Verstärkte Kooperationen das "Gebot der Stunde"
Gent (bmlvs) - Verteidigungsminister Norbert Darabos schlug am 24.09. im Rahmen des informellen EU-Verteidigungsministertreffens
im belgischen Gent vor, die EU-Battle Group auch für internationale Katastrophenhilfe einzusetzen. "Das
Jahr 2010 ist bisher von besonders schwerwiegenden Naturkatastrophen geprägt. Elementare Katastrophen wie
in Haiti oder in Pakistan sollten Szenarien für Hilfseinsätze der EU mit militärischen Mitteln sein",
so Darabos zu seinen Amtskollegen.
"Ich halte es für sinnvoll, die kostspieligen und bisher nicht eingesetzten schnellen Eingreiftruppen
auch in humanitäre Katastropheneinsätze zu schicken. Das wäre ein notwendiges sichtbares Zeichen
der EU im Bereich der humanitären Hilfe", sagt der Minister. Die Battle Group könne zum Beispiel
zur Schaffung eines sicheren Umfelds für die Hilfsorganisationen eingesetzt werden, so Darabos.
Die Battle Groups werden mit viel Aufwand aufgestellt, wurden bisher aber nicht eingesetzt. Das stellt eine Herausforderung
für die Mitgliedsstaaten dar, die in den meisten Fällen Kürzungen der Militärbudgets zu verkraften
haben. Das Treffen der EU-Verteidigungsminister stand diesmal auch ganz im Zeichen von verstärkter Zusammenarbeit
vor dem Hintergrund des Budgetdrucks. "Ich begrüße verstärkte militärische Kooperationen
innerhalb der Europäischen Union. Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde. Wir brauchen innovative Ideen aber
vor allem den Willen der Verteidigungsministerien stärker zusammenzuarbeiten", sagt Darabos. Kooperationsbereiche
wären beispielweise Forschung, Ausbildung, Hubschrauberkapazitäten oder strategischer Lufttransport,
so der Minister. |