Orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich wird am 8. Oktober begründet   

erstellt am
14. 09. 10

Ankündigung von Metropolit Staikos bei der Begegnung mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej
Wien (pew) - Am 8. Oktober wird in Wien die orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich gegründet. Dies kündigte Metropolit Michael Staikos am Montagabend beim Besuch des serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale an. Mit der Gründung der Bischofskonferenz soll die „orthodoxe Einheit“ in Österreich stärker zum Ausdruck gebracht werden. Der Beschluss zur Gründung von orthodoxen Bischofskonferenzen in den Ländern der Diaspora war im Vorjahr bei einer panorthodoxen Konferenz unter Vorsitz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. gefasst worden.

In seinen herzlichen Begrüßungsworten an Patriarch Irinej erinnerte Staikos daran, dass die serbischen Metropoliten von Sremski Karlovci in der Vojvodina mit dem Segen des Ökumenischen Patriarchats als Oberhäupter der orthodoxen Kirche in der österreichischen Monarchie fungiert hatten. Griechen, Serben und Walachen (Rumänen) hätten damals in einer Kirche zusammengelebt, „nicht immer friedlich oder harmonisch“, aber es gehe heute nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. Wörtlich sagte der Metropolit: „Im Namen der Orthodoxie haben wir Griechen und Serben eine gemeinsame Geschichte, der wir unsere nationale und kirchliche Identität verdanken“. Der Nationalismus sei kein Merkmal der orthodoxen Kirche, aber die nationale Identität gehöre zur Persönlichkeit der orthodoxen Christen. Alle orthodoxen Christen in Österreich seien froh über den Zuzug von mehreren hunderttausend serbischen Orthodoxen, „weil sie dem orthodoxen Zeugnis in diesem Land und in dieser Stadt etwas Besonderes schenken“. Es sei Aufgabe der orthodoxen Christen, in der Öffentlichkeit Österreichs ein gemeinsames orthodoxes Zeugnis abzulegen.

Metropolit Staikos betonte, dass die gesetzliche Situation der orthodoxen Kirche in Österreich für die gesamte orthodoxe Diaspora vorbildlich sei. Der Dank dafür gelte dem österreichischen Staat und seinen Organen. Zu danken sei aber auch der römisch-katholischen Kirche in Österreich mit Kardinal Christoph Schönborn an der Spitze. Ohne die Unterstützung der katholischen Bischöfe wäre die orthodoxe Kirche nicht im Stande gewesen, die Seelsorge für nunmehr fast 500.000 Orthodoxe in Österreich zu gestalten. Ein besonderes Wort des Dankes richtete Staikos an die Stiftung „Pro Oriente“, die den Boden für die Ökumene vorbereitet habe, „damit hunderttausende orthodoxe Gläubige ein freundliches Land finden können, ohne die Vorurteile der Geschichte, die uns viel Trauer und Tränen gekostet haben“.
     
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