Wien (statistik austria) - Von Jänner bis Juni 2010 gab es auf Österreichs
Straßen weniger Unfälle als im Vergleichszeitraum 2009, und es wurden auch weniger Menschen verletzt
und getötet. Konkret ereigneten sich nach vorläufigen Ergebnissen 15.712 Verkehrsunfälle, das ist
ein Minus von 1.283 oder 7,5% gegenüber dem ersten Halbjahr 2009. Die Zahl der dabei verletzten Personen verringerte
sich um 1.838 oder 8,3% auf 20.352. Mit 247 Verkehrstoten gab es einen merklichen Rückgang um 40 Todesopfer
bzw. 13,9%. Diese Entwicklung lässt erwarten, dass die Zahl der Verkehrstoten in diesem Jahr deutlich unter
600 liegen wird. Weniger Getötete gab es auch bei Alkoholunfällen sowie bei allen Hauptgruppen von Verkehrsteilnehmern;
nahezu unverändert blieb die Zahl tödlich verletzter Fußgänger. Jeder fünfte Verkehrstote
war Opfer eines Unfalles mit einem schweren Lkw.
Weniger Alkoholunfälle , vor allem aber geringere Opferzahl
Die Zahl der Alkoholunfälle verringerte sich um 8,6% auf 1.018 und jene der dabei Verletzten um 12,0%
auf 1.374. Für 14 Menschen endeten diese Unfälle nach offizieller Statistik tödlich, was einem Minus
von 11 Personen oder 44,0% gegenüber dem Vorjahreswert entspricht. Jeder 18. Verkehrstote war somit Opfer
eines Alkoholunfalls, eine markante Verbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum, in dem es jeder 11. Verkehrstote
war. In den ersten Halbjahren 2005 und 2006 war die Zahl der Alkoholtoten mit 17 bzw. 15 Getöteten schon einmal
ähnlich niedrig gewesen. Bei Alkoholunfällen ist aber generell von einer Dunkelziffer auszugehen, weil
Verkehrstote selbst und Bewusstlose im Allgemeinen nicht auf Alkoholisierung untersucht werden.
1.337 verletzte und fünf getötete Kinder
1.337 Kinder bis zum 14. Lebensjahr wurden im ersten Halbjahr 2010 im Straßenverkehr verletzt, das
ist ein Rückgang um 185 oder 12,2%. Fünf Kinder erlitten tödliche Verletzungen, im Vorjahreszeitraum
waren es zehn gewesen. Unter den 1.342 verunglückten Kindern waren 38% mit dem Pkw, 20% mit dem Fahrrad oder
Spiel- und Sportgerät und fast 6% mit dem Moped am Verkehr beteiligt; 30% der verunglückten Kinder waren
als Fußgänger unterwegs.
Weniger Verunglückte bei einspurigen Kraftfahrzeugen; Zahl getöteter Fußgänger nahezu
unverändert
Gegenüber den Vergleichswerten des Vorjahres verringerten sich auch die Zahlen verletzter und getöteter
Moped- und Motorradfahrer sowie Radfahrer; diesbezüglich dürfte sich der sonnenarme und regenreiche Mai
positiv auf die Unfallbilanz ausgewirkt haben (Mai 2010: -26% verletzte und -69% getötete Benutzer einspuriger
Kraftfahrzeuge). Ein rückläufiger Trend ist nunmehr auch bei den verunglückten 15-jährigen
Mopedlenkern zu erkennen. Nach einem steten Anstieg setzte sich die im Vorjahr eingetretene Abnahme fort: Mit 548
Verletzten und einem Todesopfer verunglückten um 84 junge Menschen weniger mit dem Moped. Rückläufig
ist auch die Zahl der verunglückten Pkw-Insassen. So gut wie unverändert blieb hingegen mit 41 (gegenüber
43 im 1. Halbjahr 2009) jene der getöteten Fußgänger, es wurden aber weniger Fußgänger
verletzt (1.805, -4,2%).
Unfälle mit schweren Lkw: 4% aller Unfälle forderten 21% aller Verkehrstoten
Unfälle, an denen Lkw über 3,5t (inkl. Sattelkraftfahrzeuge und Tankwagen) beteiligt waren, verliefen
im ersten Halbjahr 2010 besonders folgenschwer. Es ereigneten sich zwar weniger solcher Unfälle (675 Unfälle,
-4,5%), bei diesen kamen aber besonders viele Verkehrsteilnehmer ums Leben (52 gegenüber 35 im 1. Halbjahr
2009, +48,6%). Somit war jeder 5. Verkehrstote Opfer eines Unfalles, an dem ein schwerer Lkw beteiligt war. |