
Gegenüber den Vergleichswerten des Vorjahres verringerten sich auch die Zahlen verletzter und getöteter Moped- und Motorradfahrer sowie Radfahrer; diesbezüglich dürfte sich der sonnenarme und regenreiche Mai positiv auf die Unfallbilanz ausgewirkt haben (Mai 2010: -26% verletzte und -69% getötete Benutzer einspuriger Kraftfahrzeuge). Ein rückläufiger Trend ist nunmehr auch bei den verunglückten 15-jährigen Mopedlenkern zu erkennen. Nach einem steten Anstieg setzte sich die im Vorjahr eingetretene Abnahme fort: Mit 548 Verletzten und einem Todesopfer verunglückten um 84 junge Menschen weniger mit dem Moped. Rückläufig ist auch die Zahl der verunglückten Pkw-Insassen. So gut wie unverändert blieb hingegen mit 41 (gegenüber 43 im 1. Halbjahr 2009) jene der getöteten Fußgänger, es wurden aber weniger Fußgänger verletzt (1.805, -4,2%).

Unfälle mit schweren Lkw: 4% aller Unfälle forderten 21% aller Verkehrstoten
Unfälle, an denen Lkw über 3,5t (inkl. Sattelkraftfahrzeuge und Tankwagen) beteiligt waren, verliefen im ersten Halbjahr 2010 besonders folgenschwer. Es ereigneten sich zwar weniger solcher Unfälle (675 Unfälle, -4,5%), bei diesen kamen aber besonders viele Verkehrsteilnehmer ums Leben (52 gegenüber 35 im 1. Halbjahr 2009, +48,6%). Somit war jeder 5. Verkehrstote Opfer eines Unfalles, an dem ein schwerer Lkw beteiligt war.
     
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