Umweltminister macht beim Treffen mit deutschem Botschafter erneut Druck: „Unrentablen Uralt-Reaktor
Isar 1 abschalten“
Wien (bmlfuw) - „Deutschland muss uns Rede und Antwort stehen. An dieser Position hat sich nichts
geändert“, betont Umweltminister Niki Berlakovich. „Mir geht es um maximale Sicherheit für die österreichische
Bevölkerung“, unterstreicht Berlakovich, der die österreichische Position auch bei einem Treffen mit
dem deutschen Botschafter, Blohmeyer-Bartenstein, nachhaltig zum Ausdruck gebracht hat. Der deutsche Botschafter
hat zugesichert, der deutschen Regierung von den österreichischen Einwänden und Sicherheitsbedenken Bericht
zu erstatten.
Zudem hat Minister Berlakovich die laufende Information und volle Transparenz über neue Entwicklungen verlangt.
„Wir dürfen in unserem Druck nicht nachlassen. Vor allem bei Isar 1, der nahe der österreichischen Grenze
steht, muss die maximale Sicherheit für die Österreicherinnen und Österreicher gewährleistet
sein. Ich will wissen, wie es um die sicherheitstechnische Nachrüstung bestellt ist. Aus jetziger Sicht muss
Isar 1 abgeschaltet werden.“
Österreich wählt einen alternativen, sauberen Weg der Energiegewinnung und setzt auf erneuerbare Energien.
Damit nimmt Österreich bereits heute schon eine Vorreiterrolle in Europa ein. „Die AKW-Laufzeitenverlängerung
ist ein enttäuschendes Signal unserer deutschen Nachbarn. Bisher habe ich Deutschland als wichtigen Partner
für den Ausbau erneuerbarer Energien gesehen. Für uns ist klar: Atomkraft ist keine Alternative. Österreich
zeigt, wie es anders gemacht werden kann“, so der Minister.
Gleich nach Bekanntwerden der AKW- Laufzeitenverlängerung durch die deutsche Bundesregierung hat der Umweltminister
öffentlich – und als Erster – die Entscheidung als „herben Rückschlag für erneuerbare Energien“
und „fatale Fehlentscheidung“ kritisiert. Umgehend hat der Minister mit seinem deutschen Amtskollegen, Bundesumweltminister
Röttgen telefoniert, und auch den Umweltminister Bayerns, Söder, kontaktiert. Parallel dazu erging das
formelle Schreiben an die deutsche Bundesregierung, dass Österreich eine Sondersitzung im Rahmen des bilateralen
Nuklearinformationsabkommens urgiert. „Atomkraft macht vor Grenzen nicht halt. Für mich steht der maximale
Schutz für die österreichische Bevölkerung im Vordergrund. Zusätzlich werden wir unser Engagement
beim Ausbau erneuerbarer Energien verstärken“, schließt Berlakovich. |