Regisseur Andreas Gruber gestaltet TV-Film mit dokumentarischen und fiktiven Elementen
Wien (kap) - Kardinal König wird ein "Filmheld": Regisseur Andreas Gruber dreht derzeit an
einer Spieldokumentation über das bewegte, fast ein Jahrhundert umspannende Leben des unvergessenen Wiener
Erzbischofs. Als Spross einer Bauernfamilie im niederösterreichischen Pielachtal aus einfachen Verhältnissen
kommend sei der 2004 im Alter von 98 Jahren verstorbene Franz König zum "Gewissen eines ganzen Landes"
geworden, erklärte Golli Marboe von der produzierenden "Tellux-Film GmbH München" während
der Dreharbeiten im Erzbischöflichen Palais und im Stephansdom.
Regisseur Gruber gestaltet die Spieldokumentation "Der Kardinal" als kurzweiligen Mix aus dokumentarischen
Teilen, Interviews mit Wegbegleitern Kardinal Königs und fiktiven Spielszenen von besonderen Momenten im Leben
des Wiener Erzbischofs: Begegnungen mit den Päpsten Johannes XXIII., Johannes Paul II., mit Bruno Kreisky
oder auch die Reaktion Königs auf die Ernennung seines Nachfolgers Hans Hermann Groer sollen so in Szene gesetzt
werden, dass sie zur weitherzigen Persönlichkeit des Titelhelden passen, sagte Gruber. Dargestellt wird der
Kardinal vom Schauspieler August Zirner, der u. a. im Oscar-Film Stefan Ruzowitzkys, "Die Fälscher",
(2008) zu sehen war.
Den inhaltlichen Fokus legt Andreas Gruber auf Königs Bedeutung für das Kirchentore öffnende II.
Vatikanische Konzil, auf seine Beziehungen in den damals noch abgeschotteten kommunistischen Osten Europas und
auf seine wichtige Rolle bei der Kür Karol Wojtylas zum Papst. Kardinal König sei ein Wegbereiter für
die politische Wende von 1989 gewesen, ihn umweht ein "Hauch von Weltgeschichte", ist Gruber überzeugt.
Er sei in der "kleinkarierten" Enge des Nachkriegsösterreich ein in vieler Hinsicht großzügig
denkender Mensch gewesen.
"Der Kardinal" soll bis auf eine kurze Sequenz noch im September fertig gedreht werden. Wann im Jahr
2011 der ORF als einer von mehreren Geldgebern für das Projekt die Spieldokumentation dann ausstrahlt, steht
noch nicht fest. |