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Sparbudget im Hohen Haus |
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erstellt am
23. 09. 10
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Pröll:
Wirtschaftsdaten bestätigen, dass Budgetverschiebung kluge Entscheidung war
Finanzminister zur Dringlichen Anfrage der Grünen
Wien (övp-pk) - ÖVP-Finanzminister Josef Pröll unterstrich am 22.09. in der Beantwortung
der Dringlichen Anfrage der Grünen im Nationalrat den Nutzen und die Sinnhaftigkeit, den Beschluss des Budgets
ein paar Wochen nach hinten zu verschieben. "Es hat sich in der Entwicklung der österreichischen Wirtschaft
in den letzten Wochen viel getan. Es bestätigt sich, dass es klug war, so vorzugehen", so Pröll
in seiner Rede.
"Es ist von höchster Wichtigkeit, den Budgetprozess möglichst transparent, mit Sachverstand, unter
Berücksichtigung der aktuellsten Wirtschaftsprognosen und unter maximaler Einbindung aller relevanten politischen
Kräfte durchzuführen", sagte der Finanzminister und betonte, dass die konjunkturbedingte Verzögerung
bei der Vorlage des Entwurfs eines Bundesfinanzgesetzes 2011 nicht zu Lasten der Qualität bei der Vorbereitungsarbeit
und des Entscheidungsprozesses im Hohen Haus gehen darf. "Ich stehe zu meinem Wort einer gründlichen
politischen Diskussion: Die Bundesregierung plant, dem Nationalrat am 1. Dezember des heurigen Jahres den Entwurf
des Bundesfinanzgesetzes 2011, also des Bundesbudgets, vorzulegen. Das Parlament wird ausreichend Zeit haben, alle
unsere Vorschläge gründlich zu diskutieren, die nötigen Abwägungen zu treffen und dann zu entscheiden."
Pröll betonte in seiner Rede, dass das Budget für das Jahr 2011 mehrere Erfordernisse zu erfüllen
habe. "An erster Stelle steht dabei die Konsolidierung. Weiters spielen Bildung und Forschung eine Schlüsselrolle.
Daher hat die Bundesregierung eine klare Priorität zugunsten der Bildung und Forschung formuliert. Und drittens
müssen wir darauf achten, dass die zu beschließenden Maßnahmen zu einem ausgewogenen Gesamtpaket
gehören, das gute Voraussetzungen für ein möglichst hohes, selbsttragendes Wirtschaftswachstum bietet
und sozial fair ist", schloss der Finanzminister. |
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Cap: Opposition bringt keine Budgetvorschläge
Strache und Bucher führen "Anti-Demokratie-Diskurs"
Wien (sk) - "Schon bei der letzten Budgeterstellung hat es sich als richtig herausgestellt, die aktuellsten
Wirtschaftsprognosen abzuwarten. Die neue Prognose hat auch Einfluss auf das kommende Budget", erklärte
SPÖ-Klubobmann Josef Cap anlässlich der Dringlichen Anfrage der Grünen an Finanzminister Josef Pröll
zum Budget. So habe man vor zwei Monaten noch nicht absehen können, dass sich die Staatseinnahmen so positiv
entwickeln, dies seien Einnahmen für Zukunftsinvestitionen. Cap kritisierte die Oppositionsparteien dafür,
dass sie auch heute wieder keine eigenen Vorschläge fürs Budget vorlegen, sondern nur "jammern und
lamentieren".
Strache und Bucher finden Hälfte ihrer Abgeordneten "überflüssig"
Verwundert zeigte sich der SPÖ-Klubobmann darüber, dass weder FPÖ-Obmann Strache noch BZÖ-Obmann
Bucher während der Debatte ihre in den Medien getätigten Einsparungspläne im Parlament vor den Abgeordneten
wiederholen wollten. "Wenn Strache die 183 Abgeordneten auf 100 und Bucher auf die Hälfte der Abgeordneten
reduzieren möchte, dann ist doch die Hälfte ihrer Fraktion überflüssig", so Cap. "Sagen
sie doch ihren Abgeordneten jetzt gleich, auf wen von ihnen sie verzichten wollen, ich kann jedenfalls auf keinen
meiner Abgeordneten verzichten und ich nehme an, Klubobmann Kopf auch nicht."
Im Hintergrund dieser Pläne von FPÖ und BZÖ stehe ein "Anti-Demokratie-Diskurs", konstatierte
Cap. Sie drücken damit auch aus, dass die Mitwirkung an Gesetzen und ein Parlamentarismus auf Augenhöhe
mit der Regierung nichts wert sei. Immerhin habe man zwei Drittel der Gesetze einstimmig beschlossen. Auch sei
dies eine Missachtung des Wählerwillens und -wunsches nach mehr Kontakt mit den Abgeordneten und mehr Bürgernähe.
"Wir sollten vielmehr in die umgekehrte Richtung gehen, mit mehr Service und Kommunikation mit den Bürgern",
plädierte Cap für einen lebendigen, offenen Parlamentarismus. Wenn man sich zum Beispiel den Deutschen
Bundestag ansehe, dann ist der mit einer wesentlich besseren Infrastruktur ausgestattet, etwa mit einem eigenen
Legislativdienst. "Demokratie hat ihren Preis" so Cap. Über Effizienzsteigerungen und verschiedene
Einsparungsmöglichkeiten könne man reden, aber "reden sie nie wieder über Demokratie",
so Cap in Richtung Strache und Bucher. |
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Gradauer: Budgetverschiebung ist Verfassungsbruch
Ein Unternehmen, das so wirtschaftet wie Österreich müsste Konkurs anmelden
Wien (fpd) - "Wieder ein Jahr ist nichts geschehen, um die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen. Die
Bundesregierung macht es sich leicht und verschiebt die Vorlage des Budgets auf einen Termin nach den Landtagswahlen.
Aufgrund dieses Verfassungsbruchs müsste der Bundespräsident eigentlich die Regierung abberufen",
so der freiheitlichen Budgetsprecher NAbg. Alois Gradauer in der Debatte.
Die Realität in Österreich sei leider alles andere als rosig. "200 Mrd. Euro Staatsschulden, 125
Mrd. Euro Haftungen, 28 Mrd. Euro ausgelagerte Schulden bei ÖBB und ASFINAG bescheren uns eine jährlichen
Zinsendienst von über acht Mrd. Euro. In den Jahren 2010 bis 2013 sollen weitere 30 - 40 Mrd. Euro Schulden
dazu kommen und die geplanten Schulden belaufen sich 2013 auf 250 Mrd. Euro", rechnet Gradauer vor.
"Ein Unternehmen, das so wirtschaftet wie Österreich müsste Konkurs anmelden. Bei 70 Prozent Verbindlichkeiten
vom Umsatz bekäme der Vorstand Probleme wegen Krida", mahnt Gradauer. Die Gründe für unsere
miserablen Staatfinanzen lägen auf der Hand. Die Regierung habe in der Vergangenheit nur Defizite gemacht
und auch in guten Jahren keine Rücklagen gebildet. Dazu kommen die Misswirtschaft in staatsnahen Unternehmen
und Spekulationsverluste. "Die längst überfälligen Reformen werden immer wieder verschoben.
Offensichtlich fehlt unserer rot-schwarzen Regierung der Mut für die richtigen Entscheidungen, denn Vorschläge
liegen genügend auf dem Tisch. Laut WIFO, IHS und Rechnungshof liegt das jährliche Einsparungspotential
bei 11 Mrd. Euro", erinnert Gradauer abschließend. |
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Grosz: Kein Budget, weil Sie versagt haben - Misstrauensantrag gegen Pröll
Das werden die Wähler heimzahlen!
Wien (bzö) - "Sie waren drei Monate auf Urlaub, haben aber kein Budget erstellt, weil Sie
versagt haben und die Parteiinteressen vor die Interessen der Bürger stellen - das ist verantwortungs- und
charakterlos", erklärte der steirische BZÖ-Spitzenkandidat und stellvertretende BZÖ-Bündnisobmann
Gerald Grosz in der Dringlichen Anfrage in Richtung Finanzminister Pröll und brachte einen Misstrauensantrag
des BZÖ ein. Die Steuereinnahmen stünden mittlerweile keiner realen Gegenleistung gegenüber. "Das
werden die Wähler heimzahlen", erklärte Grosz in Hinblick auf die Wahlen in der Steiermark und in
Wien.
Es brauche offenbar einen, der die Wahrheit sagt, so Grosz. "Sie fahren mit dem Dienstwagen durchs Land, vergolden
den Banken ihre Sünden - Sie haben volle Phantasie, wenn es um eigene Vorteile und die der Parteigenossen
geht; aber bei der Absicherung der Menschen sind Sie völlig phantasielos", kritisierte er den Finanzminister.
Grosz warnte, dass nach der Wahl voll zugeschlagen werde, denn "Sie (Pröll) zeigen keine Askese, erkennen
nicht, welches Sparpotential bei der öffentlichen Hand liegt." Es sei schändlich, die MÖSt
zu erhöhen, wenn Pendler nicht mehr wissen, wie sie zur Arbeit fahren sollen. Es sei schändlich, den
Benzinpreis erhöhen zu wollen und damit die Familien zu belasten, so Grosz.
Auch die Abschaffung der Hacklerregelung dürfe nicht umgesetzt werden. Grosz: "45 Arbeitsjahre sind nichts
wert - Sie bestrafen anständige Menschen, die 45 Beitragsjahre eingezahlt haben, nicht Ihre Beamten."
"Wir werden das verhindern, wie auch Josef Bucher als einziger Klubobmann auf das Einhalten des Budgetplans
gedrängt hat", kommentierte Grosz die Pläne zur Erhöhung der Mehrwertsteuer. "Sie leben
weiterhin mit aufgeblähten Apparaten, einer zu großen Regierung und zu vielen Mitarbeitern, da darf
auch die Mehrwertsteuer nicht erhöht werden!"
Die Grünen-Chefin Glawischnig erinnerte Grosz, dass ihre Vizebürgermeisterin in Graz bei den Belastungen
mit der Bundesregierung und der steirischen Landesregierung gleichgezogen habe. "Da sehen die Grünen
kein Problem, die Abgaben ein weiteres Mal zu erhöhen und die Menschen zu belasten, weil 1,4 Mrd. Euro Defizit
von Grünen und der ÖVP verursacht werden! Schwarz/Grün belastet die Menschen, wo sie auftreten",
warnte Grosz. |
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Glawischnig: Dringliche Anfrage der Grünen zum Budget
Die Grünen "nehmen den Finanzminister ins Gebet"
Wien (grüne) - Anlass ist wieder einmal das nach hinten verschobene Budget, das Klubobfrau Eva
Glawischnig und Kollegen zu einer "Dringlichen Anfrage" im Nationalrat motivierte. Einen besonderen Schwerpunkt
setzen die Grünen bei der Bildung. Sie fordern in der Begründung der "Dringlichen" zwei Zusatzmilliarden
für die Bildung, eine davon soll an Kindergärten und Schulen gehen, die andere an Unis, Fachhochschulen
und Pädagogische Hochschulen.
"Prosaische Pirouetten"
Anlass für die neue Anfrage ist, dass bei der letzten entsprechenden parlamentarischen Initiative
der Opposition Finanzminister Pröll die Fragen mündlich gar nicht und schriftlich dann lediglich "in
prosaischen Pirouetten zu vergangenen Maßnahmen der Bundesregierung" beantwortet habe. Nun kommt der
nächste Anlauf, diesmal von den Grünen alleine: "Haben sie sich nach den Appellen des Bundespräsidenten
sowie der Präsidentin des Nationalrats mittlerweile dazu durchringen können, die Bundesverfassung einzuhalten?",
wird gleich zu Beginn gefragt.
Dann wird weiter geforscht, wann Ressortchef Pröll nun tatsächlich den Entwurf für das Bundesfinanzgesetz
vorzulegen gedenkt, wenn schon nicht spätestens am 20. Oktober, wie das die Verfassung vorsieht. Informieren
soll der Vizekanzler ferner, ob die Arbeiten am Budgetentwurf tatsächlich erst nach den Landtagswahl beginnen
bzw. wenn nicht, welche Ergebnisse bei Gesprächen auf Minister- und Beamtenergebnisse bisher herausgekommen
sind.
Wie genau wird bei der Bildung gespart?
Genauer wissen wollen wir, welche Kürzungspläne im Bildungsbereich vorgesehen sind. Gefragt wird
Pröll, ob er garantieren kann, dass in diesem Sektor zusätzliche Investitionen getätigt werden statt
Budgetmittel zu kürzen. Weiters soll er klarstellen, ob jedenfalls die Senkung der Klassenschülerzahlen
umgesetzt wird und ob die laufenden Schulversuche ausfinanziert sind.
Im Steuerbereich fragen die Grünen, ob es nun zu einer sozial gerechten Ökologisierung kommt, ob es eine
Steuer für Reiche gibt sowie ob Steuerprivilegien für Privatstiftungen abgebaut werden. Aus dem Sozialbereich
kommt die Frage, ob Bezieher kleiner Pensionen belastet werden bzw. ob einzelne Pflegestufen abgeschafft werden.
Schließlich soll Pröll noch schätzen, wie sich die gegenüber ursprünglichen Erwartungen
deutlich bessere Konjunkturentwicklung auf das Maastricht-Defizit 2010 auswirkt. |
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