Weinviertel will mit eigener Salami durchstarten   

erstellt am
15. 09. 10

Gerasdorf (nöwpd) - Im Weinviertel gibt es noch rund 1.500 landwirtschaftliche Betriebe, die Schweinehaltung betreiben - eine Zahl, die seit Jahren rückläufig ist. Um diesen Trend zu stoppen und Schweinezüchtern, dem Viehhandel und Fleischverarbeitern aus der Region eine neue wirtschaftliche Perspektive zu eröffnen, ist unter der Federführung der Firma Stastnik aus Gerasdorf eine bemerkenswerte Initiative gestartet worden. Die bekannte Wurstmanufaktur bringt mit der "Weinviertler Salami" ein Produkt auf den Markt, dessen Rohstoffe fast zur Gänze aus dem Weinviertel stammen und bei dem die gesamte Wertschöpfung aus dem Herstellungsprozess in der Region verbleibt.

Das zur Salamiproduktion verwendete Fleisch kommt vom "Weinviertler Schwein", das als Genussregion Österreich - eine gemeinsame Marke von Lebensministerium und Agrar Markt Austria (AMA) - eingetragen und geschützt ist. "Das Weinviertel eignet sich ideal zur Herstellung von Salami, weil hier das Klima niederschlagsarm ist und die Schweine mit hofeigenem Futter, zumeist Gerste, gemästet werden", erklärt Stastnik-Betriebsleiter Michael Mühl.

Damit komme das Fleisch bereits in relativ trockenem Zustand in die Gerasdorfer Wurstfabrik. Das sei ein großer Vorteil, weil "die Salami dann bei ihrem sechs Wochen dauernden Reifeprozess noch einmal viel Wasser und 40 Prozent ihres Gewichtes verliert", so Mühl. Die neue Wurst ist ab 13. September in allen Filialen der Stastnik-Muttergesellschaft Radatz sowie in ausgewählten Lebensmittel-Fachgeschäften erhältlich.

Für Helmut Öller, Gremialobmann des Vieh- und Fleischgroßhandels in der NÖ Wirtschaftskammer, ist das Projekt "Weinviertler Salami" ein sehr wichtiges, weil "wir damit eine Aufbruchstimmung unter den Landwirten und allen nachgelagerten Betrieben, die aus der Initiative einen Nutzen ziehen können, erzeugen wollen", wie er gegenüber dem NÖ Wirtschaftspressedienst erklärt. Öller, der selbst eine Fleischerei und ein Großhandelsunternehmen für Fleisch und Fleischwaren in Wildendürnbach im Bezirk Mistelbach führt, hat zur Zeit rund 80 Landwirte aus der Region unter Vertrag, die ihm das qualitätsgeprüfte "Weinviertler Schwein" zuliefern. "Je mehr Partner sich der Aktion anschließen, desto besser", betont er.

Weil jede "Weinviertler Salami" nicht nur mit Salz und schwarzem Pfeffer, sondern auch mit einem kleinen Schuss Grüner Veltliner gewürzt ist, sitzen auch die Weinviertler DAC-Winzer bei der Stastnik-Innovation als Lieferanten mit im Boot. Deren Obmann, Roman Pfaffl, gibt dem neuen Lebensmittelprojekt aus der Region gute Chancen, denn: "Als wir 2003 mit unserem Weinviertel DAC-Konzept begonnen haben, gab es viele Zweifler. Heute produzieren bereits 600 Winzer sehr erfolgreich diesen Grünen Veltliner."
     
Informationen: http://www.stastnik.at    
     
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