Umbau des Kulturhauses in der Schönlaterngasse abgeschlossen
Wien (rk) - "Die Alte Schmiede ist eine der wichtigsten Einrichtungen für die Vermittlung
von zeitgenössischer Literatur, Kunst und Musik im Herzen Wiens. Nach dem Umbau ist das beliebte Veranstaltungshaus,
das auch als 'intellektuelles Wohnzimmer Wiens' bekannt ist, für die Zukunft bestens gerüstet",
erklärte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny am 01.10. bei der Präsentation der neuen Räumlichkeiten
in der Schönlaterngasse 9. "Nach einer sechsmonatigen Umbauphase verfügt die 'Alte Schmiede Neu'
nunmehr über einen modernen, größeren und technisch optimierten Veranstaltungsraum im Kellergeschoss
des Gebäudes sowie weitere Veranstaltungs- und Büroflächen, die eine ganztägige Bespielung
des Hauses ermöglichen", freut sich auch der Geschäftsführer des Betreibers "Kunstverein
Wien" Walter Famler. Die Stadt Wien förderte den Umbau mit 50.000 Euro, zudem wird die jährliche
Subvention durch die geplante Intensivierung des Programms auf 1,4 Mio. Euro erhöht. "Der Ausbau der
Alten Schmiede stellt nach dem Neubau der Hauptbücherei am Gürtel oder der Modernisierung der Wienbibliothek
im Rathaus einen weiteren wichtigen Baustein in der Optimierung der städtischen Räumlichkeiten für
Literatur dar", betonte der Kulturstadtrat.
Optimierter Veranstaltungsraum, vergrößerte Publikumsfläche
In einer ersten Phase wurden bereits 2008 der Ausbau der Schmiedewerkstatt und der Galerie, die zu einem Lesesaal
für Literaturzeitschriften adaptiert wurde, realisiert. Der weitere Umbau des Kulturhauses in der Schönlaterngasse
war notwendig, weil der bisherige Veranstaltungsraum, das "Literarische Quartier", dem Interesse der
BesucherInnen räumlich nicht mehr nachkommen konnte und das Haus zudem 2008 von einem neuen Eigentümer
übernommen wurde. Im Zuge der Adaptierung entstand im Kellergeschoss ein modern ausgestatteter und atmosphärisch
optimierter Veranstaltungsraum mit vergrößerter Publikumsfläche. Das neue "Literarische Quartier"
hat ein doppelt so großes Fassungsvermögen und bietet nunmehr Platz für 200 Gäste. Außerdem
wurde ein neuer Eingang geschaffen, sodass die BesucherInnen alle Teile der Kultureinrichtung - Schmiedewerkstatt,
Galerie der Literaturzeitschriften, Literarisches Quartier/ Musikwerkstatt, Büros - direkt von der Straße
betreten können. Insgesamt verfügt der Kunstverein Wien nun über 500 m2 Veranstaltungs- und Bürofläche,
die eine ganztägige Bespielung des Hauses ermöglichen. Der Umbau wurde vom Architekturbüro "Schrattenecker/Neureiter
& Partner" durchgeführt, die gesamten Baukosten betrugen 900.000 Euro.
Programmschwerpunkte weiterhin Literatur und Musik
Die "Alte Schmiede" ist seit mehr als 30 Jahren das produktivste literarische Veranstaltungshaus Wiens.
In bislang 4650 öffentlichen, frei zugänglichen Veranstaltungen haben über 3000 AutorInnen aus 80
Ländern ihre Arbeiten vorgetragen und so alle Facetten der Gegenwartsliteratur begreifbar gemacht. Spartenübergreifend
werden jährlich über 250 Veranstaltungen in der "Alten Schmiede" angeboten, dazu ist der Kunstverein
Wien auch Veranstalter der renommierten "Literatur im Herbst" und der "Literatur für junge
LeserInnen". Die "Musikwerkstatt" mit ihrer speziellen Berücksichtigung der zeitgenössischen
Avantgarde hat sich einen international hervorragenden Ruf aufgebaut. Und in der "Galerie der Literaturzeitschriften"
können Interessierte in weit über 100 Titeln deutschsprachiger Literaturzeitschriften schmökern.
An der programmatischen Ausrichtung wird sich in der "Alten Schmiede Neu" nichts ändern. Das Kulturzentrum
wird auch in Zukunft die Bereiche Literatur und Musik in den Mittelpunkt stellen sowie Programmschwerpunkte anbieten.
Die erste Veranstaltung in den neuen Räumlichkeiten, am Dienstag, den 5. Oktober 2010 um 19 Uhr, ist Ilse
Aichinger gewidmet, Kurt Neumann, Reinhard Urbach und Franz Schuh gestalten eine Hommage. Am 7. Oktober liest Peter
Waterhouse und am 11. Oktober Werner Kofler. |