Forschungsübereinkommen zwischen Bundesheer und AIT   

erstellt am
27. 09. 10

Darabos: Forschungskooperationen wesentliches Erfolgskonzept für Bundesheer der Zukunft - Androsch: Kontinuierlicher Wissensausaustausch zum beiderseitigen Nutzen
Wien (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos und AIT-Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch haben am 27.09. eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport und dem Austrian Institute of Technology, die vorerst auf fünf Jahre abgeschlossen ist, unterzeichnet. Ziel ist eine möglichst umfassende Zusammenarbeit mit starkem Fokus auf der Erweiterung der wechselseitigen Wissensbasis. Daraus soll eine win-win Situation auf einer hohen Vertrauensbasis für beide Organisationen entstehen. Konkret wird sich die Forschungszusammenarbeit beispielsweise in der Weiterentwicklung von Informations- und Kommunikationssystemen ebenso zeigen wie in neuen Entwicklungen im Bereich der Sanitätsversorgung sowie bei Foresightprozessen im Bereich der zivilen Sicherheit. "Erfolgreiche Forschungskooperationen sind ein wesentliches Erfolgskonzept des Bundesheeres für die Zukunft. Umso wichtiger ist es, dass wir nun auch mit einer so wichtigen Forschungsinstitution wie dem AIT gemeinsame Projekte umsetzen werden", so Darabos.

AIT wichtiger Forschungspartner für das Österreichische Bundesheer
Das AIT Austrian Institute of Technology versteht sich als starker Partner für nationale und internationale Unternehmen und Organisationen, die schon heute an den Themen von morgen arbeiten. Für die Kooperation mit dem Österreichischen Bundesheer bedeutet dies, "dass wir dem Österreichischen Bundesheer langfristig zur Seite stehen und mit unserer Expertise dabei unterstützten, sich auf die zentralen Herausforderungen vorzubereiten, für die es im Zeithorizont von etwa fünf Jahren konkreter Lösungen bedarf. Dabei zeichnet das AIT eine partnerschaftliche, vertrauensvolle und flexible Zusammenarbeit aus", erläutert AIT-Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Androsch. Grundsatz der Kooperation ist der kontinuierliche Wissensaustausch. Dazu wird unter anderem der wechselseitige Austausch von Forschern und Forscherinnen beitragen. Im Forschungskonzept des Österreichischen Bundesheeres gibt es eine Vielzahl von Themenfeldern, in denen das AIT sein Forschungs-Know How einbringen wird.

Umfassende Kooperation in konkreten Themenfeldern
Zunächst geht es darum, die vielfältigen Überschneidungen im Forschungskonzept des ÖBH und den Schwerpunkten der Departements des AIT zu fixieren und in konkrete Forschungsprojekte überzuführen. So sieht der Forschungsschwerpunkt "Militärische Führung" des Österreichischen Bundesheeres Szenarien im Hinblick auf zukünftige operative und taktische Einsätze vor. Das Mobility Department des AIT verfügt über Expertise und kann Analyse- und Simulationstools für Truppenbewegungen (z.B. Logistiksimulation, Echtzeitinformationssysteme, Ankunftszeitprognosen, Routingalgorithmen) erarbeiten. Beim Forschungs- und Technologiefeld "Logistik" des ÖBH zeigen sich - zum Beispiel auf dem Gebiet "Energieerzeugung, -speicherung, und -verteilung - vielfältige Anknüpfungspunkte mit dem AIT Energy Department. Dieses entwickelt und testet Stromversorgungen und entwickelt hochsichere elektrische Netze.

Auf dem Gebiet "Militärisches Gesundheitswesen" stehen Hygiene und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit im Zentrum des Forschungsinteresses. Hier kann das AIT Departement Health & Environment geeignete mobile Systeme zur Identifikation von Krankheitserregern beisteuern oder über die Technologie der Biosensoren die Sicherheit in der Lebensmittelanalytik erhöhen. Das ÖBH-Forschungs- und Technologiefeld "Informations- und Kommunikationssysteme" kann AIT Safety & Security durch die Entwicklung spezifischer Managementinformationssysteme zur Erfassung und Früherkennung von Sicherheitsrisiken unterstützen. Interessant sind hier auch Anwendungen, die die Sicherheit zukünftiger Web Applikationen erhöhen. Die Königsdisziplin in der Informationsverschlüsselung stellt hier sicherlich die Quantenkryptographie dar. Das Forschungs- und Technologiefeld "Wissensmanagement" des ÖBH kann das AIT Departement Foresight & Policy Developement durch die Erstellung von Wissensbilanzen ebenso vorantreiben wie durch umfassende Netzwerkanalysen zur Identifikation und Strukturierung von Wissen. Auch Trendanalysen und Technologiemonitoring bieten sich hier als weiterführende Themen an.

Das Departement Foresight & Policy Developement verfügt zudem über Forschungsgrundlagen, die im ÖBH Forschungsschwerpunkt "Sicherheitspolitik und Strategie" Anwendung finden können. So liegen schon jetzt umfangreiche Daten zu einem Foresightprozess zur zivilen Sicherheit in Europa vor, die speziell für die österreichische Situation weiter ausgearbeitet werden können. Nicht zuletzt bieten die Deparements Energy, Mobility und Safety & Security dem Österreichischen Bundesheer umfassendes Know How für die Forschungs- und Technologiefelder "Plattformen und Systeme". Die Anwendungen liegen hier beispielsweise in der Konzeptionierung und Optimierung autarker Energiesysteme, in der Sicherheit von elektrischen Versorgungsnetzen, der Beurteilung beschädigter Strukturen oder auch bei Menschenstromanalysen und Evakuierungssimulationen.
     
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