Nettozahler Oberösterreich darf nicht auch noch zum Draufzahler werden   

erstellt am
01. 10. 10

LH Pühringer zu IC-Verbindung Linz-Graz
Linz (lk) - Gleich nach seiner Rückkehr aus Südafrika hat sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer umgehend in die Diskussion um die IC-Verbindung Linz-Graz eingeschaltet: Eine Einstellung der IC-Direktverbindungen Linz-Graz kommt nicht in Frage. Es ist völlig undenkbar, dass zwischen der zweit- und drittgrößten Stadt Österreichs und so bedeutenden Industrieregionen eine derartige Ausdünnung des öffentlichen Verkehrs vorgenommen wird.

Offenbar wird bei den ÖBB vergessen, wofür die beiden 'B' im Unternehmens-Namen stehen, nämlich für 'Bundes-Bahnen'. Dies beinhaltet auch, den öffentlichen Verkehr flächendeckend im gesamten Bundesgebiet zu sichern.

Wenn selbst Linien wie Linz-Graz nicht mehr wirtschaftlich geführt werden können, müssen die ÖBB zu allererst daran gehen, die Qualität ihres Angebots und ihr Marketing zu überdenken, denn ansonsten stellt sich ihre Daseinsberechtigung in Frage", erklärt Pühringer.

"Oberösterreich werde auch in Zeiten knapper Kassen die Unterstützung von Bundesseite in derartigen Fragen einfordern. Eine Studie der Johannes Kepler Universität habe kürzlich klar gezeigt, dass Oberösterreich der größte Nettozahler unter den Bundesländern ist. Das zeigt ganz eindeutig, dass Oberösterreich mit seiner wirtschaftlichen und finanziellen Leistungskraft zur Schaffung der gesamtösterreichischen Infrastruktur wesentliche Beiträge leistet.

Wenn dann mit der Streichung von wichtigen Bahnverbindungen Oberösterreich zusätzlich betroffen wird, werden wir vom Netto- auch noch zum Draufzahler. Das werden wir sicher nicht zulassen", stellt Pühringer klar. Er stehe hier voll hinter dem Verkehrsreferenten des Landes.

Mit sparen auf dem Rücken ihrer Kundinnen und Kunden machen es sich ÖBB zu leicht
Selbstverständlich stehe außer Frage, dass bei den ÖBB gespart werden muss. Mit dem Streichen von wichtigen Zugverbindungen machen es sich aber die ÖBB zu leicht. "Das Sparen auf dem Rücken ihrer Kundinnen und Kunden mag ein bequemer Weg sein - aber ganz sicher nicht der richtige. Vielmehr geht es bei den ÖBB gerade jetzt darum, Strukturen zu straffen, das Pensionsrecht anzupassen und viele in letzter Zeit bekannt gewordene Doppelgleisigkeiten im Overhead des Unternehmens zu beseitigen. Dann würden die ÖBB auch jene finanziellen Potenziale frei bekommen, um gezielt in Qualität und Marketing ihrer Dienstleistungen investieren zu können", so Pühringer.
     
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