Innsbruck (rms) - Eine gelebte Vergangenheitsbewältigung im Dienste der Opfer des Nationalsozialismus
- dieses Ziel verfolgt der Verein "ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich"
schon seit 1948. Am 13. September besuchte eine Delegation der Tiroler Landesorganisation Bürgermeisterin
Mag.a Christine Oppitz-Plörer, um den Verein und seine Aufgaben vorzustellen.
"Es freut mich, dass Sie mich heute besuchen", so Bgm. Oppitz-Plörer, die die Gäste gemeinsam
mit Vizebgm. Christoph Kaufmann in ihrem Büro empfing. "Die Aufarbeitung ist sehr wichtig und hier gibt
es noch genug zu tun, um ein Vergessen oder ein Verdrängen der Erinnerung zu verhindern."
"Es kann immer wieder passieren, eine Wiederholung der Geschichte ist niemals ausgeschlossen. Daher ist es
unser Ansinnen, als ein für jeden offen stehender Verein die Konfrontation mit der Vergangenheit zu suchen",
erklärte Matthias Denifl, Landesobmann der ÖVP Kameradschaft Tirol. "Wir machen jedes Jahr Ausflüge
zu den Stätten wie Mauthausen oder Dachau, um vor Ort das Gedenken lebendig zu erhalten." Vorstandsmitglied
Dr. Elisabeth Breit betonte, dass die Mitgliedschaft oder die Teilnahme von jungen Leuten besonders erfreulich
und wichtig sei.
Die "Kameradschaft der politisch Verfolgten und Bekenner für Österreich", die der ÖVP
nahe steht, beschränkt ihre Tätigkeit aber nicht nur auf die Organisation und Veranstaltung von Informationstreffen,
Gedenkfeiern oder Kameradschaftszusammenkünften. Neben der engen Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem
"Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW)" gehört auch die Mitarbeit
an der Gesetzgebung, die die Opfer des NS-Regimes betrifft, zu zentralen Aufgabengebieten.
Für ein zeitgeschichtliches Projekt konnte zuletzt etwa der Innsbrucker Alt-Bischof Reinhold Stecher gewonnen
werden. Eine CD mit den autobiographischen Interviews mit Stecher soll demnächst erscheinen. Bgm. Oppitz-Plörer
bekundete ihr Interesse, die Fertigstellung der CD-Produktion eventuell finanziell zu unterstützen. |