Exportkonjunktur auch im Sommer auf Expansionskurs   

erstellt am
17. 09. 10

Ergebnisse des OeNB-Exportindikators vom September 2010
Wien (oenb) - Laut den aktuellen Ergebnissen des auf Basis von LKW-Fahrleistungsdaten der ASFINAG be­rechneten OeNB-Exportindikators befand sich die österreichische Exportwirtschaft auch in den beiden Sommermonaten auf Expansionskurs: Für Juli und August 2010 ergibt sich ein Anstieg der nominellen Güterexporte um 5,6% bzw. 7,2% (saison- und arbeitstägig bereinigt, im Dreimonatsabstand). Damit behält die Exportkonjunktur die starke Dynamik des zweiten Quartals bei.

Für das zweite Halbjahr 2010 zeichnet sich zwar – wie etwa durch den Frühindikator der OECD angezeigt – ein Nachlassen der Welthandelsdynamik ab: Die sich abschwächende wirtschaftliche Dynamik in den USA und in Asien wird zu niedrigeren Zuwachsraten im Welthandel führen. Die Entwicklung der österreichischen Ausfuhren wird jedoch vor allem von jener in Deutschland bestimmt. Für das dritte Quartal kann daher angesichts der – aus den LKW-Fahrleistungen ersichtlichen – günstigen Ausfuhrentwicklung im Juli und August insgesamt mit einer weiterhin guten Exportentwicklung gerechnet werden.

Die Entwicklung der Güterexporte hat im Juni mit einem Plus von 22,2% im Vorjahres­vergleich positiv überrascht. Im Juli hat sich die Jahreswachstumsrate (+13,2%) nach den Schätzungen der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) gegenüber Juni zwar nahezu halbiert. Diese Abschwächung ist – neben Arbeitstagseffekten – aber zum größten Teil darauf zurückzuführen, dass die Ausfuhren im Juli des Vorjahres gegenüber dem Vormonat (der den Tiefpunkt der Exportentwicklung darstellt) kräftig gewachsen sind. Im August sollte das Wachstum wieder kräftig auf 23,8% gestiegen sein.

Die Güterexporte sind im Zuge der Finanz- und Wirtschaftskrise um knapp 30% eingebrochen. Mittlerweile wurden jedoch zwei Drittel des Einbruchs wieder wettgemacht. Das saison­bereinigte Güterexportvolumen dürfte im August noch um 11% unter dem Vorkrisenniveau gelegen sein. Damit könnten die Ausfuhren – bei anhaltender Dynamik – gegen Ende des Jahres das Vorkrisenniveau wieder erreichen.
     
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