Tätigkeitsbericht der Kinder- und Jugendanwaltschaft präsentiert
Eisenstadt (blms) - Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) wurde zur besonderen Wahrung der Interessen
von Kindern und Jugendlichen eingerichtet, die bei Konflikten vermittelt sowie Kindern und Jugendlichen eine rasche
und unbürokratische Beratung und Unterstützung in schwierigen Situationen bietet. Das Angebot dieser
Einrichtung kann vertraulich, kostenlos und auf Wunsch auch anonym von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in
Anspruch genommen werden. Soziallandesrat Dr. Peter Rezar präsentierte am 15.09. gemeinsam mit Kinder- und
Jugendanwalt Mag. Christian Reumann den Tätigkeitsbericht für die Jahre 2008 und 2009.
Der Bericht der KIJA zeigt das breite Aufgabengebiet dieser Einrichtung, das von Projektarbeit über Begutachtung
von Gesetzen, Öffentlichkeitsarbeit und Vortragstätigkeit bis zu Einzelfallarbeit reicht. In den Jahren
2008 und 2009 wurde die KIJA insgesamt 703-mal kontaktiert, in 26 Prozent haben sich Kinder und Jugendliche an
Mag. Reumann gewandt, in 62 Prozent der Fälle waren es Erwachsene und in 12 Prozent Ämter und Institutionen.
An oberster Stelle standen dabei Probleme und Fragen zu kinder- und jugendrelevanten Gesetzen (124-mal), das Thema
Obsorge und Besuchsrecht (116-mal) und das Thema Gewalt (95-mal).
Dazu Dr. Rezar: „Für mich als Soziallandesrat ist besonders die statistische Veränderung im Bereich Obsorge-Besuchsrecht
von Bedeutung. Hier hat es nämlich eine Zunahme der Einzelfallarbeit der KIJA um 22 Prozent gegeben. Das entspricht
auch unseren Erfahrungen aus der Arbeit der Jugendwohlfahrtsreferate, dass hier verstärkt Probleme auftauchen
und wir darauf natürlich reagieren müssen“. Mag. Reumann fügt hinzu: „Die Daten zeigen auch eine
deutliche Steigerung des Bereiches Gewalt an Kindern und Jugendlichen, wobei auch Gewalt von Jugendlichen untereinander
inkludiert ist. Im Gegensatz dazu gibt es bei den anderen Bereichen kaum nennenswerte Veränderungen“.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft versucht im Gesundheits- wie auch im Sozialbereich gemeinsam so effizient wie
möglich zu arbeiten und sowohl auf der Ebene der Intervention und Behandlung als auch auf jener der Prävention
und Information flächendeckend zu planen und zu agieren. So wurden in den letzten beiden Jahren 71 Informationsveranstaltungen
– und Vorträge gehalten. In den Jahren 2008 und 2009 wurden aber auch viele Projekte durchgeführt und
begleitet. „Eines dieser Projekte ist die Broschüre „Erziehen – aber richtig“. Die darin enthaltende Information
greift nämlich ein immer größer werdendes Problem an, nämlich, dass viele Eltern sich zunehmend
schwer tun bei der Frage: Wann und wie setze ich in der Erziehung Grenzen?“, betonte der Landesrat.
Die Kinder- und Jugendanwaltschaft (KIJA) ist telefonisch unter der Nummer 02682/600-2808 erreichbar. |