Eberle: CD "Junge Volksmusik aus dem Pinzgau" wieder erhältlich
Salzburg (lk) - "Ein Nationalpark, der in eine über Jahrhunderte gewachsene Kulturlandschaft
eingebettet ist, wie der Nationalpark Hohe Tauern, darf das neben seinem umfangreichen naturwissenschaftlichem
Bildungsauftrag nicht außer Acht lassen. Unser Musik- und Liedgut beschäftigt sich seit jeher mit der
Natur und der Beziehung des Menschen zur Natur. Nationalpark und Musikum sind also ideale Partner, wenn es darum
geht, dieses Musik- und Liedgut der Nationalparkregion aufzuarbeiten, in unsere Zeit zu übersetzen und neu
lebendig zu machen." Das betonte Nationalparkreferentin Landesrätin Doraja Eberle am 07.09. anlässlich
der Neuerscheinung der CD "Junge Volksmusik aus dem Pinzgau".
Hörerinnen und Hörer des Radiosenders Ö3 haben kürzlich nicht schlecht gestaunt, als sie einen
neuen Jodler aus dem Pinzgau zu hören bekamen. Der "Überraschungsjodler" stammt von Viktoria
Nindl, Schülerin am Musikum in Zell am See, und endet nach den bekannten Jodler Silben "ho-la-ra-di-o"
überraschend mit "hit-ra-di-o-ö-drei". Das sei ein Beispiel wie Schülerinnen und Schüler
des Musikums Zell am See und des Musikums Mittersill in einem Partnerschulprojekt mit dem Nationalpark Hohe Tauern
heimisches Musik- und Liedgut nach alten Vorbildern neu komponiert und in die heutige Zeit übersetzt haben,
so Landesrätin Eberle. Insgesamt sind es neun "junge" Volksmusikstücke aus dem Pinzgau, die
nun auf CD erhältlich sind. Die CD kann für zwölf Euro in der Nationalparkverwaltung Mittersill,
Telefon +43/(0)6562/40849-0, und im Musikum erworben werden. "Nach der Uraufführung der jüngsten
Volksmusik aus der Nationalparkregion war sofort die Nachfrage nach einer CD gegeben. Die erste Auflage ist bereits
ausverkauft, seit heute gibt es diesen Tonträger wieder", führte Landesrätin Eberle weiter
aus.
"Seit 2006 ist das Musikum Mittersill Partnerschule und gab naturgemäß den typischen naturkundlichen
Themen im Lehrplan beziehungsweise im Unterricht einen neuen Ansatz. Dass es spannende, gemeinsame Aspekte gibt,
beweist das Partnerschulprojekt. Volksmusik war schon immer eine Ausdrucksweise des Menschen, mit der seine Beziehung
zu Natur, Landschaft und Leben mit der Natur zum Ausdruck kam", so Landesrätin Doraja Eberle. Volksmusik
und die Besonderheiten des Nationalparks Hohe Tauern weiterzutragen, könne nur gelingen, wenn viele junge
Menschen dafür begeistert werden können. Dieses Projekt zeige die wunderbare Verbindung des Bildungsprogramms
der Partnerschulen mit der Volkskultur.
30 Schulen sind Partner des Nationalparks
30 Schulen aus der Nationalparkregion wurden seit 2006 zu Partnerschulen des Nationalparks Hohe Tauern – mit dem
Ziel, den insgesamt rund 5.000 Schülerinnen und Schülern den Nationalpark und seine naturkundlichen Besonderheiten
im Sinne des Bildungsauftrages der Nationalparkverwaltung näher zu bringen. Ob Wasserschule, Klimaschule,
die Nationalparkwerkstatt in Hollersbach oder die zahlreichen Ausstellungen und Exkursionsangebote – als Nationalpark-Partnerschule
steht das gesamte Angebot der Nationalparkverwaltung den einheimischen Schülerinnen und Schülern kostenlos
zur Verfügung.
"Als 2006 das Musikum ebenfalls Nationalpark-Partnerschule werden wollte, passte das nicht ganz mit dem Partnerschulkonzept
zusammen. Schließlich wurde gemeinsam mit Mag. Gerhard Schmiderer, dem Direktor des Musikum Zell am See,
die Idee geboren, die Schülerinnen und Schüler des Musikums anzuregen, neue junge Volksmusik in der Nationalparkregion
entstehen zu lassen. Das wurde ein Erfolg, der sich nun auch hören lassen kann", berichteten Nationalpark-Direktor
Dipl.-Ing. Wolfgang Urban und Musikum-Direktor Mag. Gunther Kalcher.
Das Musikum Mittersill und das Musikum Zell am See beschäftigen sich seit 2006 mit dem Projekt "Junge
Volksmusik aus dem Pinzgau" im Nationalpark Hohe Tauern. Ziel dieses Projektes ist es einerseits, die Jugend
zu motivieren, sich mit der eigenen musikalischen Tradition zu beschäftigen, andererseits soll der Bezug zu
Natur und Landschaft in der Region Nationalpark Hohe Tauern gestärkt werden. Mit der Produktion der CD "Junge
Volksmusik aus dem Pinzgau" wird an die bereits erschienene Notenedition angeknüpft und die musikalische
Kreativität der Jugend dokumentiert. Ein Beispiel dafür ist der "Auf‘n Manlitzkar Boarische"
von Andreas Kröll. Andreas Kröll begann im Alter von zehn Jahren bei Gunther Kalcher am Musikum Mittersill
mit dem Spiel der diatonischen Harmonika. Die Melodien zu seinem "Boarischen" fielen ihm während
des Unterrichts in der Hauptschule ein, und um diese nicht zu vergessen, schlich er sich hinaus und hielt seine
Ideen auf seinem Handy für die spätere Weiterbearbeitung fest. Weitere Beiträge kommen von Christina
Tomevi, Eva Papp, Sandra Hofer, Ulrike Tiefenbacher, Peter Winkler, Viktoria Nindl, Tobias Schipflinger und Bernhard
Bernsteiner. |