Darabos: Forschungskooperationen wesentliches Erfolgskonzept für Bundesheer der Zukunft -
Androsch: Kontinuierlicher Wissensausaustausch zum beiderseitigen Nutzen
Wien (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos und AIT-Aufsichtsratsvorsitzender Hannes Androsch
haben am 27.09. eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Landesverteidigung und Sport
und dem Austrian Institute of Technology, die vorerst auf fünf Jahre abgeschlossen ist, unterzeichnet. Ziel
ist eine möglichst umfassende Zusammenarbeit mit starkem Fokus auf der Erweiterung der wechselseitigen Wissensbasis.
Daraus soll eine win-win Situation auf einer hohen Vertrauensbasis für beide Organisationen entstehen. Konkret
wird sich die Forschungszusammenarbeit beispielsweise in der Weiterentwicklung von Informations- und Kommunikationssystemen
ebenso zeigen wie in neuen Entwicklungen im Bereich der Sanitätsversorgung sowie bei Foresightprozessen im
Bereich der zivilen Sicherheit. "Erfolgreiche Forschungskooperationen sind ein wesentliches Erfolgskonzept
des Bundesheeres für die Zukunft. Umso wichtiger ist es, dass wir nun auch mit einer so wichtigen Forschungsinstitution
wie dem AIT gemeinsame Projekte umsetzen werden", so Darabos.
AIT wichtiger Forschungspartner für das Österreichische Bundesheer
Das AIT Austrian Institute of Technology versteht sich als starker Partner für nationale und internationale
Unternehmen und Organisationen, die schon heute an den Themen von morgen arbeiten. Für die Kooperation mit
dem Österreichischen Bundesheer bedeutet dies, "dass wir dem Österreichischen Bundesheer langfristig
zur Seite stehen und mit unserer Expertise dabei unterstützten, sich auf die zentralen Herausforderungen vorzubereiten,
für die es im Zeithorizont von etwa fünf Jahren konkreter Lösungen bedarf. Dabei zeichnet das AIT
eine partnerschaftliche, vertrauensvolle und flexible Zusammenarbeit aus", erläutert AIT-Aufsichtsratsvorsitzender
Dr. Androsch. Grundsatz der Kooperation ist der kontinuierliche Wissensaustausch. Dazu wird unter anderem der wechselseitige
Austausch von Forschern und Forscherinnen beitragen. Im Forschungskonzept des Österreichischen Bundesheeres
gibt es eine Vielzahl von Themenfeldern, in denen das AIT sein Forschungs-Know How einbringen wird.
Umfassende Kooperation in konkreten Themenfeldern
Zunächst geht es darum, die vielfältigen Überschneidungen im Forschungskonzept des ÖBH und
den Schwerpunkten der Departements des AIT zu fixieren und in konkrete Forschungsprojekte überzuführen.
So sieht der Forschungsschwerpunkt "Militärische Führung" des Österreichischen Bundesheeres
Szenarien im Hinblick auf zukünftige operative und taktische Einsätze vor. Das Mobility Department des
AIT verfügt über Expertise und kann Analyse- und Simulationstools für Truppenbewegungen (z.B. Logistiksimulation,
Echtzeitinformationssysteme, Ankunftszeitprognosen, Routingalgorithmen) erarbeiten. Beim Forschungs- und Technologiefeld
"Logistik" des ÖBH zeigen sich - zum Beispiel auf dem Gebiet "Energieerzeugung, -speicherung,
und -verteilung - vielfältige Anknüpfungspunkte mit dem AIT Energy Department. Dieses entwickelt und
testet Stromversorgungen und entwickelt hochsichere elektrische Netze.
Auf dem Gebiet "Militärisches Gesundheitswesen" stehen Hygiene und die Erhaltung der Leistungsfähigkeit
im Zentrum des Forschungsinteresses. Hier kann das AIT Departement Health & Environment geeignete mobile Systeme
zur Identifikation von Krankheitserregern beisteuern oder über die Technologie der Biosensoren die Sicherheit
in der Lebensmittelanalytik erhöhen. Das ÖBH-Forschungs- und Technologiefeld "Informations- und
Kommunikationssysteme" kann AIT Safety & Security durch die Entwicklung spezifischer Managementinformationssysteme
zur Erfassung und Früherkennung von Sicherheitsrisiken unterstützen. Interessant sind hier auch Anwendungen,
die die Sicherheit zukünftiger Web Applikationen erhöhen. Die Königsdisziplin in der Informationsverschlüsselung
stellt hier sicherlich die Quantenkryptographie dar. Das Forschungs- und Technologiefeld "Wissensmanagement"
des ÖBH kann das AIT Departement Foresight & Policy Developement durch die Erstellung von Wissensbilanzen
ebenso vorantreiben wie durch umfassende Netzwerkanalysen zur Identifikation und Strukturierung von Wissen. Auch
Trendanalysen und Technologiemonitoring bieten sich hier als weiterführende Themen an.
Das Departement Foresight & Policy Developement verfügt zudem über Forschungsgrundlagen, die im ÖBH
Forschungsschwerpunkt "Sicherheitspolitik und Strategie" Anwendung finden können. So liegen schon
jetzt umfangreiche Daten zu einem Foresightprozess zur zivilen Sicherheit in Europa vor, die speziell für
die österreichische Situation weiter ausgearbeitet werden können. Nicht zuletzt bieten die Deparements
Energy, Mobility und Safety & Security dem Österreichischen Bundesheer umfassendes Know How für die
Forschungs- und Technologiefelder "Plattformen und Systeme". Die Anwendungen liegen hier beispielsweise
in der Konzeptionierung und Optimierung autarker Energiesysteme, in der Sicherheit von elektrischen Versorgungsnetzen,
der Beurteilung beschädigter Strukturen oder auch bei Menschenstromanalysen und Evakuierungssimulationen.
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