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Marek: Jeden Verdacht auf sexuelle Ausbeutung von Kindern sofort melden |
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Deutschsprachige Länder starten gemeinsame Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen
vor sexueller Ausbeutung im Tourismus Wien (bmwfj) - Christine Marek, Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend, hat am 27.09., dem Welttourismustag, im Rahmen einer Pressekonferenz in Wien gemeinsam mit General Franz Lang, dem Leiter des Bundeskriminalamtes, eine neue Kampagne zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Ausbeutung im Tourismus gestartet und präsentiert. Diese wird erstmals von den drei deutschsprachigen Ländern Österreich, Deutschland und Schweiz gemeinsam durchgeführt. "Wir bekennen uns damit über die Grenzen hinweg zu unserer gesellschaftlichen Verantwortung und zeigen offensiv unsere moralische Verurteilung der sexuellen Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Wir können den sexuellen Missbrauch von Kindern und Jugendlichen verhindern, wenn wir nicht wegsehen und jeden Verdachtsfall, wo immer er passiert, melden", appellierte Marek an die Verantwortung jedes und jeder Einzelnen. Videospot "Witness" und nationale Meldestelle Kern der neuen Kampagne ist der Videospot "Witness", der in allen drei Ländern gezeigt wird und der Reisende und darüber hinaus möglichst viele Menschen mit der Botschaft "Nicht wegsehen" für das Thema sensibilisieren soll. Der Film, der auch auf http://www.facebook.com/Bundeskriminalamt abrufbar ist, beinhaltet einen Aufruf an Urlauber, die Fälle von Missbrauch beobachten, diese Verdachtsfälle weiterzugeben - z.B. bei der Vertretung Österreichs (Botschaft, Konsulat) im Urlaubsland, dem Hotelpersonal oder über die Reiseleitung der Polizei vor Ort - und nicht wegzusehen. Erstmals gibt es dafür auch eine leicht zu merkende Meldeadresse in jedem Land. Wenn österreichische Reisende einen möglichen Fall von Kindesmissbrauch beobachten, können sie diesbezügliche Informationen per E-Mail an meldestelle@interpol.at an die nationale Meldestelle weitergeben. Starke Partner im Kampf gegen Kindersextourismus Die Kampagne wird in den drei beteiligten Ländern auch von der Wirtschaft breit unterstützt. So haben sich zum Beispiel die Austrian Airlines und die Accor Hotels Österreich bereit erklärt, den Videospot über einen längeren Zeitraum auszustrahlen. Auch über y-doc Wartezimmer-Fernsehen in Arztpraxen und über Infoscreen wird in den kommenden Wochen und Monaten ein breiter Personenkreis erreicht. Marek bedankte sich in ihren Ausführungen bei den Partnern aus der Wirtschaft, den zuständigen Regierungsmitgliedern in Deutschland und der Schweiz sowie ECPAT Österreich, dem Fachverband der Reisebüros und dem Österreichischen Reisebüroverband für die ausgezeichnete Zusammenarbeit. "Der Schutz von Kindern und Jugendlichen ist auch für die österreichische Tourismusbranche und NGOs von großer Bedeutung. Gemeinsam mit diesen starken Partnern kämpfen wir seit Jahren gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen im Tourismus und haben schon zahlreiche Initiativen zur Aufklärung und Sensibilisierung gesetzt", so die Staatssekretärin, die in diesem Zusammenhang auch speziell darauf hinwies, dass die sexuelle Ausbeutung von Kindern weltweit eine Straftat sei, die auch im Heimatland verfolgt werden könne. Ein Österreicher, der ein Kind in einem Reiseland sexuell missbraucht hat, kann aufgrund des "Exterritorialprinzips" seit 1997 in Österreich strafrechtlich verfolgt werden. Abschließend hielt Marek fest, dass neben dem Start der Kampagne "Witness" mit dem heutigen Welttourismustages im Rahmen eines vom BMWFJ mitfinanzierten EU-Projektes auch das E-Learning-Tool "How to Protect Children from Sexual Exploitation in Travel and Tourism" ("Schutz der Kinder vor sexueller Ausbeutung im Tourismus") in deutscher Sprache online gestellt werde. Dies erfolge in enger Kooperation zwischen ECPAT Deutschland und ECPAT Österreich bzw. Respect und stehe zur Schulung von Reisebüro-Mitarbeiterinnen und Reisebüro-Mitarbeitern kostenlos zur Verfügung. Der Verbindungsbeamte des Innenministeriums, General Franz Lang, führte aus, dass Innenministerin Dr. Maria Fekter ab Jänner 2011 auch einen Verbindungsbeamten des Innenressorts in den südostasiatischen Raum entsenden wird. "Jährlich befinden sich rund 60.000 Österreicherinnen und Österreicher in dieser Region. Der Verbindungsbeamte wird künftig das Bindeglied zwischen dem österreichischen Innenministerium, speziell dem Bundeskriminalamt, und den Beamten vor Ort bilden", sagte Lang. Die Kampagne inklusive Schaffung der neuen Meldestelle wird zu einer Bewusstseinsänderung in der Bevölkerung führen. Als vergleichbares Beispiel nannte er die Meldestelle für Kinderpornographie. Seit ihrer Schaffung hat sich die Zahl der Meldungen kontinuierlich vervielfacht (1998: 339, 2009: 5489). "Die steigende Zahl heißt nicht, dass es heute mehr Täter und damit mehr Opfer gibt als vor zwölf Jahren. Vielmehr zeigt diese Entwicklung, dass die Sensibilität in der Bevölkerung gestiegen ist und dort, wo früher weggeschaut wurde, der Weg zur Polizei nicht mehr gescheut wird", so Lang. |
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