Ankündigung von Metropolit Staikos bei der Begegnung mit dem serbisch-orthodoxen Patriarchen
Irinej
Wien (pew) - Am 8. Oktober wird in Wien die orthodoxe Bischofskonferenz für Österreich gegründet.
Dies kündigte Metropolit Michael Staikos am Montagabend beim Besuch des serbisch-orthodoxen Patriarchen Irinej
in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale an. Mit der Gründung der Bischofskonferenz
soll die „orthodoxe Einheit“ in Österreich stärker zum Ausdruck gebracht werden. Der Beschluss zur Gründung
von orthodoxen Bischofskonferenzen in den Ländern der Diaspora war im Vorjahr bei einer panorthodoxen Konferenz
unter Vorsitz des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. gefasst worden.
In seinen herzlichen Begrüßungsworten an Patriarch Irinej erinnerte Staikos daran, dass die serbischen
Metropoliten von Sremski Karlovci in der Vojvodina mit dem Segen des Ökumenischen Patriarchats als Oberhäupter
der orthodoxen Kirche in der österreichischen Monarchie fungiert hatten. Griechen, Serben und Walachen (Rumänen)
hätten damals in einer Kirche zusammengelebt, „nicht immer friedlich oder harmonisch“, aber es gehe heute
nicht um die Vergangenheit, sondern um die Zukunft. Wörtlich sagte der Metropolit: „Im Namen der Orthodoxie
haben wir Griechen und Serben eine gemeinsame Geschichte, der wir unsere nationale und kirchliche Identität
verdanken“. Der Nationalismus sei kein Merkmal der orthodoxen Kirche, aber die nationale Identität gehöre
zur Persönlichkeit der orthodoxen Christen. Alle orthodoxen Christen in Österreich seien froh über
den Zuzug von mehreren hunderttausend serbischen Orthodoxen, „weil sie dem orthodoxen Zeugnis in diesem Land und
in dieser Stadt etwas Besonderes schenken“. Es sei Aufgabe der orthodoxen Christen, in der Öffentlichkeit
Österreichs ein gemeinsames orthodoxes Zeugnis abzulegen.
Metropolit Staikos betonte, dass die gesetzliche Situation der orthodoxen Kirche in Österreich für die
gesamte orthodoxe Diaspora vorbildlich sei. Der Dank dafür gelte dem österreichischen Staat und seinen
Organen. Zu danken sei aber auch der römisch-katholischen Kirche in Österreich mit Kardinal Christoph
Schönborn an der Spitze. Ohne die Unterstützung der katholischen Bischöfe wäre die orthodoxe
Kirche nicht im Stande gewesen, die Seelsorge für nunmehr fast 500.000 Orthodoxe in Österreich zu gestalten.
Ein besonderes Wort des Dankes richtete Staikos an die Stiftung „Pro Oriente“, die den Boden für die Ökumene
vorbereitet habe, „damit hunderttausende orthodoxe Gläubige ein freundliches Land finden können, ohne
die Vorurteile der Geschichte, die uns viel Trauer und Tränen gekostet haben“. |