Linz (lk) - Die Leiterin des Frauenhauses "Beit Emmaus" in Palästina, Sr. Hildegard Enzenhofer,
wurde am 20.90. von Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit dem "Goldenen Verdienstzeichen des Landes
Oberösterreich" ausgezeichnet. "Sr. Hildegard hat sich zur Aufgabe gemacht, Hoffnung ins Hl. Land
zu bringen und als Ordenschristin unter schwierigen Bedingungen Frauen Zukunftschancen inmitten eines von Konflikten
schwer geprüften Landes zu geben", so Pühringer in seiner Laudatio. Sie sei damit eine wertvolle
Visitenkarte eines menschlichen Oberösterreich.
Sr. Hildegard stammt aus der Gemeinde Schönegg, Pfarre Vorderweißenbach, und trat nach Beendigung der
Pflichtschule 1963 in den Orden der Salvatorianerinnen in Wien ein.
Nach Verwaltungsdiensten in einem Krankenhaus und einem Genesungsheim wurde sie Provinzleiterin für Österreich
und schließlich Generalvikarin des Ordens in Rom. 2002 wechselte sie von Rom nach Emmaus-Qubeibeh, um dort
ein Alten- und Pflegeheim zu leiten. Dieses kleine Dorf liegt 12 km von Jerusalem entfernt. Betreut werden hier
rund 30 palästinensische Frauen, christlichen und muslimischen Glaubens, die aufgrund ihres Alters oder einer
Behinderung auf Hilfe angewiesen sind.
Auf die Initiative von Sr. Hildegard hin wurde in Zusammenarbeit mit der Bethlehem-Universität 2008 eine Krankenpflegeschule
errichtet, die "Fakultät für Pflege- und Gesundheitswissenschaften", die Ausbildungsplätze
für Männer und Frauen bietet. Beit Emmaus ist aber auch ein wertvoller "Lernort" für Volontär/innen
aus Deutschland und Österreich, die ihre Erfahrungen dann in der Heimat weitergeben können. Die Krankenpflegeschule
und das Pflegeheim wurden durch Entwicklungshilfemittel des Landes Oberösterreich unterstützt sowie auch
der Bau einer Zisterne. Damit leistet auch das Land Oberösterreich einen kleinen Beitrag für eine gerechtere
Welt und ein Stück aktive Friedenspolitik. |